Wie Geschlechterbilder die eigene Biografie färben: Damit setzten sich Autorinnen und Autoren im Hausblog des Suhrkamp-Verlags (logbuch-suhrkamp.de) auseinander. Feminismen: Wie wir wurden, wie wir leben, was wir sind heißt das spannende Projekt. Den Anfang machten die Schriftstellerin Antje Rávic Strubel und Thomas Meinecke, der sich in seinen Romanen und Essays stark mit Geschlechterzuschreibungen beschäftigt. Seine eigene Arbeit ordne er dem „weiblichen Schreiben“ zu, sagt Meinecke. In unserem Gespräch erklärt er, warum. Und auch, warum es heute – leider – noch immer so wichtig ist, über Feminismus zu diskutieren, erst recht auch aus männlicher Perspektive.
der Freitag: Das Wort Feminismus ruft heute ganz unterschiedliche Reaktionen hervor. Die einen kriegen Shitstorms ab, wenn sie es benutzen, andere verdienen damit Geld. Ihre Diagnose?
Thomas Meinecke: Ich finde es gut, wenn darüber geredet wird, dass Feminismus eine sinnvolle Haltung ist. Heute wird oft so getan, als wollte man einen heißen Diskurs befeuern, aber de facto geht es darum, den Diskurs ad absurdum zu führen oder abzutöten. So wie die Welt es mit dem Artikel von Ronja von Rönne gemacht hat. (Anm. d. Red.: Warum mich der Feminismus anekelt hieß der Text, mit dem von Rönne im April schlagartig bekannt wurde.)
Frauen wie Sheryl Sandberg werden weithin gefeiert, für ihre Leistungen als gut verdienende Karrierefrauen. Sie sind für die Wirtschaft interessant.
Das ist problematisch. Viele Frauen wollen bestimmte Dinge ganz zu Recht nicht mitmachen. Sie kommen in dieser Gesellschaft oft nur weiter, wenn sie selbst als ganze Kerle auftreten oder sexistische Witze machen. Oft bestätigt Gleichberechtigung nur das Männerspiel. Man muss immer schauen, ob es sich wirklich um Privilegien handelt. Wenn es um gleiche Bezahlung geht, ist Feminismus plötzlich nicht mehr cool.
1998 haben Sie sich in Ihrem Roman Tomboy erstmals als Feminist bezeichnet. Wie waren die Reaktionen darauf?
Die Leute sind vor mir errötet und haben sich fremdgeschämt. „Das kann nicht sein, du bist doch ein Mann!“ Auch heute noch. Wenn ich als Mann sage, ich bin Feminist, denken die Leute: „Der will kein Mann sein.“ Will ich auch nicht. Jedenfalls nicht so wie die Männer, die ich schrecklich finde.
Was sind das für Männer?
Das sind vier Fünftel aller Männer. Der Sprachgebrauch dieser Männer ist unästhetisch, unüberlegt und definitionsmächtig. Klassische männliche Autorensubjekte fahren immer mit der großen Behauptung auf: Ich habe Recht, und nach dreihundert Seiten werdet auch ihr mir Recht geben. Ich schreibe völlig anders. Ich habe überwiegend mit Frauen zu tun, auch intellektuell.
Zur Person
Thomas Meinecke, 1955 in Hamburg geboren, ist Autor, DJ und Musiker. Mit seiner Frau, der Künstlerin Michaela Melián, gründete er die Band F.S.K. Sein jüngster Roman heißt Lookalikes (Suhrkamp 2011). Derzeit arbeitet er an einem neuen Buch
Foto: Michaela Melián
Wie schreiben Sie also?
Ich taste mich in einer Versuchsanordnung an Problemkonstellationen heran. Das Infragestellen, das diffizilere Denken und Formulieren kommt überwiegend von Autorinnen, auch in der Theorie, etwa von Silvia Bovenschen oder Judith Butler. Das macht für mich die ganze Lust am Schreiben aus: dieses Ozeanische, Texte, die nach allen Seiten offen sind. Das ist etwas sehr Unmännliches. Es gibt immer noch viele Autoren, die ihre Texte damit schmücken, dass sie beschreiben, wie sie einer Frau auf den Arsch gucken und das toll finden. Auch deshalb ist der Begriff Mann für mich ein Schimpfwort. Ich finde das abstoßend.
Autoren, die Sie frauenfeindlich finden, lesen Sie nicht?
Nein, aber manchmal werden sie von Autorinnen gerettet. Zum Beispiel Friedrich Nietzsche, über den lange das Bild herrschte, seine Texte seien misogyn. Seit einiger Zeit sagt der feministische Diskurs aber, er war der Erste, der das Andere gelten ließ. Und plötzlich ist Nietzsche ein Feminist. Es gibt ein wunderbares Buch dazu von Kelly Oliver, Womanizing Nietzsche. Oder Hélène Cixous: Die sagt, D. H. Lawrence, der immer als frauenfeindlich galt, habe den ersten korrekt beschriebenen weiblichen Orgasmus in die Literatur eingeführt. So werden diese Autoren für mich doch interessant.
Sie sagen, unsere Sprache sei männlich geprägt. Wie können Sie das als Mann vermeiden?
Ich bin ständig in einer inneren Alarmbereitschaft, es ist möglich, sich das anzuerziehen. Wenn ein Politiker sagt: „Der Schüler will“, schalte ich ab. Es gibt zum Beispiel in Tomboy kein einziges Mal das Wörtchen man. Das ist ganz schön kompliziert. „Es lässt sich nicht sagen“, schreibe ich stattdessen. Ich bin ein Verfechter der political correctness und finde es toll, als Schriftsteller an dieser Baustelle korrigieren zu können. Ich fände es erfrischend, ein paar Jahrhunderte lang nur die weibliche Form zu verwenden. Es war mindestens genauso lang umgekehrt. Ich kann gut damit leben, wenn ich auf Tagungen bin und dort nur von Autorinnen geredet wird. Das hat was von ausgleichender Gerechtigkeit und ist manchmal auch witzig. Da sitzen Männer in ihren Junker-Klamotten und sind Autorinnen.
