In der Schweiz könnte ein Traum wahr werden: Geld gratis für alle! Am Sonntag, den 5. Juni, entscheiden die Schweizer, ob der Staat künftig allen Bürgern ein bedingungsloses Grundeinkommen zahlt. Die Idee ist nicht neu, in Deutschland hat sie viele Anhänger. Einer der bekanntesten ist Götz Werner, der Gründer der Drogeriemarktkette dm.
der Freitag: Herr Werner, fahren Sie in die Schweiz, um Wahlkampf für das bedingungslose Grundeinkommen zu machen?
Götz Werner: Nein. Ich bin ja kein Schweizer. Und ich muss den Schweizern nicht sagen, wo es lang geht. Die wissen, worauf es ankommt und sie haben sehr viel Erfahrung mit direkter Demokratie. Manchmal muss man dann zwei, drei Volksabstimmungen machen, bis eine Idee so weit verbreitet ist, dass sie von der Mehrheit angenommen wird.
Sie glauben, dass diese Volksinitiative scheitern wird?
Wahrscheinlich wird sie nicht angenommen. Die Abstimmung ist trotzdem sehr wichtig, weil dadurch die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens in den politischen Diskurs kommt. Der französische Schriftsteller Victor Hugo hat gesagt: Nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen ist.
Und nun ist die Zeit für das Grundeinkommen gekommen?
Zumindest stellen sich immer mehr Menschen die Frage: Wie geht es weiter? In welcher Gesellschaft wollen wir leben? Und wenn man diese Frage stellt, dann wird die Sache unternehmerisch. Dann sucht man nach neuen Wegen.
Es gibt tausend verschiedene Wege. Warum sollte sich unsere Gesellschaft für das Grundeinkommen entscheiden?
Weil es so wie bisher nicht weitergeht. In unserem Land leben Menschen in Armut, obwohl das vollkommen unnötig ist.
Und das Grundeinkommen ist die beste Methode, die Armut zu bekämpfen?
Wenn es so hoch ist, dass der Artikel 1 unserer Verfassung erfüllt ist, dann wäre das ein großer Fortschritt. Der Artikel lautet: Die Würde des Menschen ist unantastbar.
Wie hoch müsste das Grundeinkommen sein?
So hoch, dass man bescheiden, aber menschenwürdig davon leben kann. Als Größenordnung habe ich mal von rund 1.000 Euro gesprochen.
In dem Gesetzestext der Schweizer Volksinitiative steht kein konkreter Betrag. Ist das ein Problem, dass über ein Grundeinkommen abgestimmt wird und man gar nicht weiß, wie hoch das ist?
Das ist kein Problem, das ist eine Chance. Wenn die Schweizer sagen, wir wollen ein Grundeinkommen, dann muss die Gemeinschaft anschließend überlegen, wie hoch es sein soll.
Es gibt schon eine soziale Absicherung. Warum reicht die nicht?
Weil das soziale Netz nur ein Netz ist und kein Recht.
Wo liegt der Unterschied?
Das eine bekomme ich bedingungslos, weil ich ein Mensch bin. Um das Grundeinkommen zu erhalten, muss ich nur leben. Zum Leben in einer Gemeinschaft brauche ich eine Teilhabe. Und dafür brauche ich ein Einkommen.
In der Schweiz und in Deutschland gibt es ein soziales Netz für die Leute, die nicht genug Geld haben. Warum müssen alle anderen auch noch ein Grundeinkommen kriegen? Sie, Herr Werner, würden das auch bekommen, obwohl Sie überhaupt nicht darauf angewiesen sind.
Das Grundeinkommen erhalte ich heute schon, in Form eines Steuerfreibetrags. Da sagt die Gemeinschaft: Wenn der Herr Werner Steuern zahlen muss, dann nur auf das Einkommen, das er nicht braucht, um seine Grundbedürfnisse zu befriedigen.
Wenn es ein Grundeinkommen bereits gibt, dann brauchen wir nichts zu ändern.
Doch, um Armut zu bekämpfen sollten wir es ausbezahlen.
Warum sollte der Staat denn Leuten, die sehr viel Geld verdienen, noch zusätzlich Geld auszahlen?
Weil sie auch Menschen sind. So ist das nun mal, wenn es bedingungslos sein soll. Jeder bekommt einen Betrag, damit er bescheiden, aber menschenwürdig leben kann.
Was würde sich mit einem Grundeinkommen konkret verändern, was ist der größte Vorteil?
Es geht um die Ziele der Aufklärung: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit. Die Gemeinschaft stiftet Ihnen Freiheit. Sie können tun, was Sie für sich als wünschenswert und sinnvoll betrachten. Auch Gleichheit wird verwirklicht, da Sie nicht von anderen Menschen unter Druck gesetzt werden können. Und es geht um Brüderlichkeit, weil ich genauso Mitglied der Gemeinschaft bin wie Sie.
Wenn alle ein Grundeinkommen erhielten, würden manche auf Erwerbsarbeit verzichten.
Gehen Sie mal von sich aus. Würden Sie zu Hause bleiben?
Wahrscheinlich nicht, aber ...
Sehen Sie! Dann machen es die anderen auch nicht.
Sie glauben, alle Menschen würden genauso arbeiten wie heute?
Na klar. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Gibt es nicht Leute, die weniger arbeiten würden?
Vielleicht.
Hätten Sie die Befürchtung, dass einige dm-Mitarbeiter höhere Löhne verlangen, weil sie nicht mehr so sehr auf die Erwerbsarbeit angewiesen sind?
Dann sage ich: Wunderbar. Dann wissen wir endlich, wer bei dm arbeitet, weil es für sie oder ihn Sinn ergibt, und wer bloß arbeitet, um Geld zu bekommen.
Zur Person
Götz Werner, 72, hat vor mehr als 40 Jahren seine erste Drogerie gegründet und dm anschließend zum heute größten Drogerie-Konzern in Europa gemacht. Er leitete das Unternehmen 35 Jahre lang, bevor er sich im Jahr 2008 aus der Geschäftsführung zurückzog. Der bekennende Anthroposoph setzt sich schon lange für ein bedingungsloses Grundeinkommen ein, gründete dazu im Jahr 2005 die Initiative Unternimm die Zukunft und hat mehrere Bücher zu dem Thema geschrieben
Wer soll das Grundeinkommen erhalten? Alle deutschen Bürger oder alle Menschen auf der Welt?
Alle, die wir als Teil unserer Gemeinschaft betrachten. Wenn wir uns für die ganze Welt verantwortlich fühlen würden, dann sollten wir die ganze Welt mit Gütern und Dienstleistungen versorgen.
