Status Quo Vadis

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Ihre Freitag-Redaktion

http://img37.imageshack.us/img37/867/bild5w.pngDie Wahl ist gelaufen: die Liberalen triumphieren, die CDU bricht ein und die SPD verharrt im Niemandsland. Ansonsten nicht viel Neues.

Was aber in Bezug auf unsere letzte Freitagsfrage ("Signal aus Europa: Drohen uns 4 weitere Jahre große Koalition?" - Pro: 51% Contra: 49%, Stand 8.6.09) Spannung verspricht, ist, dass die Anhänger der FDP offensichtlich selbst nicht daran glauben zu scheinen, dass es im September für eine bürgerliche Mehrheit reichen kann. Bei unserer (statistisch wenig aussagekräftigen) Umfrage denken immerhin 80% der FDP-Sympathisanten, dass uns die Bundestagswahlen eine Fortführung der großen Koalition bescheren werden.

Das ist insofern interessant, als dass die Parteioberen schon siegestrunken frohlocken. Nur die Basis scheint dem Braten noch nicht recht trauen zu wollen, was mitunter daran liegen könnte, dass bei aller Lobhudelei der mögliche Partner, die CDU, massive Verluste erleiden musste. Zweifel sind angebracht, denn festzuhalten ist: Bei den Bürgerlichen wird zwar fleißig gewechselt, an der Lagergröße selbst hat sich gerade eben nichts weltbewegendes getan. Wäre man böswillig, man könnte sogar sagen, dass das bürgerliche Lager mit -1,8% nicht zwangsläufig der Sieger des Abends war. Aber wer würde die dargebotene Champagnerlaune schon verderben wollen? Richtig.

Was das für die Wahl im September heisst? Wir sind so schlau als wie zuvor. Die großen Parteien kranken, die Liberalen sind auf Stimmenfang und irgendwo mittendrin stehen wir: der Wähler, das Fabelwesen. Undurchschaubar und mit Großem im Sinn.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Jan Jasper Kosok

Online-Chef

Jan Jasper Kosok studierte Wirtschaftswissenschaften in Berlin, verdingte sich im Nachtleben und gründete 2007 mit Teresa Bücker das Blog Knicken // Plakative Platzierungen, welches sich mit Musik und Popkultur beschäftigte. 2009 kam er zum Freitag, um beim Aufbau des Webauftrittes zu helfen. Seit 2011 ist er verantwortlicher Redakteur für Online und Community und hat seitdem mehrere Relaunches begleitet. Er beschäftigt sich mit den sozialen Auswirkungen von zu hohem Internetkonsum und fürchtet sich davor, nicht verhindern zu können, ein alter weißer Mann zu werden.

Jan Jasper Kosok