"Das darf man nicht kleinreden"

Nationalismus Homophobe Übergriffe nehmen in Deutschland zu. Welche Rolle spielt der Rechtspopulismus? Ein Gespräch mit Jenny Renner, Bundesvorstandsmitglied des LSVD
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Heute ist IDAHOT, der Internationale Tag gegen Homo- und Transphobie
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Illustration: der Freitag

Die Zahl der homophoben Straftaten ist 2016 deutlich gestiegen, allein in den ersten drei Quartalen um 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Spiegelt das ein gesamtgesellschaftlich verändertes Klima?

Bei Hasskriminalität, homo- und transphoben Gewalttaten gibt es eine Dunkelziffer von bis zu 90 Prozent. Ein Anstieg in der Statistik sagt erstmal nur, dass mehr Fälle gemeldet werden, weil mehr Betroffene zur Polizei gehen. Aber gefühlt rutscht die Gesellschaft gerade nach rechts. Damit ist verbunden, dass mehr Menschen wieder offen Homophobie- und Transfeindlichkeit äußern. Das kann zu einer niedrigeren Hemmschwelle führen, auch Übergriffe auszuüben.

Rechtspopulisten sagen, der Islam sei homophob, Muslime eine Gefahr für LGBTQ. Haben sie Recht?

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