5. März – der internetationale Energiespartag!

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion

Heute ist der internationale Energiespartag. Der Fakt, dass dies nur die wenigsten Wissen, ist nicht nur schade, sondern auch gleichzeitig ein Armutszeugnis für eine Gesellschaft, die verantwortungslos die Ressourcen dieser Welt vernichtet. Was können wir tun, um jeden Einzelnen die hohe Bedeutung des Energiesparens bewusst werden zu lassen?



Energiesparen – ein in der Gesellschaft leider negativ konnotierter Begriff. Hinter dem Sparen verbirgt sich das Zurückschrauben des gängigen Stromkonsums, an welchen man sich über die Jahre gewöhnt hat. Stromsparen bedeutet aber nicht, dass wir uns mit einer Kerze zurück in Höhlen verkriechen müssen. Ganz im Gegenteil: Im Sparen liegt der Fortschritt!

Auch wenn das Stromsparen des Einzelnen wie ein maginaler Fortschritt wirken mag: In der Masse der Maginalität liegt die Lösung des Problems. Der Anfang des Stromsparens kann jedoch nur unter der Prämisse, dass zuerst einmal der Stromkonsum nicht gesteigert wird, gemacht werden. Zurzeit steigt der jährliche Stromkonsum in Deutschland um 1%. Diese auf dem Blatt Papier schwach aussehende Steigerung ist jedoch irreführend. Hier haben wir es mit einer exponenziellen Steigung zu tun, welche – wenn sie in Zahlen ausgedrückt wird – einen exorbitanten Anstieg des gesamten Stromkonsums darstellt.

Endliche Ressourcen

Unsere Ressourcen sind endlich. An dieser Aussage kann wohl niemand etwas bemängeln: Umso missverständlicher sind die politischen Maßnahmen, die in den letzten Jahren getroffen wurden. Die neu gebauten Braun- und Steinkohlekraftwerken hätten durch eine intenisve Förderung in alternative Energien in den vergangenen Jahren verhindert werden können.

Kleiner Lichtblick

Immerhin ist der deutsche Atomausstieg zur nächsten Dekade beschlossen. Diese unkalkulierbare, höchst gefährliche und staatlich viel zu hoch Subventionierte(seit 1950er Jahren mehr als 400 Mrd. € Subventionen, Problem der Endlagerung wir an Staat delegiert) Methode der Energiegewinnung wurde zumindest in Deutschland ein Ende gesetzt. Warum deutsche Staatsgelder in das Projekt Angra 3, den Bau eines Atomkraftwerks direkt neben der Copacabana(Rio de Janeiro), fließen sollen, kann daher nicht begründet werden!

Politik gibt Zügel aus der Hand

Als 1998 der Strommarkt liberalisiert wurde, um den lokalen Monopolisierungen Einheit zu gebieten, kristallisierten sich in den Folgejahren die Vier Stromgiganten namens Wattenfall, RWE, EON und ENBW heraus. Das staatliche Konzept, für mehr Wettbewerb und somit für sinkende Preise zu sorgen ging nicht auf. Gerade den vielen kleinen Stromerzeuger wurde mit der Liberalisierung das Leben schwer gemacht und sie wurden – so wie es kommen musste und vorhersehbar war – nach und nach von den großen Energieriesen geschluckt.

Allerdings noch viel schwere lag der Fehler seitens der Politik, dass die Politik ihre Macht aufs Spiel setzte und sie verlor.Während die Politik heute nur noch Beobachter des Strommarktes ist, steigen die Strompreise schon seit Jahren ins unermessliche. Die von den Stromriesen privatisierten Stromnetze sorgen zudem für immer höhere Kosten(Nutzungsgebühren von Fremdanbietern), die am Ende der Kunde tragen muss.

Macht wurde zentralisiert

Solch eine Bündlung von Macht stellt in der Wirtschaft immer eine Gefahr für die Bürger dar. Denn durch ausgetüftelte Verträge schöpfen die die Energiekonzerne ihren maximalen Gewinn ab – ohne Rücksicht auf die Umwelt. In den Verträgen wird nämlich derjenige mit Vergünstigungen belohnt, der am meisten verbaucht. Je mehr Konsum, desto weniger kostet also die Kilowattstunde. Die Krux an diesem Umstand ist schlicht gesagt, dass hier keinerlei Anreize zum Stromsparen geschaffen werden – man würde sich ja selber ins Bein schießen, wenn man diesen Spareffekt nicht wahrnähme.

Um vernünftige Anreize zum sorgsamen und bewussten Umgang der Bürger mit dem Gut Strom zu schaffen, wäre die sinnigste Alternative, Verträge zum Kunden zu schaffen, welche sich allein auf den Konsum nach Kilowattstunden beziehen.

Stromdilemma ist nur der Rattenschwanz

Wie das obrige Beispiel zeigt, impliziert die Frage nach dem Stromsparen die Systemfrage. Wir leben im Kapitalismus und wie der Name schon sagt, stellt das Kapital ein hohe Priorität eines Menschen dar: Man definiert sich hauptsächlich über das Kapital.

Kann man einem kapitalistischem Bürger überhaupt erwarten mit Strom sparsam umzugehen?

Dies ist eine ernsthafte Frage, die es sich zu stellen gilt. In unserem System geht es primär um Konsum, nicht um Sparen. Das BIP-Wachstum ist der Motor unsere Wirtschaft – der Konsum sichert unseren Wohlstand. Auch die geplante Obsoleszenz, das geplante Abnutzen von Verkaufsgütern vernichtet nicht nur kostbare Ressourcen, sondern schädigt auch unsere Umwelt. Der Kern des Problems liegt also ganz sicher an der Endlichkeit unserer Ressourcen, die dem System – sollte es solange überleben – das Genick auf kurz oder lang brechen wird. Jeder muss sich die Frage stellen: Will ich ein Leben im Überfluss, im Luxus leben oder konsumiere ich bedacht und schenke meiner Nachwelt ein schöne Bleibe auf dem blauen Planeten?

Tipps zum Sparen

Für alle die, die die Veränderung im kleinen bwirken wollen, gibt es zum Abschluss anlässlich zum internationeln Stromspartag Tipps, wie der eigene Stromkonsum minimiert werden kann.


- Abschaltautomatik in Flur oder Treppenhaus einbauen
- ausschließlich Energiesparlampen verwenden
- Elektrogeräte ausschalten und nicht unnötigerweise auf Standby laufen lassen
- Mit Steckerleiste arbeiten, denn Computer, Drucker, Bildschirm, Waschmaschine, Geschirrspüler usw. verbrauchen noch nach dem Ausschalten Strom!!
- Ladegeräte immer vom Netz trennen
- Waschmaschinen und Kühl-, Gefrierschränke: Energieeffizienzklasse A
- Nur bei richtig dreckiger Wäsche einen höhere Temperatur als 40°C einstellen.
- Auf Vorwäsche verzichten
- LCD-Monitore anschaffen, da sie nur halb soviel Energie wie Röhrenmonitore benötigen

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Was ist Ihre Meinung?
Diskutieren Sie mit.

Kommentare einblenden