Erwartbare Verstörung

Einschluss Michael Haneke erkundet in „Happy End“ die bürgerlichen Innenwelten, die man aus seinen Filmen kennt – bloß interessanter
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 41/2017

Ständig wird Eve Laurent nach ihrem Alter gefragt, auch von solchen Menschen, die es eigentlich langsam wissen müssten (anderen Laurents). Die an den unnahbaren Teenager gerichtete Frage ist förmlich und bringt kommunikationstechnisch nichts. Eve (Fantine Harduin, das tolle Mädchen aus Lola Doillons Kinderfilm Fannys Reise) sagt dann nämlich nur: 13. Und so ist nichts in Bewegung geraten.

„Du bist so weit weg“, stellt auch Eve einmal fest, als der Vater nach ihrem Suizidversuch hilflos neben dem Krankenhausbett sitzt. In Happy End stehen diese Riesendistanzen wie sperrige Körper im Raum, man kommt an ihnen einfach nicht vorbei. Die wenigen Versuche der Annäherung sind folglich ungeschickt, monströs – und total vergeblich: etwa wenn d