Seit langem hatte es mich gereizt, das Dreigespann Brixen, Bozen und Meran zu erkunden, das mir eben in dieser Reihenfolge aus frühester Jugend bekannt, in meinem Hinterkopf allerdings immer mit etwas unbestimmt Unangenehmem besetzt war, was endlich zu einer Reise dorthin führte. In Meran kam ich auf einer Flussbrücke mit dem über das Geländer gebeugten, vor sich hinseufzenden August Manske in ein Gespräch, aus dem hervorging, dass er soeben an der in der hiesigen Tageszeitung angekündigten Beerdigung einer Theodore Manske teilgenommen hatte, nur um zu sehen, ob die Manskes in Meran anders wären als die Manskes in Siegen, seiner Heimatstadt. In der Tat waren sie derart anders, dass er nicht gewagt hatte, sich namentlich zu erkennen zu geben, obwohl ihn alle fragend angesehen hatten, als er sich auf die letzte Bank der Kapelle gedrückt hatte, um nichts, aber auch gar nichts Persönliches über die verstorbene Theodore zu erfahren, es sei denn, die erfolgreiche Bewirtschaftung mehrerer Apfelplantagen und die Vermostung der Ernte ließen Rückschlüsse auf deren Besitzerin und Erzeugerin zu. Wir spazierten zum Café Rubens, und ich ertappte mich dabei, dass ich August Manske im Hinterkopf mit August Macke in Verbindung brachte, was ich ihm lachend unterbreitete. Der Macke war dem Manske allerdings unbekannt, während er den Rubens lebenslang für den Portraitisten der Mona Lisa gehalten hatte. Wir amüsierten uns übrigens, weil der Rubens aus Siegen und der Macke aus Meschede stammte, was beides uns an die heimatkundliche Dreifaltigkeit Sauerland, Siegerland und Wittgenstein erinnerte.
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