Es gibt einen massiven Backlash, wie die AfD-Kampagne: „Ich bin kein Feminist, weil ...“
Männer machten schon in den 70er Jahren mobil, als es von Frauen hieß: „Mein Bauch gehört mir.“ Diese Männer glaubten, sie seien nicht aggressiv, waren es aber strukturell doch – weil sie für sich reklamierten, was sich die Frauen gerade erobert hatten. Etwa: „Wir wollen auch in der Öffentlichkeit weinen dürfen.“ Ich hatte schon damals Aversionen dagegen und dachte, das gehört nicht auf die Seite der Männer, die können jetzt mal zurückstecken. Es ist perfide, wenn Männer sagen: „Wir wollen uns auch aus unserem Knast befreien.“ Sie sind immer noch das Geschlecht, das diesen Knast gebaut hat. Vielleicht sind solche Reaktionen die letzten großen Rückzugsgefechte des Patriarchats.
Hat sich seit den 70ern denn gar nichts verbessert?
Ich habe viele Freundinnen, die in ihren Dreißigern sind. Die haben ein positives Bild von Sex and the City und dem Feminismus, der dort vertreten wird, verkürzt gesagt: „Jetzt können sich die Frauen die Kerle aussuchen.“ Das hat seine historische Berechtigung. Ich habe trotzdem das Gefühl, da wird wieder nur das Spiel der Männer gespielt. Schöner wäre es, wenn Sexualität hinter diesen Punkt käme. Eigentlich ist mit Simone de Beauvoirs Das andere Geschlecht von 1949 schon alles gesagt: „Man wird nicht als Frau geboren, man wird es.“ Wir haben das im Deutsch-Leistungskurs gelesen, ich fand das einleuchtend.
Feminismus hat Sie schon als Jugendlicher interessiert?
Ich habe immer gern Frauen und schwule Autoren gelesen. Vor allem war ich politisch linksradikal. Dann hat sich die Kategorie der Klasse mit dem Mauerfall, dem Ende der großen Blöcke, verändert, sie erwies sich als schwieriger gestaltbar. Gender trat an diese Stelle. Die Ausschlussmechanismen sind dieselben, auch da geht es im Kern um Arbeitsverhältnisse.
Was haben Sie in der schwulen Kultur gefunden?
Schon immer habe ich mich für Popkultur interessiert. Das geht gar nicht ohne queerness. Das ging im 19. Jahrhundert in der Anonymität der Pariser Passagen los und landet dann über Elvis Presley und David Bowie bei House Musik. Als Studierender las ich Andy Warhols Zeitschrift Interview. Die gab es in München nur bei einem Ballettausrüster. Man musste die Tütüs zur Seite schieben, dahinter war der Zeitungsständer. In Hamburg ging ich als Oberschüler in einen Frauenbuchladen namens Hälfte des Himmels. Da kaufte ich Rosa von Praunheims Buch Sex und Karriere. Das klingt heute witzig, war aber damals ein sensationeller Titel. Die sexuell Andersdenkenden und die afroamerikanische Szene, die auch nur als die Anderen sprechen konnten, haben eine eigene Sprache. Ich hatte nie eine schwule Beziehung, aber fühlte mich damit in einem Boot. Weil ein Schwuler auch nicht als richtiger Mann verstanden wurde.
Wenn Sie sagen, Sie haben sich nie als „richtiger Mann“ gefühlt: Woran haben Sie das gespürt?
Ich hatte keine Jungenkindheit im klassischen Sinn. Ich habe nie diese homosozialen Wettkämpfe mitgemacht, das Kräftemessen, ich war schlecht im Fußball und habe mich bis heute nicht geprügelt oder mir einen Bart wachsen lassen. Als kleines Kind wurde ich oft für ein Mädchen gehalten, hatte lange Haare. Meine Eltern sprachen zu Hause viel über Sexualität, ich bin sehr aufgeklärt aufgewachsen. Damals habe ich akzeptiert, als Junge oder eben als Mädchen angeredet zu werden, ohne das als problematisch zu erleben.
Und in der Pubertät?
Als mein Körper sich erst mal nicht entwickelte, dachte ich: Werde ich jetzt überhaupt ein Mann? Mir war das nicht egal. Ich war verunsichert, weil ich wusste, es gibt eine Ordnung, der ich erst mal nicht entsprach. Ich hatte Angst, dass die Biologie etwas mit mir macht, was entgleisen könnte. Dass ich ein in einem weiblichen Körper gefangener Mann gewesen wäre. Im Nachhinein könnte man das als identity disorder bezeichnen. Ich habe dann abgewartet – hoffen und beten. Irgendwann ging es los und ich habe breite Schultern bekommen.
Ist der Begriff queer eine Möglichkeit, der Zuordnung männlich-weiblich zu entkommen? Auch für Heterosexuelle?
Das ist schwierig, weil es ein Modebegriff ist, den viele für sich reklamieren. Vielleicht ist es die Inflation, die mein Unwohlsein ausmacht. Mir gefällt es besser, mich als nicht-männlich zu bezeichnen. Ich bin einfach kein Mann. Ich bin zwar auch keine Frau, aber so kann ich mich von den groß sprechenden Männern absetzen.
