Unser täglicher Weltuntergang

Herrschaft Zwischen den mörderischen Taten der Gotteskrieger und dem rasenden Stillstand des Turbokapitalismus leben wir wie gelähmt vor uns hin
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 40/2014
Den Weltuntergang vor Augen kann niemand mehr klar und kritisch denken. Wer produziert die Bilder der Apokalypse, für wen und zu welchem Zweck?
Den Weltuntergang vor Augen kann niemand mehr klar und kritisch denken. Wer produziert die Bilder der Apokalypse, für wen und zu welchem Zweck?

Foto: Bernard Meric / AFP / Getty Images

Ist das Ende der Welt nahe? Haben wir es vor lauter Sorgen und Fernsehen gar verpasst? Versuchen wir unsere täglichen medialen Bilder zusammenzusetzen, also all die Barbarei, Ignoranz, Heuchelei und Wahnsinn, würde man auf ihre Rettung wohl nicht mehr viel geben wollen. Aber das Schlimmste ist: Die Bilder passen nicht mehr zusammen, sie erklären nichts und werden von nichts erklärt. Es gibt nicht das eine Bild, wie vielleicht noch das der einstürzenden Twin Towers, stattdessen folgen die Katastrophen und Zivilisationsbrüche immer rascher aufeinander. Ukraine, Syrien, Gaza, Irak, NSA und Ebola. Die Welt geht nun an allen Ecken und Enden unter. Und mit ihr die sogenannten Werte des Westens.

Religionen, Mythen, Literatur und Kino haben sich stets Mühe gegeben