Unter der Briefmarke grüßt der Sand

Weltpostkartentag Sie war die Königin der Statusmeldung, die Postkarte vom Strand. Hat sie eine Chance auf eine Renaissance?
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Ohne Postkarten stellt sich im Urlaub nur halb so viel Freude ein
Ohne Postkarten stellt sich im Urlaub nur halb so viel Freude ein

Foto: Boris Horvat/AFP/Getty Images

Das must-have in einem Urlaub im Süden waren in meiner Kindheit neben den mit Handtüchern reservierten Liegen, immer auch die Postkarten. Der Anruf bei Oma von glühenden spanischen Münztelefonen war umständlich, kurz und fühlte sich auf gewisse Weise grotesk an. Und die Peseten waren meist knapp. Eine baumelte immer um den Hals und konnte nicht geopfert werden. Das Dasein der drehenden Postkartenständer mit Motiven von verwegenen, zwanghaft lustigen Motiven bis peinlichem Kitsch fristen oft ein dem Straßenstaub ausgeliefertes Dasein. Letztens bekam ich am Wiener Schottenring auf besonders verrottete Exemplare einen Rabatt – es waren Vintage-Karten.

Es ist vorbei, die Zeit, als die Postkarte als Interaktion galt, ist um. In manchen Altersschichte