Voodoo Jürgens in „Rickerl“: Musik als Lebenskonzept

Kino In Adrian Goigingers „Rickerl“ spielt Voodoo Jürgens den Musiker, der seine Songs geschrieben haben könnte. Es ist die Geschichte eines Träumers mit breiter Wiener Schmäh – ein Film, der einen zarten Blick wirft auf alle, die am Rand stehen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 05/2024
Rickerl (Voodoo Jürgens) spielt seine Musik am liebsten in verrauchten Eckkneipe
Rickerl (Voodoo Jürgens) spielt seine Musik am liebsten in verrauchten Eckkneipe

Foto: Giganten Film/Pandora Film

Das ist schon ein Typ, dieser Erich „Rickerl“ Bohacek (Voodoo Jürgens). Selten bis gar nicht ist er ohne Fluppe zwischen den Lippen zu sehen, auch das Bierchen oder der G’spritzte (Weinschorle) scheinen mit ihm verschweißt. Auf dem Rücken trägt er, metaphorisch gesprochen, seinen Traum spazieren: seinen Koffer mit der Gitarre und den zerknitterten Songtextzetteln darin. Rickerl ist ein aus der Zeit gefallener Träumer, der kein Smartphone besitzt. „Die Gegenwart ist beschissen, schick ’ne SMS!“, krakeelt er einmal. Natürlich nicht auf Hochdeutsch, denn er hat den breitesten Dialekt und den Wiener Schmäh quasi für sich gepachtet.

Eigentlich will er mit seinen urig-melancholischen, teils morbiden Singer-Songwriter-Numm