50 Jahre Wehrpflicht und kein Ende

Zukunft der Bundeswehr Eine Freiwilligen-Armee könnte friedenstauglicher sein als Streitkräfte, die sich auf zwangsrekrutierte Statisten in Uniform stützen
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Kein Staat, keine nationale Telegrafenagentur hat das Recht, über das Leben derer zu verfügen, die sich nicht freiwillig darbieten«, so geißelte Deutschlands scharfzüngigster Militärkritiker Kurt Tucholsky einst regierungsamtlich verordneten Waffendienst. Doch unerschütterlich und inbrünstig legt die große Koalition wehrpolitischer Betonköpfe in diesem Lande ein ums andere Mal ihr quasi-religiöses Bekenntnis zur Allgemeinen Wehrpflicht ab – als ob deren Ableistung einem Gottesdienst gleichkäme.

Eine der häufigsten Begründungen, weshalb sie angeblich unverzichtbar sei, liefert eine offizielle Broschüre aus dem Hause Struck vom August 2004. Dort heißt es: »Ohne die Allgemeine Wehrpflicht würde eine