Was ist denn Ihre Meinung: Erst mal für deutsche Bürger?
Das Grundeinkommen sollten alle bekommen, die dauerhaft in Deutschland leben können.
Wenn das Grundeinkommen Ausdruck des Rechts auf menschenwürdiges Leben ist, dann müsste man es doch allen Menschen zur Verfügung stellen.
Wenn wir alle auf der gleichen Rechtsgrundlage leben.
Wäre das nicht sinnvoll?
Es wäre erstrebenswert.
Wie soll das Grundeinkommen finanziert werden?
Der katholische Sozialphilosoph Oswald von Nell-Breuning hat sinngemäß gesagt: Alles, was produziert werden kann, ist auch finanzierbar. Anders formuliert: Wenn ein Gut produziert ist, ist es schon finanziert. Also muss ich nicht fragen, wie das Grundeinkommen finanziert wird, sondern ich muss fragen: Haben wir genügend Güter und Dienstleistungen, um die Bevölkerung zu versorgen? Aus meiner Sicht ist das der Fall.
Ich habe gelesen, dass Sie für die Finanzierung durch die Mehrwertsteuer sind.
Das ist ein anderes Thema. Da lautet die Frage: Wie versetze ich die Gemeinschaft in die Situation, dass wir uns gemeinschaftliche Dinge leisten können? Besteuere ich den Leistungsbeitrag oder die Leistungsentnahme? Besteuere ich die Arbeit oder das Produkt? Logisch wäre, die Leistungsentnahme zu besteuern. Dann wären wir bei einer Konsumsteuer.
Ich kann auch die Arbeit besteuern, im Moment wird beides besteuert.
Die Mehrwertsteuer wurde im Jahr 1968 eingeführt, das war eine Revolution. Heute ist die Mehrwertsteuer die erfolgreichste Steuer, die wir haben.
Sie wollen nur noch eine Konsumsteuer haben?
Ich bin dafür, nur die Leistungsentnahme zu besteuern und nicht den Leistungsbeitrag. Inzwischen sagen auch Politiker: Es ist sinnvoller, die Mehrwertsteuer zu erhöhen, als die Lohnsteuer.
Fällt dadurch nicht der soziale Ausgleich weg? Bei der Lohnsteuer werden Vielverdiener stärker belastet als die anderen. Die Mehrwertsteuer trifft alle gleichermaßen.
Das stimmt nicht. Wenn ich viel verbrauche, muss ich viel Steuern zahlen.
Aber der Steuersatz ist trotzdem der gleiche.
Die Frage ist, ob ich viel Leistung in Anspruch nehme oder wenig.
In absoluten Zahlen ist die Steuerschuld dann natürlich größer oder kleiner, aber bei der Lohnsteuer gibt es zusätzlich einen progressiven Steuersatz.
Das ist doch etwas Konstruiertes und Ausgedachtes, das kaum jemand mit Bewusstsein durchdringt.
Im Moment ist es so, dass der Steuersatz steigt.
Nur weil es im Moment so ist, heißt es nicht, dass es richtig ist. Ich mache Vorschläge, um die Verhältnisse zu verbessern, nicht um sie zu zementieren oder gar zu verschlechtern. Die Art und Weise, wie wir Steuern erheben, ist einfach falsch. Der Pfirsich wird bei der Blüte besteuert und nicht bei der Frucht.
Sie haben einmal gesagt: „Die Wirtschaft hat die Aufgabe, die Menschen von der Arbeit zu befreien.“ Sind Sie Kommunist?
Was hat das mit Kommunismus zu tun?
Die Menschen von der Arbeit zu befreien?
Wir überlegen doch ständig, wie wir mit weniger Arbeit auskommen.
Ist das nicht auch das Anliegen des Kommunismus?
Nein.
Ist das Grundeinkommen denn eine linke oder rechte Idee?
Das ist eine Menschheitsidee. Das Grundeinkommen können Sie aus jeder Ecke begründen.
Wenn das Grundeinkommen so toll ist, warum hat sich die Idee denn noch in keinem Land dauerhaft durchgesetzt? Und auch in keiner größeren deutschen Partei?
Weil viele Politiker das noch nicht mit Bewusstsein erfassen. Das braucht noch eine Weile. Dafür brauchen wir den gesellschaftlichen Diskurs.
Kommen wir auf ein anderes Thema. Ihre Kinder erben nichts.
Doch. Zumindest den Inhalt meines Geldbeutels bekommen sie.
Aber Ihre Unternehmensanteile erben sie nicht.
Warum sollen meine Kinder die dm-Unternehmensanteile erben?
In unserer Gesellschaft ist das zumindest üblich. Es gibt sogar einen gesetzlichen Pflichtanteil.
Warum eigentlich? Die Frage ist doch: Wer soll das Unternehmen dm führen? Der, der einen rechtlichen Anspruch darauf hat, oder der, der die Fähigkeiten hat?
Wollen Sie das Erbe ganz abschaffen?
Nein, alles muss vererbt werden. Aber nicht unbedingt an die Blutsverwandten. Die Tatsache, dass ich aus dem gleichen Blutstrom komme, heißt noch lange nicht, dass ich die gleichen Fähigkeiten habe.
Und aus Ihrer Sicht sollten es die Fähigsten bekommen.
Ja. Und wer das ist, muss beurteilt werden. Das sollte im Falle von dm eine Gemeinschaft von Menschen tun. Deswegen habe ich eine Stiftung gegründet und der meine dm-Anteile übertragen. Wer der Fähigste ist, müssen diejenigen entscheiden, die in der Unternehmensstiftung Verantwortung tragen.
Würden Sie den Pflichtanteil für Blutsverwandte gerne abgeschafft sehen?
Ich würde sagen: Der muss überdacht werden.
Sind Sie für eine höhere Erbschaftssteuer?
Nein. Nehmen Sie die tollen Kirschbäume vor meinem Fenster. Jetzt kann ich sagen: Da müssen wir jeden dritten Ast abhacken. Dann wird es aber weniger Kirschen geben.
Wenn der Staat das Erbe besteuert, wird das doch nicht unbedingt abgehackt.
Die Frage ist, was der Staat mit den abgehackten Ästen anfangen kann.
Um zu verhindern, dass Unternehmen pleite gehen, gibt es den Vorschlag, dass der Staat stiller Teilhaber wird.
Bei der Erbschaftssteuer stellt sich doch die generelle Frage: Wer trifft bessere Entscheidungen über die Zukunft des Unternehmens? Der Staat oder die Menschen, die von anderen Menschen für diese Aufgabe ausgesucht werden?