Sich als Nicht-Mann zu bezeichnen, hat sicher politische Sprengkraft. Queer kann aber eine Chance für Intersexuelle sein, sich Schubladen zu entziehen.
Vielleicht ist queer die passendste Vokabel, weil sie Identitäten, die sonst nicht zusammengedacht wurden, verbindet. Als in den 70ern Männer mit Lidschatten herumliefen, konnte man unterscheiden zwischen denen, die sogenannte Weiblichkeit freundlich übernahmen, und solchen, bei denen es eine feindliche Übernahme war. Mick Jagger wäre ein Beispiel für Letzteres. Wenn Männer sagen: „Das kann ich auch!“, werden Frauen erst recht diskriminiert. Das finde ich bei Conchita Wurst gut. Man merkt: Es geht da nicht um Karneval, es geht um ein Gefängnis. Ich fände es übrigens schön, wenn sie sich klar als Mann bezeichnen würde.
Bestimmte Biologismen kann man wohl nie ganz ausblenden, oder sehen Sie das anders?
Frauen, die in Kriege ziehen, entwickeln Testosteron im Gehirn, zeigen Studien. Das ist der Gegenbeweis der Biologismen. Ich habe vor drei Jahren einen schlimmen Skiunfall gehabt und mir das rechte Handgelenk gebrochen. Seitdem schreibe ich problemlos links. Das kann man auch gendern. Die Tätigkeit prägt das, was wir als biologisch normal betrachten – obwohl es das eigentlich gar nicht ist.
Ich sehe die Online-Kommentare der Männer, die mit diesem Interview nicht einverstanden sein werden, schon bildlich vor mir. Wie kann man die ins Boot holen?
Man macht es eben mit den Frauen. Die haben in den Kulturwissenschaften ein viel differenzierteres Instrumentarium entwickelt, um das zu verstehen. Es gibt aber auch Männer, die eine Generation älter sind als ich, die sich als Feministen bezeichnen. Es werden vielleicht noch ein paar mehr, aber 90 Prozent kannst du vergessen. Auf die Kommentarspalte freue ich mich geradezu. Ich bin souverän genug, um das an mir abprallen zu lassen.
Wird es in der Zukunft eine Auflösung der klassischen Männer- und Frauenrollen geben?
Ich rede jetzt als heterosexueller Mann: Ich finde die Dialektik von Mann und Frau reizvoll. Es ist eine Dynamik zwischen verschiedenen Modellen – auch wenn die Menschen zufällig das gleiche biologische Geschlecht haben. Es ist wie bei Wechselstrom, der ein Oszillieren erzeugt. Unterschiede machen Spaß. Vielleicht ist das eine romantische Vorstellung. Und vielleicht ist es unterschwellig auch reaktionär, aber da stecke ich eben immer noch drin. Die Pole männlich-weiblich sind nur ein Anhaltspunkt. Und der sollte immer im Verhandlungszustand sein.
Kommentare 175
Danke fuer das Interview.
...denken die Leute: „Der will kein Mann sein.“ Will ich auch nicht. Jedenfalls nicht so wie die Männer, die ich schrecklich finde.
Ein richtiger Mann macht sein Ding und lässt sich von niemandem etwas sagen. Diese sonst eher maskulistische Männlichkeitsdefinition trifft offensichtlich auf Thomas Meinecke zu, jedenfalls wenn man den Zusatz "vor allem von Frauen nicht" weglässt. Ein souveräner Typ. Sympathisch.
Danke für das Interview.
Erscheint mir als ein gutes Konzept – wenn »mann« ein Leben führen möchte, in dem Sex keine Rolle mehr spielt.
Ein richtiger Mann macht sein Ding und lässt sich von niemandem etwas sagen.
Zu viele Western geguckt?
Wenn ein Mann sich als Feminist bezeichnet, dann muss ich lachen. Das ist ungefähr so, wie wenn der Deutsche-Bank-Chef sagen würde, er fühle sich als Bauer, weil er mal auf einem Traktor gesessen ist.
Ich schätze symphatisch kann man den wohl nur finden, wenn man eine Frau ist.
Er verehrt Judith Butler, die ich für ansatzweise geistig gestört halte. Er findet politcal correctness toll. Wahrscheinlich weil Steven Pinker ein Mann ist und er deshalb noch nie was von der Euphemismus Tretmühle gelesen hat. Und er beleidigt mal eben vier-fünftel der Männer und setzt das letzte fünftel als intellektuell den Frauen unterlegen herab.
Wahrscheinlich auch "ausgleichende Gerechtigkeit", die er dann ja aktzeptiert und auch mal toll findet.
Na ja, der gute MANN, wird wohl damit leben können, dass ich spontan keine große Lust habe, seine Machwerke zu konsumieren.
Herzlichen Dank für diese reflektierten Sätze, Sichtweise(n) - jenseits des mainstream, stattdessen: individuell und authentisch.
