Die Atomenergie hat es nicht leicht. Zwar sind die Laufzeiten der Kernkraftwerke bekanntlich verlängert worden, doch die Freude ist getrübt. Die Energiekonzerne sollen 2,3 Milliarden jährlich für Erneuerbare Energien abdrücken. Dabei rechnet die Branche nur (!) mit dreistelligen Milliardenbeträgen an Zusatzeinnahmen durch die Verlängerung. Und auch hartnäckige Umweltschützer wollen nicht aufhören, sich an Schienen zu ketten, wenn mal ein kleiner Atomtransport durch die norddeutsche Tiefebene rollt. Deshalb sah sich das Deutsche Atomforum wohl gezwungen, eine neue Image-Kampagne zu starten. Mit lustigen Sprüchen auf Postkarten, die in Restaurants oder Bars ausliegen. Auf den Rückseiten kann man nachlesen, wie klimafreundlich, unverzichtbar und zuverlässig Atomstrom sei. Die Vorderseiten zieren locker-unverfänglich wirkende Slogans, die doppelbödig die Botschaft von der guten Atomkraft transportieren sollen.
Wer würde bei „Du gehörst zu mir...“ nicht eher an einen Liebesgruß als an eine Dauerbetriebsdrohung der Atomlobby denken? „Über 17 Brücken musst Du gehen“ ist auch keine neue Version des Karat-Klassikers, sondern spielt auf die sogenannte „Brückentechnologie“ an – und auf die 17 deutschen Atomkraftwerke, ohne die ja nichts geht, schon gar nicht der Fernseher. Daher noch der Spruch: „Für dich mach’ ich die Nacht zum Tag.“ Moment mal, für Kernkraft spricht nochmal genau was? Der Atommüll, Tschernobyl, die Störfälle? „Wollt ihr Verlängerung?“ fragt eine Karte. Nein danke, wir sind bedient.
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