In der Regel gibt es keine Stiftung, sondern der Unternehmer vererbt alles an seine Kinder.
Das halte ich für falsch. Deswegen habe ich die Stiftung gegründet.
Sollte gesetzlich vorgeschrieben sein, dass das Erbe an eine Stiftung übergeht?
Nein. Aber vielleicht dass es Unternehmensträgerschaften gibt, also Beurteilungsorgane für die, die dann die Verantwortung übernehmen. Wie bei Aktiengesellschaften.
Das letzte Wort haben aber die Eigentümer, die Aktionäre.
Das ist nicht so einfach. Wer ist beispielsweise der Eigentümer von dm? Es sind die Kunden. Sie sehen das sofort: Die Kunden führen das Unternehmen zum Erfolg.
Kommentare 26
Die Arbeiter und Angestellten haben Götz Werner mit ihrer materiellen Arbeitsleistung: Wert- und Mehrwertschöpfung, zum "Drogerie-Riesen" und Multimillionär gemacht - und jetzt gibt es auch "Geld gratis für alle!" (?)
Ein bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) im Kapitalismus ist eine Illussion. Als Voraussetzung bedürfte es schon der Beseitigung des Kapitalismus-Imperialismus. Der weltweiten Überwindung und Aufhebung des Bourgeoissozialismus und der modifiziert kapitalfaschistischen Gesellschaftsformation im 21. Jahrhundert.
Siehe Leserbrief:
Diskussion zum "bedingungslosen Grundeinkommen (bGe)" und die Realität [2007]
www.labournet.de/diskussion/arbeit/existenz/schramm.html
Das BGE wird heute noch weniger wie vor 50 Jahren verstanden. Hochtrabende Diskurse leisten sich zynische Scheindebatten, weil sie den Mangel nicht kennen. Warum also die Vorstellung einer besseren Welt entwickeln, wenn es für einen persönlich doch gut läuft? Die Ignoranz gegenüber positiver Veränderung ist unerträglich, der Hang zum Defätismus, der gar keine Besserung will, unübersehbar.
Die gerade mit digitalen Mitteln mögliche, zweite Epoche der Aufklärung (als nennenswert positiv europäische Kulturerrungenschaft..) wird in traditionsbewusstem Paternalismus noch als prokrastinierbar erklärt. Dann werden eben Andere mit den Vorteilen der freien Rede durch freie Schrift (vgl. Alphabetisierung, Buchdruckrevolution) den Fortschritt machen, der nicht allein durch Technik zu haben ist.
Wie dämlich können "Abendländer" und Abkömmlinge im 21. Jh. überhaupt sein, ihre größten Ideen der Aufklärer, die von Demokratie und Weltbürgertum, heute selbst zu bekämpfen? Geht es ihnen wirklich noch so gut, diese Perspektiven in der alten Selbstgerechtigkeit zu verhöhnen? Vgl.
'Aber wegen dieser psychologischen „Phasenverschiebung“ sind viele Menschen nicht einmal imstande, neue Ideen wie die eines garantierten Einkommens zu begreifen, denn traditionelle Ideen werden gewöhnlich von Gefühlen bestimmt, die ihren Ursprung in früheren Gesellschaftsformen haben'
Erich Fromm, 1966 in
https://opus4.kobv.de/opus4-Fromm/files/1639/1966c-deu.pdf
Die sog. "Automatisierungsdividende" macht eine Finanzierung im Jahre ZWEITAUSENDUNDSECHSZEHN n. Chr. nicht nur möglich, sondern zwingt schon allein aufgrund wahnwitziger Überproduktion und (lange vergessenen..) Geboten zur Menschlichkeit zu einer gerechteren Verteilung. Wer heute noch daran interessiert ist, trotz realer Alternativen, Menschen in Mangel zu halten, muss sich Sklaventreiber nennen lassen oder begreift nicht einmal mehr ansatzweise die technischen Möglichkeiten der Welt, in der er lebt.
Die emanzipatorische Voraussetzung für eine humanistische Gemeinschaft, unabhängig von deren Herkunft, Geschlecht und Hautfarbe, um "die technischen Möglichkeiten der Welt, in der er lebt" zu nutzen, ist die sozialrevolutionäre Beseitigung des Kapitalismus-Imperialismus und damit die Aufhebung des Bourgeoissozialismus! Es bedarf Gemeineigentum an den gesellschaftlichen Produktions- und Reproduktionsmitteln [einschließlich Grund und Boden, Rohstoffe und Bodenschätze, Luft und Wasser, Tier -Natur- und Pflanzenwelt], für eine qualitative sozial-ökonomisch-ökologische Kreislaufwirtschaft, weltweit! Kein BGE-Sonderweg und kein BGE-Sonderprogramm für den Schutz des Privateigentums an den (gesellschaftlichen) Produktionsmitteln für die Kinder der Bourgeoisie und Administration in den kapitalistisch-imperialistischen und ökonomischen Wirtschafts-, Konsum- und Reichtumsmetropolen des Finanz- und Monopolkapitals!
Dieser Satz trifft gut:
Warum also die Vorstellung einer besseren Welt entwickeln, wenn es für einen persönlich doch gut läuft?
Wobei es ist noch schlimmer - "die bessere Welt" ist für einige auch ein hervorragendes Geschäftsmodell - sie verkaufen die Gedanken darüber, heucheln ihren Idealismus vor und kassieren die Tantiemen dafür, leben selbst aber so richtig voll im Überfluss und genießen die dümmsten materiellen Boni, die man sich nur denken kann.
Theoretisch könnte es längst eine Grundversorgung für jeden Menschen auf der Erde geben.
Theoretisch könnten wir auch eine ökologische Ökonomie organisieren, die unseren Planeten nicht marodiert.
Theoretisch - Praktisch handeln die meisten von uns anders.
Wie, das sehen wir täglich, es ergibt die Realität.
... jeder von uns hat die Möglichkeit - ab jetzt sein Handeln zu verändern - es liegt einzig an Ihm.
Möge jeder selber über sich richten. Mir steht es nicht zu - ich habe mich schon öfter dazu hinreissen lassen, etwas zu fordern, aufzurufen, tut dies - tut das - ich liege damit wohl falsch.
Nein - schaut auf die Welt und bedenkt euren nächsten Schritt.
Ihr seid keine Sklaven, ihr tragt kein Halseisen, niemand zwingt euch, dieses oder jenes zu tun!
