„Hier liegt Bitterkeit begraben“ von Cynthia Fleury: Was Demokratien zu zerreißen droht

Ressentiment In Frankreich war Cynthia Fleurys Buch ein Besteller. Unser Autor, der Philosoph Jörg Phil Friedrich fragt, inwiefern sich dieses sehr französische Buch auf deutsche Verhältnisse übertragen lässt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 25/2023
Bestätigt Cynthia Fleury Ressentiments gegen die „Menschen des Ressentiments“, die man zuvor schon hatte?
Bestätigt Cynthia Fleury Ressentiments gegen die „Menschen des Ressentiments“, die man zuvor schon hatte?

Foto: Denis Allard/Leextra/Opale.Photo/laif

Das Buch Hier liegt Bitterkeit begraben von Cynthia Fleury ist ein sehr französisches Buch. In Frankreich, so kann man dem Buchrücken entnehmen, war es ein Bestseller. Ob es in Deutschland auch so viele Menschen erreichen kann, ist fraglich. Fleurys Buch steht ganz in der Schreibtradition des französischen Denkens des 20. Jahrhunderts. Wer mit dem Stil und der Argumentationsweise von Foucault und Latour oder gar mit der von Derrida und Levinas vertraut ist, wird sich leicht in das Buch hineinfinden. Wem aber die Denkfiguren der französischen Philosophie eher unbekannt sind, wird sich vielleicht schwertun.

Französische philosophische Texte zeichnet eine gewisse atemlose Metaphorik und eine Freiheit der Assoziationsketten aus, die der Strenge deutscher oder englischer