Alle Wege führen nach Westen

Mittelstreifen In Thomas Hettches Roman "Woraus wir gemacht sind" erliegt der Held der Faszination des amerikanischen Imperiums
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Alle Wege führen nach Rom. Der Satz taugt heute höchstens noch als Metapher. Das Römische Reich ist längst untergegangen, Rom ist eine europäische Hauptstadt von vielen. Doch wer gelegentlich auf die Reste des untergegangenen Imperiums stößt, spürt noch immer seine Prägekraft. Als der junge Autor Niklas Kalf, Held des neuen Romans von Thomas Hettche, einmal in Barcelona auf ein paar alte Quader trifft, die unter Straßenniveau verborgen liegen, weiß er sofort: "Rom". Und empfindet die Mauerreste als das "offene Skelett der Welt".

Die Idee des Imperiums durchzieht wie ein roter Faden Woraus wir gemacht sind. Der 1964 geborene Berliner Autor erzählt darin die Geschichte eines deutschen Biografen, der für ein Buch über den j