Ansporn-Pop

Hurra Wer nach Nordkorea reist, wird schon im Flieger nach Pjöngjang mit Musikvideos auf den örtlichen Beat eingegroovt. Erkundungen im Land der ewigen Motivationsbeschallung
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 06/2018

Die Welt staunte nicht schlecht, als Kim Jong-un kürzlich statt einer Rakete ein Entspannungssignal in die Sphäre schickte. Im Vorfeld der Olympischen Spiele kündigte er unter anderem die Entsendung von Cheerleadern und Musikern der 140-köpfigen Künstlergruppe Samjiyon Band nach Pyeongchang an. Auch über einen Auftritt der Girlgroup Moranbong Band wurde gemutmaßt, weil deren Bandleaderin Hyon Song-wol zur nordkoreanischen Delegation für die Vorabverhandlungen zählte.

Cheerleader und Girlbands passen nicht ins Klischeebild vom Propagandawesen im Kim-Reich. Tatsächlich sind sie aber Teil der nordkoreanischen Popkultur, wenn man sie so bezeichnen will. Der Kult um Führer, Partei, Armee und sozialistischen Aufbau wird von Musik und Beschall