Schlimmer als Tiere

ZPS Vier Tiger langweilen sich in einem Käfig und sollen uns mit den toten Flüchtlingen im Mittelmeer konfrontieren. Kann das funktionieren?
Exklusiv für Abonnent:innen
Joachim Gauck soll es richten, lächelt aber nur stumm
Joachim Gauck soll es richten, lächelt aber nur stumm

Foto: John MacDougall/AFP/Getty Images

Man muss mit den Bildern beginnen. Denn ohne die vier libyschen Tiger, sichtbares Herzstück der neuen Aktion des Zentrums für politische Schönheit vor dem Berliner Gorki-Theater, wäre die Aufmerksamkeit für „Flüchtlinge fressen – Not und Spiele“ kleiner. Die Tiere liefern tolle Bilder für Presse und Zuschauer. Wie sie träge umherstreifen und sich von einem römischen Dompteur durch die Arena lotsen lassen. Vor der Glassscheibe werden die Smartphones gezückt. Es gibt jedoch noch eine andere Ebene, die hier mitschwingt. Es ist ein Satz, den man von Syrern, Irakern, Eritreern, Sudanesen oder Afghanen hört, in der Türkei, in Ungarn, in Griechenland, in Deutschland: „Sie behandeln uns schlimmer als Tiere. Selbst