Schmutzige Methoden der sanften Monopole

Irgendwie Links Beiträge unter anderem zur EM, der Urheberrechtsdebatte, der GEMA, der Finanzkrise, zu ACTA, Twitter und den Methoden der sanften Medizin

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Montag, 02.07.12

EM-Finale: Spanien – Italien 4:0, TE, Spielverlagerung

“Viva Espana: Del Bosques Elf verteidigt den EM-Titel und sichert sich mit dem dritten Turniersieg in Folge den Platz in den Geschichtsbüchern. Italien unterliegt verdient, war aber keineswegs so unterlegen, wie das Ergebnis vermuten ließe“

Deutschland ringt um Fassung, Stefan Niggemeier

“Die ARD will sich wieder beim Verband beschweren, und das ZDF wird sicher auch noch markige Worte für diese Art der Manipulation finden. Sie werden so laut und empört über diesen unseriösen Einsatz von Symbolbildern protestieren, dass man fast denken könnte, sie hätten einen Ruf zu verlieren, als Journalisten und seriöse Sportberichterstatter.”

Wie das Fernsehen die Jungen diskriminiert, Christof Moser, Medienspiegel.ch

“«Die Griechenwahl ─ statt Ende mit Schrecken jetzt Schecks ohne Ende?» So lautete kürzlich das Thema der ARD-Talkshow «Hart aber fair». Die Sendung war nicht nur Beispiel für den grassierenden Klamauk im öffentlich-rechtlichen TV. Sie war auch Beleg für einen schwelenden Generationenkonflikt in der publizistisch-medialen Meinungs-Arena, in der (immer noch) gilt: je älter (und männlich), desto eingeladen.”

offener brief an arnd zeigler, dembowski

“Auch Sie verweisen in ihrem Brief auf die unglücklichen Umstände. Auf das Pech. Auf die vergebenen Chancen. Und auf die individuellen Fehler. Meinen Sie das Geschriebene eigentlich Ernst? Es ist eine substanzlose Erregung, die vielleicht als Bewerbung für den Posten als DFB-Pressesprecher taugt, doch ansonsten ob seiner Inhaltsleere erschüttert. Noch einmal: Es geht keineswegs um das Ausscheiden der Nationalmannschaft, sondern darum wie sie ausgeschieden ist und ebenso wie sie mit diesem Ausscheiden aktuell umgeht.“

Ein Bauernopfer – und alle Fragen offen, Michael Spreng, Sprengsatz

“Fromm gehörte zu den wenigen hochrangigen Staatsschützern, die frühzeitig auf die wachsende Gefahr des Rechtsradikalismus und Rechtsterrorismus hingewiesen haben, sich aber beim damaligen Innenminister Wolfgang Schäuble nicht durchsetzen konnten. Die damalige Zusammenlegung der Abteilungen Links- und Rechtsextremismus beim Verfassungschutz zeugt von Geschichtsvergessenheit und Gegenwartsblindheit. Und von professionellem Versagen. Fromm ist jetzt das klassische Bauernopfer.“

"No Copyright", DRadio Wissen mit Christoph Keese, Till Kreutzer, Michael Seemann

“Gema und Leistungsschutzrecht, CC-Lizenz und Kostenloskultur oder Abmahnwelle, Kulturflatrate und Contentkommunismus. Die Reihe der Kampfbegriffe in der Urheberrechtsdebatte ist endlos. Kann man die Diskussion eigentlich noch ideologiefrei führen? “

Sieben Anmerkungen zum kollektiven Wahnsinn namens Urheberrechtsdebatte, Peter Lau, Brand Eins

“Die Komplexität eines Problems nimmt mit seiner Wichtigkeit zu - und zu Biopatenten eine belastbare Meinung zu entwickeln ist echte Arbeit. Wer sich aber wirklich ernsthaft um die Zukunft der Menschheit Gedanken macht, Schriftsteller wie Leser, Musiker wie Fan, sollte die Mühe auf sich nehmen. Da geht es wirklich um unsere Zukunft. Und die ist viel komplizierter als die Sache mit den Downloads.“

