Rückwärts immer

Theater Ein zweitägiger Kongress huldigt der Geschichte der Volksbühne und zeigt einmal mehr: Es fehlt an Ideen für die Zukunft des Hauses
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 25/2018

Es ist die Geschichte einer gescheiterten Revolution zu erzählen. Sie beginnt, wie sich das gehört, mit der nicht ganz friedlichen Absetzung eines Königs. 25 Jahre lang leitete Frank Castorf als Intendant die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, ein Haus mit langer linker Geschichte. 1992 als fast noch junger Revolutionär eingesetzt, war er nach drei Jahren nicht tot, sondern gehasst und gefeiert, für die Ost-Linke einer der ganz wenigen Helden aus den eigenen Reihen, für die West-Linke hip. Es ging auf, es ging ab, Castorf machte sein Haus weltberühmt, die Formen wurden erweitert, manch einer kam, manch einer ging, Kresnik, Marthaler, Schlingensief, Kjartansson, Pollesch, Fritsch – und viele, viele mehr (aber fast immer nur Männer). Darin,