Ihr entscheidet und wenn ihr nun lamentiert, "... ich muss, .... damit...." - dann sagt mir bitte genau, wie ihr lebt - und ob es wirklich so unabänderlich, so determiniert ist - Euer Leben!?
... oder läuft es wirklich so gut, und die Anderen sind eben scheißegal.
Die "emanzipatorische Voraussetzung" ist bereits bei Kant definiert: Freiheit beginnt im Kopf. Marx ist ja nun mehr oder weniger angekommen, bei Freud hapert's derzeit noch gewaltig.. Globale Pläne wie "Beseitigung des Kapitalismus" sind eben leicht dahingeschrieben, aber was bleibt außer der Forderung, die seit Jahrhunderten im Lärm der Marktschreier verhallt? Sie könnte heute nur durch "global player" durchgesetzen werden, deren Spiel leider noch auf geistiger Unfreiheit basiert, so lange eben noch die Ressourcen zur Gegenaufklärung größer sind als die durch sie entstehende Not für alle (Umweltgifte etc.).
Das angesprochene Konzept mag sicherlich richtig, zukunftsweisend und nachhaltig tragbar sein - nur, wo bleibt die legitime Weltpolizei, die auch für die Einhaltung der Regeln einer perspektivisch gerechteren, besseren Weltordnung im 22. oder vielleicht 23. Jahrhundert sorgt? Wer sonst in der Welt sollte auf globaler Ebene die Verantwortung für die Reformen tragen? Zur Orientierung sind politische Visionen nicht behandlungsbedürftig, sondern relevant. Aber der Aufbau notwendiger wie gleichzeitig legitimer Kontrollstrukturen, der sich aus der Dysfunktionalität der bisherigen ergibt, kann vielleicht nur gelingen, indem über freigesetzte Zeitpotentiale ( -> BGE) überhaupt das Experimentierfeld entstehen kann, den durch Digitalisierung bereits längst initiierten Prozess des fliessenden Übergangs der Produktionsmittel in Gemeineigentum auch im Sinne aller bewusst und nutzbar zu machen. Die Abhängigkeiten von industrieller Erzeugung und zementierten Strukturen, die unter sich schon die Besitzer des Sonnenlichts ("Energiewende") ausgemacht haben, sind nicht mehr durch politische Masterpläne zu lösen - zu diesem Zweck wurden sie doch erfunden.. Wenn das Netz bald geschlossen wird, bzw. gänzlich zu einem bezahlten Desinformations- wie pseudosozialen Medium verkommt, weil sich die Basis der geistig Unfreien nicht mehr anders erhalten lässt, werden sich genug Menschen erinnern, was Kommunikation, Schrift und freie Rede in Gang gesetzt haben. Was die Aufklärung als geistiger Entwicklungsschritt der Menschheit überhaupt bedeutet, wenn heute - trotz aussichtsloser "Rendite" Bildung wie zu prädigitalen Zeiten bekämpft wird, um den Wahn der Weltherrschaft noch immer zu verleugnen. Warum Buchstaben niemandem gehören können, aber diese Welt sie so geistlos zu nutzen gelernt hat, daß sie all ihre Weisheit nun zur Besserung des Ganzen verteilen könnte, aber es lieber anderen "Vormündern so leicht macht" die Buchstaben zu verwalten - und damit letztlich die Schriftkultur, Kommunikation, das Denken der Menschen - kann man bei Kant nachlesen. Gute 200 Jahre nach dem der er seine Philosophie für die Öffentlichkeit in durchaus verständlicher Sprache darlegte...
Karl Marx und Friedrich Engels schreiben im "Manifest" zum Bourgeoissozialismus:
"Unter Veränderung der materiellen Lebensverhältnisse versteht dieser Sozialismus aber keineswegs Abschaffung der bürgerlichen Produktionsverhältnisse, die nur auf revolutionärem Wege möglich ist, sondern administrative Verbesserungen, die auf dem Boden dieser Produktionsverhältnisse vor sich gehn, also an dem Verhältnis von Kapital und Lohnarbeit nichts ändern, sondern im besten Fall der Bourgeoisie die Kosten ihrer Herrschaft vermindern und ihren Staatshaushalt vereinfachen."
Marx und Engels verfaßten das "Manifest" im Dezember 1847 und Januar 1848. Es wurde erstmalig im Februar 1848 in London in deutscher Sprache gedruckt.
»„Da geht es um die Ziele der Aufklärung“«
Diese Ziele sind klar beschrieben worden in der Französischen Revolution und lauten heute:
Frei Gleich Sozial
Seit die politische Mischpoke von Bonn nach Berlin gezogen ist, wird wieder völlig ungeniert von Eliten gefaselt und in Verbindung mit den Ausgegrenzten von Unterschicht.
Oberschicht und Unterschicht hatten wir einmal im Feudalismus, dazwischen etablierten sich die Funktionseliten als Bürgerliche.
Seit Willem Zwoo am 9. November 1918 aus dem Land gescheucht wurde, gilt (eigentlich) der demokratische Anspruch. Wir wissen, das ging erst einmal voll in die Hose.
Mit der Gründung der Bonner Republik Deutschland BRD schien es so, als könne etwas mehr Gleichheit und etwas mehr Freiheit entstehen - das war ein schöner Schein.
Mit der Beliner Republik Deutschland BRD sind wir in der Wirklichkeit angekommen - und jeglicher schöne Schein ist weg.
Wir können dort weitermachen, wo die Weimarer Republik vor 100 Jahren schon einmal war:
Artikel 109 WRV:
Orden und Ehrenzeichen dürfen vom Staat nicht mehr verliehen werden.
Kein Deutscher darf von einer ausländischen Regierung Titel oder Orden annehmen.
US Kriegsveteranen werfen ihre Orden weg
Warum ist dies wichtig?
Mit Orden beglückt sich die Hierarchie und stellt eine (billige) Unter- und Über-Ordnung her. Das allein ist bereits ein Verstoß gegen die Gleichheit. Wenn sich dann auch noch die selbst ernannten "Eliten" als Oberschicht feiern, bleibt für den elenden Rest der Bevölkerung nichts weiter als die Unterschicht. Diese Menschen, die eigentlich frei, gleich und sozial verfaßt sind, werden mit staatlicher Gewalt zu Untermenschen gemacht.
Das BruttoInlandProdukt BIP ist eine gemeinsame Leistung aus Produktion, Dienstleistung und Konsum und beträgt als Volkseinkommen heute 2.300 Mrd Euro. Bei 82 Mill Einwohnern in D sind das 2.300 Euro im Monat pro Einwohner.
Wer mehr hat, zockt von der gemeinschaftlichen Leistung ab, wer weniger hat, wird abgezockt.