Atzend! Dieses Interview, in der konkreten gesellschaftlichen und politischen Situation ist schon mehr als absurd. Wenn man so liest, welche Prioritäten hier von denjenigen gesetzt werden, die an und für sich das Potential hätten, die politische Alternative in Deutschland zu stellen, mit welchen Themen sie sich befassen und welchen Zuspruch es ausschließlich für Beiträge gibt, die sich dem katzbuckelnd und opportunistisch unterordnen, dann wundert es kaum, dass die politische Landschaft so aussieht wie wir sie vorfinden. Angesichts dieser absoluten Leerheit wundere ich mich jedenfalls nicht mehr darüber, dass die oberste aller Muttis dabei ist, für ihre Partei die absolute Mehrheit klar zumachen. Während die "kritische Intelligenz" offenbar nichts anderes zu tun hat, als sich in Debatten zu suhlen, deren Inhalte außerhalb iher bürgelichen "Eliten" niemanden mehr erreichen. Unabhängig von den Inhalten um die es da geht. Die sind in der Einseitigkeit, mit der diese Debatte auf der "korrekten politischen Ebene" geführt wird und geführt werden darf traurig genug, aber ein anderes Kapitel. Solange sich daran nichts ändert, solange bei uns Pyrrussiege und Scheinfreiheiten abgefeiert werden, werden die wirklich politsch Verantwortlichen das ausnutzen können. Weil es den Widerstand gegen die wahren Ursachen verhindert. Weil es hier um Ideologie und Debatten handelt. Scheingefechte, die von den Ursachen für Ungerechtigkeit und Unterdrückung letztlich nur ablenken und, indem sie die Menschen, die sich politischen Alternativen nahe fühlen auch noch gegeneinander aufbringt, mithelfen den Status Quo der Merkel Republik zu sichern.
"Sie sagen, unsere Sprache sei männlich geprägt. Wie können Sie das als Mann vermeiden?
Ich bin ständig in einer inneren Alarmbereitschaft, es ist möglich, sich das anzuerziehen."
Zuerst hab ich gedacht: "Mein Gott, wie kann man sich nur selber so erneidrigen? Was hat der für eine Mutti gehabt, die ihm das angetan hat?" Und ich war wütend und aufgebracht. Aber eigentlich beschreibt diese seine Antwort ja schon die traurige Situation in der dieser Mann steckt: "ständige Alarmbereitschaft" Ich bin davon überzeugt, dass es ihm nicht allein so geht. Ich glaube vielmehr, dass die "ständige innere Alarmbereitschaft" genau das ist, was unsere Gesellschaft heute auszeichnet. Männer und Frauen. Und dass das der Nährboden ist, auf dem der Hass gegen Fremde gedeit und die Ellebogenmentalität, die hier jeden gegen jeden antreten lässt. Diese Alarmbereitschaft nennt man auch AHDS bei Kindern und Erwachsenen. Und sie erzeugt die gesellschaftlichen Massenphänome, Burn Out und Depressionen. Und das was dieser Mann da von sich gibt ist, angesichts der politischen Realitäten, angesichts von Merkel, Lagarde und von der Leyen in meinen Augen eher so etwas wie ein Stockholm Syndrom.
Diese Interviewfrage:
Ich sehe die Online-Kommentare der Männer, die mit diesem Interview nicht einverstanden sein werden, schon bildlich vor mir. Wie kann man die ins Boot holen?
fand ich klasse. Aber, wie man hier an einigen Kommentaren sieht, kippen die das Boot gleich um.
Klassische männliche Autorensubjekte fahren immer mit der großen Behauptung auf: Ich habe Recht, und nach dreihundert Seiten werdet auch ihr mir Recht geben.
Köstlich - da ist was dran.
Es ist eine Dynamik zwischen verschiedenen Modellen – auch wenn die Menschen zufällig das gleiche biologische Geschlecht haben.
Ist es nicht so, dass ohnehin in allen Menschen weibliche und männliche Züge und Veranlagungen sind? Von daher ist das schon sehr einleuchtend. Und das Oszillieren ist eine sehr beweglich haltende Lebens- und Denkform.
Hat mir gut gefallen das Interview.
Ich habe überwiegend mit Frauen zu tun, auch intellektuell.
Für mich das Highlight dieses Ge-spräches...so...so...so..tieeef. Also in der Tiefe gesehen...
Die permanente Verfestigung bestimmter Verhältnisse, hier die Verkürzung der "Geschlechtlichkeit" auf zwei Geschlechter, "Mann-Frau" (performative Reiteration) ist Teil der Herrschaftspraxis. Der Kapitalismus beispielsweise wurde auf brutalem und blutigem Frauenhass gegründet.
Horkheimer, Adorno:
"Furchtbares hat die Menschheit sich antuen müssen, bis das Selbst, der identische, zweckgerichtete, männliche Charakter des Menschen geschaffen war, und etwas davon wird noch in jeder Kindheit wiederholt."
Die Schaffung des männlichen Arbeiters ging einher mit der Unterordnung des Lustprinzips unter das Realitäts- und Leistungsprinzip. Vorbereit in den Hexenprozessen, der Errichtung einer Hierarchie zwischen "Männern und Frauen" und der Verfolgung von "Perversion". Polymorphe, vielgestaltige, über den Körper verteile Sexualität wird in den Genitalien konzentriert, durch diese "Desexualisierung des Körpers" steht fast der ganze übrige Körper als Arbeitsinstrument zur Verfügung.
Genitalisierung der Sexualität führt zur Zweigeschlechtlichkeit, geschlechtlichem Dimorphismus. Voilà, die zwei perfekten Charaktermasken der Arbeitsmaschine sind fertig.
Alternativ:
In gelebter Vielfalt steckt immer ein rebellischer Keim ...
Ich sehe es so.
Feminsmus bedeutet nicht, dass die Frau sich auf die Höhe des Mannes erhebt,
Sondern dass sich der Mann auf die Höhe der Frau begibt . Emanzipation muss leider vom Mann ausgehen...
Und er beleidigt mal eben vier-fünftel der Männer und setzt das letzte fünftel als intellektuell den Frauen unterlegen herab.
Kehren Sie das um. Welcome to my world. Fühlt sich nicht schön an, richtig? ;)
Wie wärs mit: Innere Alarmbereitschaft aka Empathie? Aber mei, man kanns freilich auch pathologisieren, wenn man die Dinge gerne verdrehen möchte ...
