Element of Frust

Sprachrohr Richard Wagners neuer Roman "Das reiche Mädchen" kommt als kulturpessimistische These im epischen Gewand daher
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Eine Frau ist tot. Umgebracht von ihrem Lebensgefährten. Aus Liebe wurde Hass, wie es in solchen Fällen gern heißt. Auch der Klappentext des Romans, der von dieser Begebenheit erzählt, spricht davon. Ein vielversprechender Stoff, gut geeignet für ein Melodram. Richard Wagner allerdings, den 1952 im rumänischen Banat als Angehöriger der deutschen Minderheit geborene Schriftsteller, treibt etwas anderes um. Für ihn ist die Geschichte der deutschen Ethnologin Sybille Sundermann und des aus Serbien geflohenen Rom Dejan Ferari exemplarisch.

Das Mädchen aus reichem Hause, von Schuldgefühlen geplagt, seit sie entdeckt hat, dass ihr Großvater ein Naziprofiteur war, und der Deserteur aus dem kriegsgeplagten Jugoslawien, Sohn einer ehemaligen Sch