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Sozialpsychologie Egalität ist schön. Aber macht sie auch glücklich? Kaptalismus­theoretiker zweifeln daran. Die Empirie versucht sie zu widerlegen
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Ungleichheit ist nicht bedauerlich, sondern höchst erfreulich.“ Dieser denkwürdige Satz, der keinesfalls als Provokation gedacht war, stammt immerhin von einem Nobelpreisträger: In einem 1981 mit der Wirtschaftswoche geführten Interview konstatierte Friedrich August von Hayek, dass Ungleichheit schlicht nötig sei, damit Gesellschaften funktionierten. Ein theoretischer Ansatz, der längst unsere Realität bestimmt: Der Kerngedanke von Hayeks neoklassischer, oft auch als neoliberal bezeichneter Wirtschaftstheorie hat sich, nach seinem Siegeszug im England Margaret Thatchers und den USA Ronald Reagans, über weite Teile der Welt verbreitet.

„Ungleichheit zersetzt die soziale Struktur in Gesellschaften“, sagt dagegen Kate Pickett, Professor