„Speak No Evil“ von Christian Tafdrup: Die Folgen zwanghafter Höflichkeit

Psychothriller Zwei Familien lernen sich im Urlaub kennen, treffen sich wieder – dann nimmt in „Speak No Evil“ das Grauen seinen Lauf. Dobrila Kontic über einen sehenswert gespenstischen Thriller, der einem in allerletzter Minute die Sprache verschlägt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 40/2023
„Was soll schon passieren?“, hatte Louise (Sidsel Siem Koch) vor dem Wochenendtrip noch zu Bjørn (Morten Burian) gesagt
„Was soll schon passieren?“, hatte Louise (Sidsel Siem Koch) vor dem Wochenendtrip noch zu Bjørn (Morten Burian) gesagt

Foto: Erik Molberg/Plaion Pictures

Für kurze Zeit hadern Louise (Sidsel Siem Koch) und Bjørn (Morten Burian) noch damit, ob sie die Einladung des niederländischen Ehepaars, das sie einige Monate zuvor im Toskana-Urlaub kennengelernt haben, wirklich annehmen sollen. Aber man hat sich gut mit dem sympathischen Patrick (Fedja van Huêt) und dessen freundlicher Frau Karin (Karina Smulders) verstanden. Zudem ist deren Sohn Abel (Marius Damslev) im gleichen Alter wie Agnes (Liva Forsberg), die Tochter von Louise und Bjørn. Und so weit ist der Weg von Kopenhagen zum Landhaus in den Niederlanden nun auch nicht.

Doch die von Louise betont nebenbei und ungerührt in den Raum geworfene Frage „Was soll schon passieren?“ will irgendwie dennoch keine rein rhetorische sein. Man merkt dem dänisch