Blaue Noten in Prag

1968 In Bill Moodys Roman „Der Spion, der Jazz spielte“ wird in der ČSSR ein harmloser Schlagzeuger wider Willen vom CIA rekrutiert – Cary Grant lässt grüßen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 46/2015

Ein guter Titel ist die halbe Miete. Das mag sich auch Bill Moody gedacht haben, als er für seinen Einstand im Spionagegenre auf ein cleveres Wortspiel verfiel. „Czechmate: The Spy Who Played Jazz“ sollte das Buch heißen, was einerseits den historischen Hintergrund des Romans berücksichtigte und andererseits als ironische Hommage an den einen oder anderen Klassiker der Literatur des Kalten Krieges verstanden werden konnte. Dass Ian Flemings The Spy Who Loved Me (1962) selbst unter 007-Verehrern als eines der schwächsten Abenteuer des Superagenten gilt, hätten abergläubische Gemüter vielleicht als schlechtes Omen gedeutet. Das spannungsliterarische Debüt des renommierten Jazz-Schlagzeugers und studierten Literaturwissenschaftlers wurde vom