Hast du Verstand und ein Herz, so zeige nur eines von beiden,
Beides verdammen sie dir, zeigest du beides zugleich. Hölderlin
Wer macht das? Ich bestimmt nicht.
Und auf dieses generalisierte Männer tun das, Frauen das. Blabla habe ich keine Lust. Das ist unbelegbares Herumgerutsche auf subjektiven Wahrnehmungen, die sehr unterschiedlich sein können.
Es ist übrigens durchaus nicht so, dass Männern pauschal Kompetenz angedichtet wird. Gerade ich, als passionierter Koch und Teilzeitvater erlebe entsprechende Herablassung oft genug... von Frauen. Jammere ich deshalb? Nein. Es gibt nämlich auch genug Gegenbeispiele und ich nehme generell andere Menschen nicht allzu ernst. Ein ordentlicher Schuß Arroganz ist manchmal sehr heilsam ;-)
"Die Schaffung des männlichen Arbeiters ging einher mit der Unterordnung des Lustprinzips unter das Realitäts- und Leistungsprinzip"
Es wäre zu belegen, dass das erst mit dem Kapitalismus Einzug hielt und nicht bereits in der Antike Praxis war oder im Feudalismus. Kannst du das?
"Genitalisierung der Sexualität führt zur Zweigeschlechtlichkeit, geschlechtlichem Dimorphismus. Voilà, die zwei perfekten Charaktermasken der Arbeitsmaschine sind fertig."
So wird es sein, ich glaube es auch.
Wenn man diese Phrasen auseinandernimmt, stößt man darauf, dass es nicht mehr als Glaubenssätze sind.
Ist der post-fordistische Arbeiter noch eine "Arbeitsmaschine"? Ist er nur dann eine, wenn er "genitalisiert zweigeschlechtlich" ist? Ist das Geschlecht nur eine "Charaktermaske"?
Das klingt mir alles eher wie Butlersche Sichtverengung...
Ganz deiner Meinung. Und @Juliane Löffler : Sie haben völlig recht, wendet man es auf Frauen an, ist es frauenfeindlich und alltäglicher als man denkt - das rechtfertigt aber noch lange nicht solch einen Männerhass, den Herr Meinecke hier an den Tag legt.
Dass er sich als "ausgleichende Gerechtigkeit" eine jahrhundertelange Unterdrückung der Männer jetzt wünscht, hat für mich nichts mit Feminismus zu tun - seine masochistischen Neigungen soll er doch bitte zuhause lassen.
Lustig hingegen ist, dass er in Sachen Literatur klare Vorstellungen hat von Sachen, die angeblich typisch männlich bzw. unmännlich sind (Sexismus vom feinsten, nur halt mal umgekehrt), aber gleichzeitig für sich den Status als Nicht-Mann und Nicht-Frau beansprucht und sein Schreiben als "weiblich" bezeichnet.
Alles in allem sehr unsympathisch - Feminismus bedeutet die Gleichstellung von Mann und Frau. Gleiche Bezahlung, Gleichwertigkeit von männlichem und weiblichem Genus in der Sprache - und nicht die Erhebung des "Weiblichen" über das "Männliche".
Hier handelt es sich, klar aus dem texlichen Kontext ersichtlich, um die Schaffung des "Arbeiters", der verstümmelten Personifikation abstrakter Arbeit. Das geht Hand in Hand, verlangt geradezu danach, mit dem Zwang zur Unterordnung des Lustprinzips unter das Realitäts- und Leistungsprinzip. Das gab es in der Ausprägung weder in der Antike noch im Feudalismus.
Die Arbeitsmachine im Zusammenhang mit der Personifikation abstrakter Arbeit und ihren geschlechtlichen Charaktermasken ist zeitloser Bestandteil des Kapitalismus und in ihrer Ausgestaltung offen.
"Das klingt mir alles eher wie Butlersche Sichtverengung..."
"noch, nur, wenn, nur ..."
Viel Rauch um nichts ...
"fand ich klasse. Aber, wie man hier an einigen Kommentaren sieht, kippen die das Boot gleich um."
Das Boot war doch schon umgekippt, mit Beleidigungen und bewusster Distanzierung, die derart kritisierten Leute "ins Boot zu holen", dürfte reichlich schwer werden.
Vielleicht auch besser so. Ich habe gar keine Lust im selben Boot mit queer-Enthusiasten und PC-Apologeten zusammenzuhocken. Da bleibe ich doch lieber bei meinem "unästhetischen" Sprachgebrauch.
"verlangt geradezu danach, mit dem Zwang zur Unterordnung des Lustprinzips unter das Realitäts- und Leistungsprinzip. Das gab es in der Ausprägung weder in der Antike noch im Feudalismus."
Behauptest du...
Ich wette ein Leibeigener der 10h auf dem Feld schuftete, 6 Tage die Woche, hatte nicht arg viel vom "Lustprinzip". Oder ein Sklave in der Antike. Oder ein Soldat. Ganz egal ob männlich, weiblich oder ein biologischer Ausrutscher dazwischen.
"Die Arbeitsmachine im Zusammenhang mit der Personifikation abstrakter Arbeit und ihren geschlechtlichen Charaktermasken ist zeitloser Bestandteil des Kapitalismus und in ihrer Ausgestaltung offen."
Deine Glaubenssätze wirken wie auswendig gelernt. Leider kommt nicht viel mehr...
Und was bitte ist die "Personifikation abstrakter Arbeit"? Du hast nicht zufällig einen Doktor in Philosophie und versuchst andere mit Phrasen und Begriffen so einzuschüchtern, dass sie nickend und mit offenem Mund zustimmen?
"Viel Rauch um nichts .."
