Aufgeschnitten wie ein Diamant

Kunst In ihrem Band „Strangeland“ denkt die Künstlerin Tracey Emin mit dem Körper und verkündet banale Weisheiten. Literarisch wird sie dabei selten
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"Ich liege in einem riesigen Doppelbett und die Uhr schlägt zwölf. Mein Gesicht ist fest in ein Kissen gedrückt und er besorgt es mir“. Wer liest, was Tracey Emin einmal an einem ihrer Geburtstage notiert hat, hat plötzlich das Gefühl, jene Installation zu verstehen, für die die britische Künstlerin berühmt geworden ist und die Besucher derzeit im Kunstmuseum Bern bestaunen können: My Bed – ein verflecktes Laken, malerisch dekoriert mit einem Slip, die Bettdecke ist zurückgeschlagen, überall liegen verstreut Zigarettenkippen und leere Flaschen.

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Das Werk von 1998 gilt manchen inzwischen schon als Inkunabel de