„Der Pole“ von J.M. Coetzee: Wie viel Alter ego steckt in diesem Liebesroman?

Abenteuer Auf knapp 150 Seiten entfaltet der Literaturnobelpreisträger J.M. Coetzee eine selbstironische, zarte Romanze mit Hindernissen. „Der Pole“ ist ein großartiges Buch über das Wagnis später Liebe
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 24/2023
Autor J.M. Coetzee
Autor J.M. Coetzee

Foto: IMAGO / El Mundo

Ein Drama, das sich hinter feiner Ironie verbirgt: Ein älterer Mann, ein Pianist über 70, verliebt sich in eine nicht mehr junge, aber doch viel jüngere Frau. Aber sie spielt nur mit ihm oder weiß nicht, was sie will. Da könnte man abwinken, denn oft schon kam so etwas vor und wird sich noch oft wiederholen. Doch bleibt man voller Spannung bei der Lektüre, weil man den Ausgang der Geschichte nicht kennt, vor allem aber, weil in den beiden Menschen so viel Verborgenes ist. Es sind ja auch nicht nur diese zwei. Der Autor – er offenbart es in den ersten Sätzen – ist der Dritte im Bunde. „Zuerst bereitete die Frau ihm Schwierigkeiten und bald darauf auch der Mann.“

Wohl nicht von ungefähr lässt J. M. Coetzee seinen kleinen Rom