Schönes Wortspiel um meinen Alias. Ich wünschte nur, da wäre was...
Eine treffende Rezension zu Meineckes "Arbeiten", wie ich finde:
Im Rahmen des Germanistikstudiums wurde mir dieses Werk aufgezwungen. Ich bin über die ersten 30 Seiten und einige weitere, vereinzelte Textstellen nicht hinaus gekommen, so ermüdend und nervig waren die immer wiederkehrenden Ausflüge in die gender studies und die nicht enden wollende Suche nach ihrer sexuellen Identität seitens der Protagonisten. Das Buch erschöpft sich in erster Linie in sachbuchähnlichen Abhandlungen über diese beiden Themen.
Dieses Buch eignet sich lediglich für Kreisliga-Philosophen und langzeitstudierende Mitglieder des Schwulen- und Lesbenreferates, die, ebenso wie die Charaktere des Buches, deren Namen ich aber, mangels Sympathie, allesamt vergessen habe, trotz jahrelanger Anstrengungen noch auf der Suche nach sich selbst sind und ihre Persönlichkeit noch nicht definieren konnten.
...war aus 2005...zehn Jahre später...gäääähn.
...fand ich klasse. Aber, wie man hier an einigen Kommentaren sieht, kippen die das Boot gleich um.
Nu...Sie fanden ja auch IM-NU Kaffee klasse. Also alles instant...
Die Arbeiter – in Theweleitscher Diktion zur Charaktermaske zugerichtet – sollen sich mehr um ihre Rollenzuschreibungen kümmern. Butler lesen, damit sie auf den Trichter kommen, was in ihrem Leben verkehrt läuft, und sich an den dekonstruierenden, Sprache wie Sinnzusammenhänge auflösenden Texten von Thomas Meinecke delektieren. Das wird bestimmt eine Lösung sein. Vor allem, wenn die Arbeiter – in dem Fall völlig zu Recht – von ihren Freundinnen, Lebens- oder sonstigen Partnerinnen zu hören kriegen, dass sie die absoluten Loser und Memmen sind und weder in der Kiste noch sonstwo was gebacken kriegen.
Wie geht die Chose weiter? Leidgestählt kann »Mann« sich anschließend den fortgeschrittenen Zweigen der Geschlechtsdekonstruierungs-Industrie zuwenden. Je nach Temperament also das Oeuvre der nächstgelegenen Frauenbuchhandlung hoch und runter lesen oder – die aktivistischere Variante – teure Gender- und Selbstfindungsseminare buchen, bis das Selbstbewußtsein (und infolge dessen irgendwann auch der Geldbeutel) ungefähr das Volumen einer Maus hat. Zum Schluss kann er sich die Message, dass Männer zu vier Fünftel Schweine sind (und das restliche Fünftel keine Ahnung), dann auf einschlägigen Internetseiten geben. In nachdenklichen Momenten wird er sich vielleicht manchmal fragen, wie das sein kann – wo er doch die letzten drei Wochen keiner Frau begegnet ist.
Vorteil: Die 60 Wochenstunden, die er zuvor ableistete, sind längst nur noch ferne Erinnerung. E*r hat also Zeit. Dafür hat e*r mittlerweile einen neuen Vorstellungstermin. Ein Trainingskurs vom örtlichen Jobcenter. Thema: Wie verhalte ich mich rücksichtsvoll? Gender Mainstreaming, Bewerbungen und moderne Arbeitswelt.
Das Wortspiel ist ein Filmtitel ...
Komm mal raus aus Deinem Geschlechtspanzer, sonst wird das nix mit der Revolution ...
skurril
Fällt ihnen eigentlich gar nicht auf dass ihr Kommentar exakt dem als "männlich" beschriebenen Muster von "Ich habe Recht" entspricht? Nichts für ungut ...
Sich nun über den Thomas Meinecke aufzuregen oder ihn zu verhöhnen - meine Güte, wozu? Das ist so überzogen ... So Reagierende tun immer so, als stünden wir tatsächlich ganz kurz vor einer PC, Geschlechterumkremplungs- und freilich auch noch Veganisierungsrevolution.
Ich kann aber auch nicht sehen, dass es unter den Männchen zwischen Typen wie Meinecke und prolligen Maskulisten nichts gebe. Und dabei frage ich mich auch immer ernsthaft - und meinen das jetzt nicht böse oder spöttisch -, wie mann so, wie eben Meinecke, sein kann. Ich bin eigentlich der festen Überzeugung, dass Männer Frauen immer auf den Arsch gucken. So sind Männer halt. Dass es dabei keine Unterschiede im sozialen Umgang mit dieser Fixierung gibt, stimmt nicht. Sich jedoch, wie etwa Meinecke, so derartig lossagen zu können, ist mir wirklich schleierhaft, wie das gehen soll ...
Wenn Sie erkannt haben dass solche Rüpeleien nicht so wirklich viel bringen frage ich mich wozu es abgedruckt wird.
Nee, das kann nicht sein. Ich habe mehr Humor. :-)
"wenn »mann« ein Leben führen möchte, in dem Sex keine Rolle mehr spielt." Alles zu seiner Zeit oder alles hat seine Zeit.
@Kami
"Zu viele Western geguckt?" Ist zu vermuten.
Nu...Sie fanden ja auch IM-NU Kaffee klasse. Also alles instant...
Genau, dann mache ich das mal wie Sie: Übernommen von der gleichen Rezensionsseite auf der Sie sich IM-NU instant bedient haben:
Muss man, um dieses Buch zu mögen, Gender Studies studiert haben? Das kann ich nicht beantworten, denn ich hatte Vorwissen, als ich es las. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass man auch ohne Vorwissen die Lektüre genießen kann, sofern man sich auf Meineckes Schreibstil einlassen kann. Manche mögen ihn umständlich nennen, ich sage lieber anspruchsvoll - und unterhaltsam.
