1919: Auf die Schanzen!

Zeitgeschichte Die KPD-Gründung in Berlin kommt keineswegs aus dem Nichts, aber zu spät, um Verrat und Niederlage der Novemberrevolution noch wirkungsvoll begegnen zu können
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 50/2018

Zur Vorgeschichte der KPD gehörte das einstimmige Ja der SPD-Reichstagsfraktion zu den Kriegskrediten am 4. August 1914. 14 Abgeordnete – darunter Karl Liebknecht, ein weithin bekannter Gegner des preußisch-deutschen Militarismus – waren dagegen, beugten sich aber dem Fraktionszwang. Für Rosa Luxemburg, die theoretische Führerin der äußersten Linken in der Partei, war die Zustimmung für die Kriegskredite der Verstoß gegen einen Beschluss des internationalen Sozialistenkongresses in Stuttgart 1907, in dem die daran teilnehmenden Arbeiterparteien und Gewerkschaften sich verpflichtet hatten, gegen den Ausbruch eines Krieges zu kämpfen und – falls es dennoch dazu kommen sollte – „für dessen rasche Beendigung einzut