Projekt Machtergreifung 2017

Deutsche Zukunft Im Talk bei Günther Jauch hatte Björn Höcke einst die Wiederkehr des tausendjährigen Reichs verkündet und sein Fähnchen entrollt. Es kam anders. Ein Rückblick.

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2014 – Der nationalkonservative Flügel der AfD drängt ihren Gründer, den neoliberalen Wirtschaftsprofessor Bernd Lucke zunehmend ins Abseits. Lucke gründet später eine politisch bedeutungslose Splittergruppe, den AfD-Vorsitz übernimmt dann die rechtsnationale Politkarrieristin Frauke Petry aus Sachsen.

2015 – Eine Flüchtlingswelle spaltet Deutschland und Europa, der großen Hilfsbereitschaft der Bevölkerung tritt rechter Terrorismus gegenüber. Thüringens AfD-Chef, der beurlaubte Lehrer Björn Höcke hält öffentlich rassistische Hetzreden und wird in Ostdeutschland von „Patrioten“ bejubelt. Petry fürchtet um den geplanten Weg durch die Parlamente und legt Höcke den Parteiaustritt nahe.

2016 – Petrys Stellvertreter, der frühere Christdemokrat Alexander Gauland, stellt sich offen auf die Seite Höckes und drängt Petry aus dem Vorstand. Höcke wird neuer Parteivorsitzender. Die Situation in Sachsen eskaliert. Ein rechtsterroristischer Brandanschlag gerät zur Katastrophe und zerstört große Teile der Dresdener Innenstadt. Die Bundesregierung führt Grenzkontrollen bei der Einreise aus Sachsen in die Bundesrepublik ein.

2017 – Nach dem Verbot der NPD durch das Bundesverfassungsgericht kommt es zu einer Eintrittswelle von mehreren Tausend Neonazis in die AfD. Beate Tschäpe fordert aus dem Gefängnis heraus zu „entschlossenen Aktionen“ auf. Der frühere NPD-Vorsitzende Voigt putscht gegen Höcke, dem er „Verrat am deutschen Volk“ vorwirft, und wird zum neuen AfD-Vorsitzenden gewählt. Pressesprecher der Partei wird der inzwischen aus der SPD ausgetretene Thilo Sarrazin. Die demokratischen Parteien gründen ein antifaschistisches Wahlbündnis. Bei der Bundestagswahl erreicht die AfD 3,1%.

2018 – In Sachsen wird die Lage immer dramatischer. Unternehmer und Investoren, sowie junge und qualifizierte Menschen verlassen in Scharen die Region. Zehntausende leben infolge der Dresdener Brandkatastrophe immer noch in Notunterkünften. Auf einem von Tumulten überschatteten Parteitag erfolgt die Neugründung der AfD als sächsische Regionalpartei...

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