Ich mochte und mag dies Buch, weil es so schön einzelne Dilemmata umsetzt, die eine/n auf der Identitätssuche umtreiben. Es liefert Denkanstöße ohne Ende und ist gespickt mit kleinen (z.T. geschichtlichen) Exkursen, die sich u.a. auch mit einem Aspekt der Kriegs/Nazi/Besatzungs-Vergangenheit auseinandersetzen. Gerade das macht die Lektüre so wertvoll. Ehrlich gesagt, ist es nun schon ein Weilchen her, dass ich dies Buch las, aber ich bekomme gerade große Lust, es noch einmal zu lesen.
Kleines Fazit: wer sich ein wenig in der Genderdiskussion auskennt, findet hier gute Unterhaltung. Wer sich nicht auskennt, findet bestimmt den einen oder anderen Anstoß, sich mit Identitäten auseinanderzusetzen.
Übrigens: Die meisten Rezensionen auf der Seite sind positiv.
Mehr Humor als die versammelte Zunft männlicher Autoren? Beeindruckend.
Die "Frau", der "Mann", nee, weder noch oder eher beides? Das Interview ist ja förmlich mit Banalitäten gespickt. Eine kleine Verdichtung:
- Mann ist ein Schimpfwort
- Thomas Meinecke bezeichnet sich als Feminist.
- Frauen hält er ohnehin für die besseren Intellektuellen
- Ich finde es gut, wenn darüber geredet wird, dass Feminismus eine sinnvolle Haltung ist.
- Das macht für mich die ganze Lust am Schreiben aus: dieses Ozeanische, Texte, die nach allen Seiten offen sind. Das ist etwas sehr Unmännliches.
- Ich bin ständig in einer inneren Alarmbereitschaft, es ist möglich, sich das anzuerziehen.
- Da sitzen Männer in ihren Junker-Klamotten und sind Autorinnen.
- Man wird nicht als Frau geboren, man wird es. versus (Man wird nicht als Mann geboren, man wird es.)
- Weil ein Schwuler auch nicht als richtiger Mann verstanden wurde. (was denn nun?)
- Mir gefällt es besser, mich als nicht-männlich zu bezeichnen. Ich bin einfach kein Mann.
- Es gibt aber auch Männer, die eine Generation älter sind als ich, die sich als Feministen bezeichnen. Es werden vielleicht noch ein paar mehr, aber 90 Prozent kannst du vergessen.
- Ich rede jetzt als heterosexueller Mann. (also ein Rollenspiel)
Tja, da ist wohl eine Fachfrau gefragt, um ihm seine „Alarmbereitschaft“ und Dissonanz zu nehmen.
"Aber mei, man kanns freilich auch pathologisieren, wenn man die Dinge gerne verdrehen möchte ..."
Icxh habe das Wort Alarmbereeitschaft nicht ins Spiel gebracht. Ich habe nur das kommentiert, was mir an männlich geprägter Sprache hier begegnet. Und ich sage es auch nochmal ausdrücklich: Ich habe Mitgefühl für diesen Mann. Wie gesagt: Ich halte das für pathologisch. Und ich denke, es ist auch kein Zufall, dass im aufgeklärten Westen solche Debatten geführt und gleichzeitig Probleme erzeugt werden, die wir eindeutig nicht in den Griff bekommen. Und das daran maßgeblich eine deutsche Bundeskanzlerin beeteiligt ist, die in dieser Eigenschaft wenig empatieefähig zu sein scheint: Griechenland, die Aufrüstung der Bundeswehr, die Flüchtlinge, oder auch der Umgang mit der NSA Affäre oder TTIP. Das alles sind in meinen Augen Symptome, die auf ein Defizit im Bewusstsein einer politischen Öffentllichkeit hindeuten, die sich mehr um ihre persönlichen Animositäten kümmert, mehr um Ökonomie bzw. Ideologie, wenn es um politische Alternativen geht als um ausgerechnet Empathie.
"Kehren Sie das um. Welcome to my world. Fühlt sich nicht schön an, richtig? ;)"
Und daran haben die "großen Siege" der letzten Jahrzenhnte in Sachen sexuelle Freiheit oder gerade auch Emanzipation politisch überhaupt nichts verändert. Im Gegenteil, die erfolgreich etablierten Journalisten oder Politiker zucken nur mit den Schultern und schielen auf die Quoten. Nicht die Frauenquoten in der Vorstandsetagen, versteht sich. Die sind auch Ausdruck dieser Hilflosigkeit, die Empathie einfordert und sich praktisch dann als hart und kompromisslos erweist. Und wer dafür am wenigsten Verständnis hat, das sind gar nicht die empathielosen Männer, denen bei solchen Artikeln ab und an der Kragen platzt. Am wenigsten Verständnis dafür haben die Wähler, die massenhaft denen ihre Stimme geben, die für dieses Debakel verantwortlich zeichnen. Und diejenigen, die sich im Stich gelassen fühlen und angesichts einer Debattenkultur, die mehr Kindergarten als politischer Diskurs ist immer mehr rechtspopulistisch wählen und handeln. Das alles hängt in meinen Augen nicht zuletzt auch mit diesen verstaubten Debatten zusammen, in die ich mich mich ausnahmsweise mal eingemischt habe heute morgen.
Das stimmt schon miot dem Schimpfwort "Mann". Es ist aber nur ein mildes Schimpfwort. "Manno" oser "Mann" sagt man / frau wenn man / frau z.B unzufrieden über etwas ist. Man / frau wendet es auch an Frust über etwas , irgend ein Umstand der nicht so läuft wie gewünscht relativ milde beschimpft wird.