Kurzdarstellung der Gesellschaft
50% haben nichts mehr zu verlieren; die kommen mit dem Einkommen aus Erwerbsarbeit und Transferleistung schlecht und recht über die Monatsrunden.
40% werden abgezockt; das sind die Funktionseliten mit mittlerem und höherem Einkommen, die noch Vermögen bilden können, das aber immer weniger wird und vor allem unsicher. Eigentlich sind das die Nützlichen Idioten.
10% zocken ab und kumulieren die reale Wertschöpfung in ihrem Vermögen; das sind die Reichen und Mächtigen, die sich über ihre Verbände gut vernetzt haben. Die Funktionseliten und die Reichen und Mächtigen kennen sich aus Schule und Hochschule und pflegen diese Bekanntschaften.
Politische Parteien finanzieren sich aus Spenden - und die Armen haben nicht genug übrig für Schmiergeld.
Politische Parteien finanzieren sich aus Spenden - und die Armen haben nicht genug übrig für Schmiergeld
Man begründet gerne die großzügige Entlohnung von Abgeordneten damit, dass diese die Anfälligkeit für Korruption verringere - was ohnehin schon naiv ist, da jeder Mensch der sich mehr als ca. 2000 Euro im Monat zum Leben "gönnt" - ein gegen die Menscheit und den Planeten agierender Zerstörer ist.
Tatsächlich jedoch ist das Mandat an sich schon ein Geschenk für würdelose Anpassungsfähigkeit, da kein Mensch je auf einem Wahlzettel aufscheint, in aussichtsreicher Plazierung - bei einer aussichtsreichen Partei, der nicht hemmungslos sein Gewissen ausgemerzt hat.
Somit zahlt jeder arme Menschen mit seinen Umsatzsteuern, (nur sehr wenige versuchen auch hier konsequent jeden Beitrag zu vermeiden - jene die es tun werden ja auch noch geächtet, die Reichen tun es ohnehin - im Verhältnis zum Vermögen zahlt niemand weniger Steuern als ein Milliardär! - außer die, die wirklich mit Herzblut versuchen ohne Geld zu überleben..... - freiwillig in dieser HDC-Region - ja es gibt solche "Verrückte" und die tun es als politischen Akt des Widerstands.
(Es ist kein Zuckerschlecken!)
Sogar die Parteien selbst schöpfen das meiste Geld aus dem Gemeinschaftstopf ab - kurz - die Ärmsten tragen den Löwenaneil an der Versorgung des Politikensembles - was von den Stippenziehern sonst noch so an Zusatzspenden - zuwendungen anfällt, könnte man als Sahnehäubchen für die ganz besonders effizienten Verbrecher sehen. (Nicht ins Gesicht geschmissen, sondern aufs Off-Shore-Firmenkonto überwiesen....)
Hier noch eine Einschätzung von Helmut Schmidt.
Die Parteienfinanzierung ist in D eigentümlich und sichert den Parteien einen erheblichen Teil ihrer Macht.
Spenden an Parteien sind ja voll absetzbar - insofern kann man die getrost dem Gemeisnchaftstopf zufügen. - sprich über 50% der Mittel kommen direkt aus dem Steuertopf.
(Mandatsabgaben laufen übrigens auch unter Spende - wenn also 1000 Euro Mandatsabgabe p.M. anfallen, verrignert das die Steuerschuld um 430,-- Euro, wenn man annimmt, das sich der Mandatsträger nicht so arm rechnet, dass bei der EKst. der Spitzensteuersatz für die letzten 1000 Euro anfällt.)
Aber das sind Marginalien über die wir hier tippen - im Grunde geht es um Alles oder Nichts und wir scheinen uns wohl für das Nichts zu entscheiden.
Warum, diese Frage kann jeder für sich, jeder auf eine andere Art beantworten.
Warum wohl die Schweizer heute so deutlich gegen das BG waren?
Könnte es sein jene die mehr als das BG verdienen, sind sich bewußt darüber, das sie künftig eventuell völlig überflüssig wären und bestenfalls noch das BG erhielten - da Bürokratieterror mit einem BG großteils überflüssig würde, man eine radikale Steuervereinfachung damit einleiten könnte, da die Verteilungskanäle eingedampft würden, kurz da wohl 80% der Verwaltungsjobs der öffentlichen - aber auch der privaten Seite schlicht wegfallen könnten.
Lieber hinterm Schreibtisch 3000 Euro, als im Garten 2000 - vor allem man fühlt sich dann so - äh - sinnlos?
Nicht zu vergessen:
1. Die Steuervorteile bei der Parteispende sind ein Faktor.
2. Fundraising ist ein Geschäft auf Gegenseitigkeit.
3. Die (für die Politiker) kostenlosen Leistungen zahlen wir in Form der Hüttensteuer, damit DIE (Politiker) ihren politischen Dünnschiß über die Staatsmedien verteilen können.
4. Das Ergebnis zur Abstimmung über ein Grundeinkommen in der Schweiz war voraus zu sehen; der Gewinn ist, daß sowas auch in das Bewußtsein einer Bevölkerung dringt, die sich Regierungen wählen, die sie laufend belügen und verkaufen.
Lieber hinterm Schreibtisch 3000 Euro, als im Garten 2000 - vor allem man fühlt sich dann so - äh - sinnlos?
Wichtig ist, die Folgen ganz konkret zu diskutieren. Was macht derjenige, der nicht im Garten sitzen will, sondern arbeiten. Kriegt er dann den selben Lohn, wie er ihn unter der jetzigen Situation verdienen könnte? Verweisen die Arbeitgeber dann nicht auf das gewährte Grundeinkommen und zahlen evtl. nur 3,50 Euro die Stunde oder vielleicht gar nichts mehr? Der Drogist will das bedingunslose Grundeinkommen über die Merhrwertsteuer finanzieren. Es sagt:
Ich bin dafür, nur die Leistungsentnahme zu besteuern und nicht den Leistungsbeitrag. Inzwischen sagen auch Politiker: Es ist sinnvoller, die Mehrwertsteuer zu erhöhen, als die Lohnsteuer.
Aus unternehmerischer Sicht mag das zielführend sein, da mit dem bedingungslosen Grundeinkommen die Sozialleistungen, vulgo: die Lohnnebenkosten, gesenkt oder gar ganz abgeschafft werden könnten. Und was ist mit den kinderreichen Familien, deren "Leistungsentnahme" logischerweise höher sein müsste? Wer von sozialen Transferleistungen existiert, dürfte sich wohl schlechter stellen, wenn die MwSt bei 50 Prozent liegt, wie von Götz Werner gefordert. Gut davon kommen dürften die Reichen, die sich über ein zusätzliches Taschengeld für den Sohn oder die Tochter ergötzen könnten.
