Wieder Akteurin werden

Medizin Frauen leiden öfter als Männer an Autoimmunerkrankungen. Das kann mit Traumata aus der Jugend zu tun haben
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 33/2020
„Es geht darum, den Menschen die Kontrolle über ihre Krankheit und damit über ihr Leben zurückzugeben“, sagt ein Therapeut
„Es geht darum, den Menschen die Kontrolle über ihre Krankheit und damit über ihr Leben zurückzugeben“, sagt ein Therapeut

Illustration: der Freitag, Material: Design_Kuch/Adobe

Anna Hartmann* erinnert sich genau an ihren ersten Schub: In einem Gespräch mit einer Kollegin in ihrem Büro fielen der 37-Jährigen plötzlich die Wörter nicht mehr ein, dann brachte sie den Satzbau durcheinander, um im dritten Schritt die Buchstaben durcheinanderzuwürfeln. „Als ich aufhörte zu reden, war meine Kollegin kalkweiß im Gesicht und sagte: ,Du musst sofort zum Arzt!‘“, erzählt sie. Der tippte zuerst auf einen Schlaganfall, dann, da sich danach starke Kopfschmerzen einstellten, auf Migräne.

Es vergingen vier Jahre bis zum nächsten Schub. Diesmal konnte Hartmann mit einem Auge nicht mehr geradeaus schauen, sodass Doppelbilder entstanden. Hinzu kamen starke Gleichgewichtsstörungen und eine Blasenschwäc