Zu Besuch bei der Gema: Wir, das gute Monopol, Edo Reents, FAZ.net

“Drinnen hat unterdessen die Gema-Feier angefangen - eher Vereinsmeierei als glamouröse Selbstfeier, Musikmillionäre sehen jedenfalls anders aus. An einem Tisch sitzt allein und in sich gekehrt ein schwarz gekleideter Herr, er heißt Karl Wolfgang Barthel. Dem Textdichter von Chorliedern sieht man die 83 Jahre nicht an. Die Zahl der Titel, die er bei der Gema angemeldet hat, hat er sofort parat: 1160, eher weltlich als geistlich. Was er zu der Demonstration draußen, von der durch die wie schalldichten Fenster fast nichts hereindringt, sage? „Die Meinung ist hier natürlich, dass die Rechte der Urheber gewahrt werden müssen.“ In seinem Fall macht das pro Jahr ein paar tausend Euro. „So hoffe ich, dass meine Enkel und Urenkel noch etwas davon haben.“ Barthel redet druckreif, wie eine Loriot-Figur: „Allerdings ist zu bemerken, dass der Chorgesang teilweise unter Überalterung leidet.“”

Die gleichen Fehler wie 1929 – ein Manifest für ökonomische Vernunft, Paul Krugmans & Richard Layards Krisen-Manifest, Handelsblatt Blog

“As a result of their mistaken ideas, many Western policy-makers are inflicting massive suffering on their peoples. But the ideas they espouse about how to handle recessions were rejected by nearly all economists after the disasters of the 1930s, and for the following forty years or so the West enjoyed an unparalleled period of economic stability and low unemployment. It is tragic that in recent years the old ideas have again taken root. But we can no longer accept a situation where mistaken fears of higher interest rates weigh more highly with policy-makers than the horrors of mass unemployment.”

This Week We Kill ACTA – Or Get Locked Down In Monopolies For Decades, Rick Falkvinge, Torrentfreak

“This is it. This is the week when ACTA lives or dies, globally. We have seen it coming. Now is the time for the very final push in contacting the European Parliament. On Wednesday, in the session between 12 noon and 14:00, the European Parliament votes on ACTA. If the European Parliament kills it, it dies globally.“

Twitters Kampf gegen die eigene Plattform geht in die nächste Runde, Marcel Weiß, Neunetz

“Dass Twitter die Ankündigung an einem Freitag Nachmittag veröffentlicht hat, zeigt, dass das Unternehmen weiß, welchen Shitstorm bei Entwicklern und Usern die eingeschlagene Richtung mit sich bringen wird. Eine gefährliche Richtung: Die Monetarisierung steht bei Twitter heute vor den Interessen der Entwickler und der User, und damit also der Plattform. Die Plattform hat Twitter groß gemacht. Das weiß man spätestens seit 2007. Ein plattformfeindliches Geschäftsmodell könnte bedeuten, dass Twitter wieder in die Bedeutungslosigkeit abrutscht.“

News has been changed forever by the iPhone, Mathew Ingram, GigaOm

“In some ways, the iPhone and Twitter were made for each other: one allows for the easy creation of content and the other allows it to be easily shared and distributed far and wide. These things can be done on other handsets, and there are plenty of Android and other devices that allow for the same experience, but the iPhone was arguably the first to take those abilities and make them widely available — and appealing enough for many to want to do so.“

Homöopathie-Lobby im Netz: Schmutzige Methoden der sanften Medizin, Jens Lubbadeh, Süddeutsche

“Auf die Frage, ob Claus Fritzsche in ihrem Auftrag homöopathiekritischen Journalisten und Wissenschaftlern einseitige und verzerrte Darstellung und schlechte Recherche vorwerfe, teilten die Firmen DHU, Heel, Weleda, Wala, Hevert in nahezu identischen Statements mit: "Wir unterstützen den konstruktiven Dialog in der Komplementärmedizin." Niemand werde auf CAM Media.Watch an den Pranger gestellt, "die Unterstellung der Diffamierung von Personen können wir deshalb nicht nachvollziehen. Wir würden dies auch nicht unterstützen wollen."“

Die Überschrift der Netzschau ist jeweils ein Mashup der verlinkten Artikel-Titel

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Geschrieben von

Jan Jasper Kosok

Online-Chef

Jan Jasper Kosok studierte Wirtschaftswissenschaften in Berlin, verdingte sich im Nachtleben und gründete 2007 mit Teresa Bücker das Blog Knicken // Plakative Platzierungen, welches sich mit Musik und Popkultur beschäftigte. 2009 kam er zum Freitag, um beim Aufbau des Webauftrittes zu helfen. Seit 2011 ist er verantwortlicher Redakteur für Online und Community und hat seitdem mehrere Relaunches begleitet. Er beschäftigt sich mit den sozialen Auswirkungen von zu hohem Internetkonsum und fürchtet sich davor, nicht verhindern zu können, ein alter weißer Mann zu werden.

Jan Jasper Kosok

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