Proto-Porno

Norwegen Ab wann ist Literatur anstößig? Agnar Mykles Bücher stellten diese Frage vor über einem halben Jahrhundert
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 41/2019
Wo hört Realismus auf, wo fängt Erotik an?
Wo hört Realismus auf, wo fängt Erotik an?

Foto: Reg Speller/Fox Photos/Getty Images

Zwei Herzen schlagen in der Brust von Ask Burlefot, das sind Musik und Ökonomie. Noten liest der junge Mann wie Bücher, Schubert und Tanzlieder rühren ihn gleichermaßen. Schon als Schüler träumt er, der Geige spielt, davon, Komponist zu werden; und es sind Zahlen des Rechnungswesens, Debit, Kredit und Zinseszins, die er beherrscht und mit denen er sein Studium verbringt. Und schließlich gibt es noch die Sexualität, die in zwei Romanen von Agnar Mykle die Figur des Norwegers bestimmt.

Wie die meisten realistischen Romane beginnen der Realismus von Agnar Mykle und die Geschichte von Ask Burlefot unterwegs, mit einer Abfahrt zwischen Koffern, Abteiltüren und hastig verspäteten Fahrgästen. Ein Dreißigjähriger bricht mit dem Nachtz