„Wir sind im Schlafmodus“

Im Gespräch Etgar Keret über das Warten auf den nächsten Alarm in Tel Aviv und fehlende Empathie für die Menschen in Gaza
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 29/2014
„Wir finden immer Wege, uns selbst zu bemitleiden“, meint der Schriftsteller Etgar Keret
„Wir finden immer Wege, uns selbst zu bemitleiden“, meint der Schriftsteller Etgar Keret

FotoS: Jonas Opperskalski

Seit der Ermordung dreier israelischer und eines palästinensischen Jugendlichen Anfang Juli ist der Konflikt zwischen Israel und der den Gazastreifen regierenden Hamas erneut eskaliert. 800 Raketen sind seither auf israelische Städte abgefeuert worden. Die israelische Armee antwortete darauf mit heftigen Luftangriffen auf Gaza. Etgar Keret, neben David Grossman und Amos Oz einer der bedeutendsten zeitgenössischen Schriftsteller Israels, ist in seiner Doppelrolle als Autor und als politischer Kommentator bekannt. Wir trafen ihn am vergangenen Sontag im Café Michal in Tel-Aviv.

Der Freitag: Im Fernsehen sieht man täglich Bilder von Menschen, die in Tel Aviv in Schutzräume flüchten. Wie geht es Ihnen in diesen Tagen?

Etgar Keret: Täglich mit einem Alarm a