Weimars Herzl

Im Gespräch Ein jüdischer Staat in Thüringen? Der Künstler Ronen Eidelman bezeichnet sein Projekt "Medinat Weimar" als Lösungsversuch politischer Konflikte
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Der Freitag: Wo liegt die Grenze zwischen Kunst und Politik?

Die Frage der Grenze ist eine Frage der Selbstbestimmung. Ziehst du als Künstler eine starke Grenze, sicherst du dich durch die Autonomie der Kunst ab, du gehst aber das Risiko ein, ihr ihre Effektivität zu nehmen. Der andere Weg ist, einfach dein Ding durchzuziehen und zu sehen was passiert, so kann Kunst zum politischen Akt werden. Ich versuche mir auf beiden Seiten eine Stellung zu bewahren. Wer auf dem Autonomiestatus von Kunst beharrt, macht ihre Bewertung vorhersehbar. Ich versuche mir der Grenzverläufe bewusst zu sein, die Grenzen aber gleichzeitig zu verwischen, sie zu überprüfen und zu erweitern – das ist der Balanceakt, auf den es mir ankommt.

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