Widerstand gegen Abschiebung ist legitim

Interview Der Schriftsteller und Aktivist Leonhard F. Seidl erklärt, warum der Protest gegen Abschiebung nicht nur legitim, sondern notwendig ist
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Protest gegen die Abschiebung des Refugee-Aktivisten Patras Bwansi im September 2013. Knapp 5 Jahre später wird es noch immer als No-Go angesehen, dass Geflüchtete sich für ihre Interessen zusammen tun
Protest gegen die Abschiebung des Refugee-Aktivisten Patras Bwansi im September 2013. Knapp 5 Jahre später wird es noch immer als No-Go angesehen, dass Geflüchtete sich für ihre Interessen zusammen tun

Foto: imago/Christian Mang

Herr Seidl, sind Sie Teil der von Alexander Dobrindt angeprangerten „aggressiven Anti-Abschiebungsindustrie“?

Vermutlich. Ich habe im Mai letzten Jahres zusammen mit rund 300 Schülern und Aktivistinnen versucht, die Abschiebung eines jungen Mannes aus Nürnberg nach Afghanistan zu verhindern. Außerdem engagiere ich mich beim Bürgerasyl in Nürnberg und Fürth.

Was halten Sie von Dobrindts Wortwahl?

Sie alarmiert mich. Dobrindts rechtspopulistischer Vorstoß zeigt, dass es der CSU in der Diskussion um die Proteste gegen Abschiebung gar nicht um Recht geht.

Formal war die Abschiebung in Ellwangen aber doch rechtens, der Widerstand dagegen rechtswidrig?

Formal sind Widerstände gegen Abschiebung erst einmal rechtens. Artikel 7 der Menschenrechte erkl&