Mann, Moses!

Film Ridley Scotts Kino-Blockbuster ist nur einer von vielen Versuchen, den unbegreiflichsten unter den Religionsstiftern zu fassen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 02/2015

Irgendwie ist Moses an allem schuld. Am Monotheismus und an der Religion eines eifersüchtigen Gottes, der keine anderen neben sich dulden will. An religiösem Fanatismus und dieser furchtbaren Unterscheidung zwischen dem Wahren und dem Falschen. An einem Bilderkrieg gegen alle Konkurrenz. An der Verschmelzung eines universalen, pazifistischen Sonnengottes mit einem kriegerischen Lokalgott namens Jahve. Aber Moses war natürlich auch der Befreier aus der Sklaverei, derjenige, der in seiner Religion Zivilisation und Recht brachte, der Zweifler, der zum Führer wurde und der immer wieder seinen strengen Gott dazu überreden konnte, seinem Volk, mehr oder weniger, zu verzeihen. Das, wenn wir Sigmund Freud glauben, ihn dann doch erschlagen hat, bevor er selbst einen Blick i