Wichtig ist, die Folgen ganz konkret zu diskutieren.
Fraglos, doch tun wir das nicht längst?
Ja, wir gehen doch noch viel weiter, wir diskutieren auch schon sehr lange die Auswirkungen unserer Ökonomieen - und ein BG hätte wohl eine Transformation derselbigen zur Folge.
Die könnten wohl, je nach Grundsätzen verschiedener nicht sein.
Das BG könnte zum Endgültigen Zusammenbruch einer solidarischen Gesellschaft führen, es könnte aber auch eine zutiefst solidartische hervorbringen. All diese Aspekte stehen auch bei den verschiedenen Gruppen auf der Agenda.
Eine bedingungslose Grundversorgung jedes Menschen sollte global das oberster Ziel unserer Art sein - jedoch ohne dabei den Planeten zu marodieren.
Offiziell ist das sogar in einer UNO-Chart ähnlich formuliert - nur Worte sind eben keine Taten.
»Das BG könnte zum Endgültigen Zusammenbruch einer solidarischen Gesellschaft führen, es könnte aber auch eine zutiefst solidartische hervorbringen.«
Worum geht es beim Grundeinkommen denn wirklich?
Die Idee
Ein Grundeinkommen ist ein Einkommen, das eine politische Gemeinschaft bedingungslos jedem ihrer Mitglieder gewährt. Es soll
• die Existenz sichern und gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen,
• einen individuellen Rechtsanspruch darstellen sowie
• ohne Bedürftigkeitsprüfung und
• ohne Zwang zu Arbeit oder anderen Gegenleistungen garantiert werden.
Das sind SozialLeistungen, die heute immer noch nach den Grundsätzen des Deutschen Reiches zur Fürsorge über Jugendliche und Arbeitsscheue von 1922 bis 1924 verwaltet werden. Diese Reichsprinzipien setzen die Arbeitspflicht als oberstes Prinzip fest und die Staatsverwaltung setzt diese mit Gewalt durch.
Das demokratische Prinzip: Frei, gleich und sozial fordert aber etwas ganz anderes. Danach hat der freie Bürger und die freie Bürgerin keine Pflicht gegenüber der Staatsverwaltung, die über die vereinbarte Steuerpflicht hinaus geht.
Alle anderen Pflichten, wie die Wehrpflicht, die zwar ausgesetzt ist, aber nicht abgeschafft, stammen noch aus der Stände- oder KlassenGesellschaft.
Eine Gesellschaft von Selbstversorgern mit ausschließlich lokalen Märkten braucht keine Sozialleistungen. Sozialleistungen werden erst notwendig, wenn die Produktion und Dienstleistung einer ganzen Volkswirtschaft anonym geworden ist und die Einkommen nur noch über einen anonymen Arbeitsmarkt erwirtschaftet werden können.
Das BruttoInlandProdukt BIP ist eine gemeinsame Leistung aus Produktion, Dienstleistung und Konsum und beträgt als Volkseinkommen in D heute 2.300 Mrd Euro. Bei 82 Mill Einwohnern in D sind das 2.300 Euro im Monat pro Einwohner.
Wer mehr hat, zockt von der gemeinschaftlichen Leistung ab, wer weniger hat, wird abgezockt. Die Mehrheit in D hat das nicht einmal als FamilienEinkommen.
Das BruttoInlandProdukt BIP ist eine gemeinsame Leistung aus Produktion, Dienstleistung und Konsum und beträgt als Volkseinkommen heute 2.300 Mrd Euro. Bei 82 Mill Einwohnern in D sind das 2.300 Euro im Monat pro Einwohner.
Wer mehr hat, zockt von der gemeinschaftlichen Leistung ab, wer weniger hat, wird abgezockt.
Die heutigen Grundsicherungen in D mit diversen Bedingungen, die aufwändig vom Staatsverwaltung geprüft werden, belaufen sich mit allen Nebenleistungen auf 800 bis 1.100 Euro. Ein Grundeinkommen als Negativsteuer wäre darum bereits heute kostenneutral einzuführen.
Damit würde die Grundsicherung zum Grundeinkommen einheitlicht, transparent und nicht so verwaltungsintensiv.
Der Nebeneffekt ist, daß Lohndumping und der Billiglohnsektor Probleme bekommen, ihre Arbeitssklaven zu rekrutieren.
Sie haben die - für sozial denkende Menschen - positive Seite skizziert.
Nun, es gibt eine andere Seite. Es gibt durchaus Überlegungen die Sozialleistungen völlig einzustellen und jedem Bürger ein Grundgeld auszuzahlen.
Folge, enorme Einsparungen in der Verwaltung, entsprechend entfallen natürlich Arbeitsplätze.
Das an sich wäre nicht zu beanstanden, wenn man gleichzeitig die Sozialleistungen (Kranken-, Altenversorgung) ebenso vereinfacht, sprich man schafft sämtliche Versicherungen ab und garantiert gleiche Leitung für alle - ebenso Umlagenfinanziert - wie das BG selbst.
Am Ende stünde die nackte Wahrheit - wie sie auch heute längst vor uns liegt - einzig mit nicht 10% marginalisierter Armutswesen - die - wenn sie schlau sind eine solidarische Paralleslgesellschaft mit postmaterialistischem Impetus begründen - sondern mit wohl 30% - 40%.
... und genau das Risiko, dass sich diese marginalisierten dann organisieren und ein besseres Leben zu führen beginnen, als die weiter Beschäftigten - sprich sie sind sozial, kulturell und handwerklich tätig, ohne jeglich Bürokratischen - bzw. Machtstrukturen - lässt die Eindampfung des Scheinsozialwesens als bedenklich erscheinen - so lässt man lieber ein paar Millionen im Staatsdienst den Schreibtisch abwischen, hat sie so in eine "Sinnwabe" gepflanzt und ein kleiner Teil muss als Futter für Schreibtische dienen - dort ab und an den Stuhl gegenüber wärmen, Formular ausfüllen etc. etc......
Das BG ist letztlich der Sargnagel für den Kapitalismus, es sei den, die ganzen "freigesetzen" Menschen sind so dermaßen degeneriert, dass sie den Herrschenden Anlass geben, sie schlicht zu löschen - da sie unzufrieden mit der geringen Kaufkraft , weiter nach materiellem Wohlstand gierend, den Aufstand proben.
