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Finnland In ihrem Heimatland ist Sofi Oksanen eine Ikone. Auch ihr neuer Roman zeigt, kaum jemand schreibt so politisch wie sie
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 33/2014
Sieht aus wie ein Popstar, ist aber sehr ernst zu nehmen: Sofi Oksanen
Sieht aus wie ein Popstar, ist aber sehr ernst zu nehmen: Sofi Oksanen

Foto: Attila Kisbenedek / AFP / Getty Images

Sofi Oksanen ist eine Archäologin: Mit hochgekrempelten Ärmeln lenkt sie den Blick auf Verschüttetes, Verborgenes und Verschwiegenes. Als stünde sie an einem Ausgrabungsort, der Rückschlüsse auf die Menschheitsgeschichte zulässt, aber auch auf das Menschsein. Viele ihrer Prosatexte spielen in der Vergangenheit, rückwärtsgewandt sind sie dabei jedoch nie; vielmehr schreibt die finnische Autorin von Wendepunkten der Geschichte, die in die Gegenwart verweisen.

Die Texte der 1977 im mittelfinnischen Jyväskylä Geborenen sind also unbedingt politisch, das hat schon ihr erster Roman Fegefeuer gezeigt. Ihr Engagement geht aber weit über ihr literarisches Schaffen hinaus. Oksanen mischt bei politischen Debatten mit, bezieht Position, etwa f