Objekt der Schande

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Kalkar – Kreis Kleve

Der Niederrhein ist eine Region mit Lebensqualität. Leider befindet sich in Kalkar ein Objekt der Schande. Dies war häufiger ein Gegenstand von Kritiken als auch künstlerischen Aktionen.

Mitunter der amtierenden Bürgermeisterin in Kalkar, Britta Schulz wird das Objekt der Schande nicht genehm sein. Der Künstler aus der Residenzstadt Kleve, Wilfried Porwol hat mittels farblichen Veränderungen für die Aufmerksamkeit gesorgt. Eine neue Gestaltung an dem Objekt der Schande steht an.

Dazu gibt es von dem Künstler, Wilfried Porwol aktuell ein Entwurf. Dieser ist konstruktiv weshalb die Demokratisierung dessen an die Leserschaft sinnig ist. Dies ist geeignet einen gesellschaftlichen Frieden im Kreis Kleve zu bewerkstelligen.

An die Bürgermeisterin der Stadt Kalkar Frau Schulz,

an die Mitglieder des Rates der Stadt Kalkar,

an die Mitglieder des Arbeitskreises Kriegerdenkmal

Betr.:*Mein* *Entwurf für eine künstlerische Umgestaltung des

Kriegerdenkmales“*

Sehr geehrte Damen und Herren,

unumstritten beinhaltet das „UNSEREN HELDEN“ gewidmete sogenannte

Kriegerdenkmal in Kalkar von 1936 mit seinem nun zu Recht abgedecktem

Hitlerzitat auf der Rückseite eine kriegsverherrlichende Aussage im

Sinne des nationalsozialistischen Heldenmythos. Unverständlich und

skandalös bleibt die im Jahre 1983 vollzogenen Ergänzung durch die

Jahreszahlen 1939 – 1945. Der nationalsozialistische Vernichtungskrieg

erfährt dadurch eine Glorifizierung, die nicht hinnehmbar ist. Leider

wurde dies bisher auf den vor 3 Jahren aufgestellten Infotafeln nicht

thematisiert.

Wie der wissenschaftliche Referent beim Amt für Denkmalpflege, Herr

Kieser, auf der Veranstaltung zur Zukunft des „Monumentes“ am 16. August

diesen Jahres treffend feststellte, gehört auch das Kalkarer Objekt zu

den „NS-Denkmälern, denen man die Aura nehmen muss, deren Aussagen

konterkariert werden müssen“.

Ganz in diesem Sinne bewegt sich mein Entwurf zur Umgestaltung, den ich

Ihnen heute mit einer temporären künstlerischen Intervention direkt am

Objekt präsentiere und visualisiere (siehe Fotos) und dessen dauerhafte

Umsetzung ich hiermit beantrage.

Mein Entwurf beinhaltet zwei Elemente: zum einen der Schattenriss eines

dokumentarischen Fotos, der Erschießung einer Mutter mit ihrem Kind

durch einen deutschen Soldaten bei einer Mordaktion an der jüdischen

Bevölkerung in Ivangorod 1942. Hierbei fällt der im Entwurf schwarz

gehaltene Schatten dieses ungeheuren Verbrechens auf das Objekt, das

solche Verbrechen zu Heldentaten verklärt. Mit perspektivischen

Verlängerungen beginnt das Schattenbild auf dem Boden vor dem Objekt um

dann auf den Sockelquader zu fallen. Bei einer dauerhaften Umsetzung des

Entwurfes wäre das Schattenbild dann aus einer etwa 10 mm dicken

Cortenstahlplatte zu schneiden und anzubringen. Der Cortenstahl

entwickelt eine schützende und stabile Rostschicht.

Zum anderen gehört dazu eine Infotafel mit dem dokumentarischen Foto und

der Einordnung in den verbrecherischen Vernichtungskrieg der deutschen

Wehrmacht, sowie eine notwendige und bisher fehlende Entschuldigung der

Stadt Kalkar für die Glorifizierung dieses Vernichtungskrieges.

Mit freundlichen Grüßen

Wilfried Porwol

Wer als Leserschaft dem Künstler, Wilfried Porwol eine Spende in bar per Brief zukommen lassen möchte, kann dies bewerkstelligen unter:

Wilfried Porwol

Gemeindeweg 46

47533 Kleve

Germany

Die internationale Solidarität ist eine Tugend. Sie ist zeitlos. Mit Leben gefüllt wird sie durch das eigene solidarische Handeln.

Gerade im Kreis Kleve befindet sich die historische Liberation Route Europe. Die Errungenschaften der Beendigung der Diktatur wie der in der Praxis gelebte europäische Geist reflektiert bis in die Gegenwart den Charme der Menschen im Kreis Kleve am Niederrhein. Die „Ansehensverlust für Deutschland“ hat im Bundesland Nordrhein – Westfalen auf der miteinander verbundenen Fläche des Münsterland und Niederrhein kein Parteibüro.

Dies ist ein Alleinstellungsmerkmal. Diese öffentliche Kultur des Humanismus ist es wert bewahrt zu werden. Der Aufwand dafür an Zeit, Energie und Bargeld mündet in die wirkliche Sinnhaftigkeit.

Ein Resultat dessen soll bleiben das der Kreis Kleve mit der Gemeinde Kalkar nicht ein weiteres Mal von der „Ansehensverlust für Deutschland“ mittels Parteitage missbraucht werden wird. Die Öffentlichkeit wachsam und wehrhaft zugleich bleibt. So wie am 19. September 2023 die Maßnahme der Justiz gegenüber dem Nazi, der mittlerweile verbotenen Organisation „Hammerskin Nation“, Andreas Koroschetz in Goch.

Jimmy Bulanik

Nützliche Links im Internet:

Wir sind Kleve (Lied und Musikvideo)

https://soundboxstudio.de/wp-content/uploads/2020/05/Musikvideo_WirsindKleve_5MBits-Web.mp4

Eine Berichterstattung des Westdeutschen Rundfunks zu dem Objekt der Schande

https://www.youtube.com/watch?v=sjTas5ISgpQ

Eine öffentliche Diskussion respektive des Objekt der Schande

https://www.youtube.com/watch?v=BjcOvwlVHec

Liberation Route Europe

https://www.liberationroute.com/de

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Jimmy Bulanik

Jimmy Bulanik ist ein international langjährig erfahrener Experte gegen Rechtsextremismus, Rechtsterrorismus sowie dem innerstaatlichen Handelns.

Jimmy Bulanik

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