Im Grunde könnte jeder heute schon so leben, antimaterialisisch, frei und das Notwendige kreativ beschaffend - friedlich!
Leider zieht dieses Modell nur sehr wenige an - charmanter ist es 200 Tage als destruktiver Teil einer Vernichtungsmaschinerie seine Kaufkraft zu generieren und mit jener dann möglichst viel Schaden anzurichten - man hat es sich schließlich verdient!
Was viel zu wenig betrachtet wird, die Absurdität unserer Ökonomie!
»..., die Absurdität unserer Ökonomie!«
Die volkswirtschaftliche Gleichung ist eine Gleichung und auf beiden Seiten steht die gleiche Maßeinheit: Leistung. Als Wertschöpfung und Konsum wird diese Leistung in Euro ausgedrückt.
(Produktion + Dinstleistung ) [Euro] = Konsum [Euro]
Mit industriellen Produktionsbedingungen war das Einkommen mit dem Erwerb durch Arbeit gekoppelt und funktionierte mehr schlecht, als recht.
Mit Industrie 4.0 wird die Fertigung weitgehend automatisiert sein und der Faktor Produktion fällt als Erwerb durch Arbeit weg. Für die Erwerbsarbeit bleibt darum nur noch die Dienstleistung in Ergänzung zur automatisierten Produktion. Die Folge wird sein, der Konsum bricht ein und damit die gesamte Volkswirtschaft; oder wir denken uns was Neues aus.
Das Grundeinkommen ist so was Neues.
Die viel gepriesene christliche Arbeitsethik basiert auf Paulus 2. Tessaloniker 3, 10: Denn schon als wir bei euch waren, geboten wir euch: Wer nicht arbeiten will, der soll auch nicht essen.
Die Gesellschaft vor 2.000 Jahren war eine Gesellschaft von Selbstversorgern und mit der heutigen arbeitsteiligen und komplexen globalen Gesellschaft überhaupt nicht zu vergleichen. Davon abgesehen ist dies im Umkehrschluß auch spirituell zu deuten: Wer nicht ißt, muß auch nicht arbeiten.
Wir haben gerade einmal wieder Ramadan, die Fastenzeit der Muslime. Diese Fastenzeit liegt bei den Christen zwischen Aschermittwoch und Ostern. In beiden Religionen dient die Fastenzeit der inneren Einkehr, der eigenen Reflexion, die für Kontemplation und Meditation reserviert ist und nicht für Arbeit.
Die ist in der heutigen ArbeitsGesellschaft weitgehend vergessen worden.
"Das Grundeinkommen sollten alle bekommen, die dauerhaft in Deutschland leben können."
Interessant an der Debatte finde ich die Reaktionen im Forum auf das Interview. (Es klingt mit: "Darf der Mann Unternehmer / Kapitalist / Ausbeuter überhaupt eine Meinung haben?" "Erst den Kapitalismus abschaffen!")
Zur praktischen Seite des BG:
Der ganze Aufwand für Sozialhilfe-Anträge, Nachweise etc würde wegfallen.
Zum BG sollte eine Grundsatz-Krankenversicherung gehören.
Die finanzielle Dimension ist das Kernproblem: Der Deutsche Bundeshaushalt 2016 beträgt 316,9 Milliarden Euro. Wenn rd. 80 Mio Menschen bezugsberechtigt sind, müssten bei 1.000 € mtl. insgesamt rd. 1.000 Mrd. jährlich verteilt werden, also mehr als die dreifache Summe des Bundeshaushaltes. Woher kommt das Geld? (Der Gesamthaushalt von Bund/Länder/Gemeinden beträgt rd. 1.200 Mrd. €.)
Zur Finanzierung per MwSt müsste diese erheblich erhöht (vervielfacht) werden - zumal wenn dann noch der Vorschlag zur Absenkung der Steuer auf Arbeit verwirklicht würde. Das würde Warenschmuggel sehr sehr lukrativ machen. (Das Problem "Schwarzarbeit" würde entfallen, wenn Steuern darauf erheblich reduziert würden UND Krankenkasse obligatorisch dabei wäre.)
@HEINZ und @NORDLICHT
Es gäbe verschiedene Lösungsansätze. Am besten wäre ein wertschöpfungsunabhängiges/-freies BGE. Wie geht das???
Man könnte eine Monetative einrichten, als demokratisch geführte Institution. Die darf Lebensgeld schöpfen um damit eine Bundesagentur für Einkommen zu versorgen. Dort darf jeder der möchte und nicht mehr als z.B. 50.000 oder 70.000 im Jahr verdient ein BGE beantragen. Formulare gibt es ja bereits. 1.500 EUR sollten es als BGE minimal sein, damit man wirklich am Leben und an der Kultur teilnehmen kann. Plus Renten- und Krankenkassenbeitrag, solange die noch benötigt werden.
Dabei müsste es nicht bleiben. Darüber hinaus könnte ein Arbeitsgeld geschöpft werden, um einen öffentlichen Beschäftigungssektor einzurichten.
Schritt für Schritt sollte man Sachbereiche den Märkten bewusst als Verwertungsgrundlage so entziehen. Am Ende der Kette könnten alle Tätigkeiten so bezahlt werden. In Unternehmen würden somit, da Lohnkosten entfallen, die Personalkosten gegen Null gehen. Das Unternehmens-Insolvenz-Risiko ginge dann gegen Null. Ein starkes Argument, damit auch die Industrie mit macht.
Im Gegenzug würden dafür Unternehmen je nach Gewinn mit bis zu 98% besteuert, um das Geld wieder aus dem Kreislauf abzuziehen und zu vernichten. Geld würde so extrem gedacht irgendwann nur noch einen Verteilungsschlüssel bilden, anstatt der Mehrwertproduktion und Profit zu dienen, wie im heutigen Kapitalismus.
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Ein anderer Ansatz wäre, eine persönliche Einkommens-Punkte-Matrix für jeden Bürger einzuführen. Würde zu weit führen hier die Struktur zu erklären. Da bräuchte man bildliche Darstellungen dazu. Die Summe dieser persönlichen Punkte steht für den jeweiligen individuellen Verbrauch von Gütern und würde dann ebenfalls einen Verteilungsschlüssel bilden.Die Punkte sind z.B. über Chipkarten abrufbar. Man setzt dann die monetären Umsätze (BIP) eine Zeitraumes gleich 100% und stellt die Summe der Punkte 100% gegenüber. Dann erhlt man einen in der jeweiligen Zeitperiode gültigen Umrechnungssatz. Geld würde, anfangs abgesehen von Touristen, im Alltag dadurch überflüssig werden. Es werden zum Monatsanfang nur Punkt aufgebucht, damit jeder versorgt ist und die Punkte werden z.B. im Supermarkt gesammelt und an die Hausbank gemeldet und abgerechnet. Die bucht dann den adäquaten Geldbetrag aufs Geschäftskonto, um die Lieferanten zu bezahlen. Unbezahlte Rechnungen gäbe es dann nicht mehr. Noch ein starkes Argument für Unternehmer. Entlohnt man so auch die Arbeit, entfällt der Teil mit der Umbuchung sogar.
