Macht der Angst

Corona Die Furcht vor einer Ansteckung leitete unser Handeln lange. Was folgt ihr nach der Pandemie? Über die Konjunktur eines Gefühls
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 01/2022
Die Angst vor Corona verlieren? Wie machen wir das?
Die Angst vor Corona verlieren? Wie machen wir das?

Foto: Sean Gallup/Getty Images

So hat man gegenwärtig vor allem vor atomaren Gefahren Angst, kaum dagegen vor medizininduzierten Seuchen“. In der Pandemie scheint kein Satz von Niklas Luhmann so aus der Zeit gefallen wie dieser. Der Soziologe schrieb ihn 1986, die Gesellschaft war von Jahrzehnten der atomaren Aufrüstung und der Reaktorkatastrophe Tschernobyl geprägt.

Heute diskutiert die EU darüber, ob Atomenergie als nachhaltige Energiequelle gefördert werden soll. Die Angst vor der Klimakatastrophe verdrängt die Angst vor atomaren Gefahren. Und über allem thront die Angst vor der Pandemie.

Angst lähmt, sagt man. Doch hat kaum etwas unser alltägliches Handeln, unsere Wirtschaft und unsere Politik in den vergangenen zwei Jahren so angeleitet wie die Angst, Kontrolle ü