Die Geschichte der Christina Osterbruck begann am frühen Morgen. Aus dem Schlafanzug geschlüpft, war sie ins Bad geeilt, um nach einer Stunde etwa, heiter und duftend, das Kleid anzuziehen, das sie auf dem Hochzeitsflug tragen wollte.
Unterhalb der Treppe war Lutz stehen geblieben. Weder nach links noch geradeaus sah er. So sehr war er in ihren Anblick verstrickt.
Christina Osterbruck hatte es stets verstanden, sich nach vorn zu drängen. Vergessen war das Diskutieren, das hinter ihr lag, sie hatte es satt, am selben Problem zu leiden.
Sie hatte wohl nie richtig hingehört. Ihre Gedanken waren den Sätzen gern vorausgeeilt. Es betrübte sie nicht. Sie dachte auch nicht an Zeitverschwendung. Weshalb auch. Alles was um sie herum zu sehen war, sah sie zum ersten Mal. Überall, in jeder Stadt eigentlich, begegneten Christina Osterbruck nur Menschen, die sie zuvor noch nie zu Gesicht bekommen hatte.
Aber auf dem Flughafen in Dallas war ihr passiert, dass sie eine Stewardess der Delta Airlines dreimal zu sehen bekam. Mit einigen Stunden Abstand dazwischen. Das fand sie ungeheuerlich. Andererseits, warum nicht?
Rucksäcke mochte sie nicht. Das hatte bestimmt damit zu tun, dass sie als Kind keinen eigenen hatte. Wie hätte sich damals gut wandern lassen, mit einem eigenen Rucksack auf dem Buckel. Der Traum vom Rucksack war lang. Christina Osterbruck hätte in Leichtigkeit ein mittleres Dörfchen in ihm verteilen können.
Lutz umfasste in Gedanken ihre Taille und küsste leidenschaftlich ihr Gesicht. Er dachte noch immer an die Hochzeitsnacht. Da stand sie dann am frühen Morgen, die schöne Christina, dachte nur an den Hochzeitsflug und flog.
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