"Es geht mir um keine Lebenserzählung"

Autobiographie Bei Christian Haller geht es immer weiter – auch mit seinen Büchern. Kann man lesen wollen. Ein Gespräch
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Herr Haller, warum haben Sie so ein gutes Buch geschrieben?

Ich habe versucht, so genau, wie es mir möglich ist, den Stoff zu einer sprachlichen Wirklichkeit umzuschaffen, die allein durch die Wörter und Sätze lebt – nämlich, wie ein junger Mensch seinen Weg findet, den es weder gesellschaftlich noch familiär vorgezeichnet gibt, für den zu gehen, er sich jedoch berufen fühlt.

Das Glück schreibe mit weißer Tinte, sagte mal jemand. Woher kommt Ihre Motivation zu schreiben?

Mit neunzehn, in einer für mich damals schwierigen Situation, kamen Wörter unaufgefordert zu mir, wollten niedergeschrieben sein, und es entstand mein erstes Gedicht. Seit diesem Schlüsselerlebnis habe ich täglich geschrieben. Ich brauchte keine Motivation