Diese einfache Grundidee kann man weiter spinnen, ausbauen, verbessern und soll nur andeuten, dass wenn wir gemeinsam erstmal anfangen darüber nachzudenken, es viele echte Alternativen zum heutigen Kapitalismus (= Marktwirtschaft) gäbe. Alle Fragen über das WIE und den SINN einer Wirtschaft würden dann neu gestellt.
Ziel könnte und sollte eine Ressourcenwirtschaft sein - Konzepte als grundsätzliche Skizzen dafür - existieren bereits - siehe hier:
http://www.hh-violette.de/wp-content/uploads/2013/11/Wirtschaftsvision_Die-Violetten_Okt.2013.pdf
Dieser Link funktioniert: Wirtschaftsvision
Ich gehe davon aus, daß ein Grundeinkommen, wenn es eingeführt wird, erst einmal von den heute bestehenden Sozialtransfers ausgehen wird, weil damit ein Minimum an volkswirtschaftlichem Risiko verbunden sein wird.
Ohne Arbeitszwang und Bedarfsprüfung könnte ein Grundeinkommen sofort kostenneutral eingeführt werden.
Ich rechne damit, daß ein Grundeinkommen jetzt noch kein Wahlkampfthema 2017 sein wird, aber ab 2021 bis 2030 sehr wohl.
Ob da GiralGeld oder Punkte geschöpft werden, ist egal, das läuft auf das Gleiche hinaus, siehe ARGE 0.2
Das Konzept eines Regionalen Grund Einkommens arbeite ich gerade aus, dauert noch etwas, der Sommer hat Vorrang :-)
schon interessant wie wenig hier auf das interview eingegangen wird. dabei hat es das wirklich in sich.
was passiert wenn das GE auf 1000eu festgelegt wird und die mwst vervielfacht wird? alles mwst-pflichtige wird sehr viel teurer=inflation. d.h. 1000eu entsprechen dann vielleicht noch 2-300eu kaufkraft von heute. supergrundeinkommen. wenn dann gleichezitig noch alle anderen steuern wegfallen und der elende sozialstaat gleich mit, hört sich das wied er feuchte traum eines kapitalisten an.
GW outet sich hier als (pseudo)radikalliberaler: alle steuern weg außer mwst (super, da wird die masse im vergleich zu heute viel mehr a.d. kasse gebeten, seine argumente gegen die progressive einkommensstuer sind in wirklichkeit keine argumente, sondern reine propaganda), erbe nur an die tüchtigsten (daher das pseudo, denn dies nur pro forma, denn darüber entscheidet der stiftungsrat in seiner unendlichen weisheit. ich sag mal der sollte mal bordieu lesen).
und endlich weiß GW, wer nur bei dm arbeitet um geld zu verdienen, statt voll hinter seiner/ihrer ausbeutung zu stehen. diese elenden sich nicht-identifizierenden inneren kündigungsschlaffies. die sind dann gleich auch noch dran. ne effektive form von gesinnungschnüffelei/stasi.
insgesamt: gruselig dieser GW, und hoffentlich kommt das grundeinkommen nie unter den von menschen wie GW gewünschten prämissen. diese art von grundeinkommen ist einer der vielen spaltpilze gegen den widerstand, den wir brauchen, um nicht ins 19.jhd. zurückzufallen.
»schon interessant wie wenig hier auf das interview eingegangen wird. dabei hat es das wirklich in sich.«
Gehe ich einmal davon aus, daß du die anderen Modelle zu einem Grundeinkommen kennst, dann wundert mich, daß du dich wunderst.
@HEINZ
Danke Danke!!!
RGE wäre sicher auch ein gangbarer Weg. Jede Variante hätte Vor- und Nachteile.
Solange ein BGE nicht ertunabhängig geschöpft würde, gerät es automatisch langfristig in die Krise, weil im Kapitalismus tendentiell imemr zuw enig Mehrwert entsteht. Deshalb sind geschöpfte Gelder oder Punktsysteme schon mal besser, weil frei von diesem Grundproblem.
@ERFTSTADTBOY
Ich sehe das auch so, dass Götz Werner ein normaler bis neoliberaler Vulgärökononom ist. Er versteht das Wertesystem in dem er lebt gar nicht. Das erkennt man z.B. an dem von ihm präferierten Zitat:
"Wenn ein Produkt hergestellt wurde, ist es bereits finanziert."
Das ist natürlich ein (fast lustiges) Pseudoargument. Klar ist die Herstellung das irgendwie finanziert worden. Wenn aber z.B. über Kredit, steht dessen Rückzahlung ja noch aus. Allein damit platzt dieses Argument. Abgesehen davon geht es ja im heutigen Wirtschaftssystem (leider) nicht um die Produkte, sondern den damit zu erzielenden relativen Mehrwert. Dazu muss sich erstmal der wert überhaupt erfolgreich realisieren. Das geht nur über den Verkauf, was die Frage aufwirft, wo denn das (Mehr) an Geld dafür denn herkommt? Genau weil der Kapitalismus dafür keine nachhaltige Antwort kennt, außer durch mehr Wachstum, entsteht ja Probleme wie Arbeitslosigkeit, Umweltzerstörung usw. erst. Da beißt sich also die Katze in den Schwanz. Darauf hat Herr Werner überhaupt keine Antwort.
@name funktioniert hier nicht automatisch.
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»Deshalb sind geschöpfte Gelder oder Punktsysteme schon mal besser, weil frei von diesem Grundproblem.«
Im Prinzip ja, aber der volkswirtschaftliche Kreislauf muß über eine Sicherung für den Umlauf gewährleistet werden, sonst wir das leicht zum Helikoptergeld.
Die Antwort des Schuldgeldes lautet:
Du bekommst den Kredit und die Zinsen mußt du über den Markt erwirtschaften. Weil das für alle Kredite gilt, ist das ein Schneeballsystem, weil Geld nur Kredit sein kann.
Ich empfehe dir Otmar Pregetter, der schreibt zu dem Thema.