Da bin ich ganz erstaunt, dass ich mal den helder machen kann.
Das Interwiew ist ganz gut. Der Mann hat vernünftige Ansichten.
"Wenn Sie erkannt haben dass solche Rüpeleien nicht so wirklich viel bringen frage ich mich wozu es abgedruckt wird."
Damit du auch mal wieder Kommentare schreiben kannst, wozu denn sonst!!?
Macht euch doch mal locker :-)
"Sich jedoch, wie etwa Meinecke, so derartig lossagen zu können, ist mir wirklich schleierhaft, wie das gehen soll ..."
Da gerät man schon ins Staunen. Ist mir auch so gegangen. Ich schätze aber, der spricht einfach offen aus, wass sehr viele Zeit und Altersgenossen praktizieren aber niemals öffentlich zugeben würde. Ich glaube, das was da gesagt wurde ist der Hintergrund für viele die ideologisch links blinken und sich praktisch völlig in Geiselhaft nehmeen lassen von einer Kultur, die schon längst bestimmt wird durch einen opportunistischen Materialismus. Wobei ich persönlich keine Probleme damit habe, das psychologisch und philosophisch auf die Wurzel dieses Wortes: "Mater" = "Mutter" (oder Mutti) zu beziehen. Was natürlich ein männlich geprägtes Sprach- und Analyseverhalten ist und somit an den wahren Herrschaftsverhältnissen ganz einfach vorbei marschiert.
Pass auf, ich erklär’s dir ja gern:
In den Siebzigern / Achtzigern erfüllten Rollendiskussionen klar einen fortschrittlichen Zweck. Wobei die Auflösung der traditionellen (= reaktionären) Männerrolle eigentlich bereits von der Popkultur und Hippiebewegung angedacht war (und entsprechend praktiziert wurde). Die Alternativbewegung zehn Jahre später hat das – im Schlepptau der neuen Grünen Partei und in ihrer Gründlichkeit und Rigidität typisch deutsch – nur etwas systematisiert.
Verglichen zur heutigen Situation ist zu sagen, dass selbst die Männergruppenmanie einiger damaliger Hardliner Blümchenpflücken war gegen die Rigidität sowie die sektenhafte Verbissenheit, die Butler und ihre WeggefährtInnen aus ihren Seminaren und Elfenbeintürmen auf den Weg gebracht haben. Folgerichtig hat das selbstzerknirschte, dauerreflexive Butlertum der aktuellen Gender-Szene weder in Theorie noch in Praxis etwas zu tun mit den fortschrittlichen Ansätzen der Siebziger. Polemisch formuliert: In der Theorie können es nur die Bessergebildeten. Und in der Praxis wollen es nur die Bessergebildeten. Darüber hinaus frage ich mich, was die Gründelei über irgendwelche Identitäten für einen fortschrittlichen Effekt hat. Abgesehen von dem Effekt als Ablenkungsreligion, den der Butlersche Poststrukturalismus derzeit einnimmt: Grundsätzlich wäre auch das zu tolerieren, so lange es keinem schadet. Da dieses spezielle Eiferertum jedoch in mehr und mehr Bereiche überschwappt (und dort, siehe Interview, mit dem Anspruch verknüpft wird, dass gefälligst alle so sein sollen), formiert sich immer mehr Gegenwind.
Letzteres ist schade. Schade darum, weil es von den wirklichen – und nach wie vor ausstehenden –Gleichberechtigungszielen ablenkt: gleiche Bezahlung und Karrierechancen, zufriedenstellend gelöste / verteilte Kindererziehung, belästigungsarmer gesellschaftlicher Grundkonsens, and so on. Mit den ganzen aufgesetzten (und – ja: tendendenziell heterosex-feindlichen) Identitätsdiskursen geraten diese wichtigen, eigentlichen Anliegen mehr und mehr ins Hintertreffen.
Abgesehen von der schlechten Stimmung, die das unproduktive, stets im Missionarsmodus vorgetragene Gender-Rauschen meist nach sich zieht, wäre es auch politisch an der Zeit, hier die Alarmglocken zu läuten. Zugespitzt formuliert trifft nämlich zu: Die (laufende) Identitäts-Diskussion ist der Tod des (politischen) Feminismus.
Tut mir leid, aber ich kann Ihnen nicht folgen. Was wollen Sie im Kern sagen?
"Der Mann hat vernünftige Ansichten."
Wieso "der Mann?" Er ist noch mit sich "in Verhandlung".
Tut mir leid, aber ich kann Ihnen nicht folgen. Was wollen Sie im Kern sagen?
Ist das nicht klar? Zunächst wollte ich Ihnen beipflichten und ausdrücken, dass es auch mir zunächst völlig schleierhaft war, wie man sich "derartig lossagen kann", wie Sie schreiben. Und dann wollte ich eine Idee dazu äußern, wie so etwas im Kontext unserer gesellschaftlichen Situation möglich ist und quasi zum Alltag gehört.
Vielleicht hier mal lesen.
http://www.rosalux.de/fileadmin/rls_uploads/pdfs/Texte_18.pdf
Geschlechterverhältnisse - Analysen aus Wissenschaft, Politik und Praxis - ein Sammelband. ich verstehe Sie wirklich nicht. die Abeit mit diesem Theme beschränkt sich doch nicht auf das, was Sie hier niederlegen. Wer in der Geschlechterfrage so blind ist oder die einfach nur auf die bürgerliche Seite verschiebt, der ist für mich eigentlich nicht links.
Strohfrau-Argumentation at her Best.
Erstens habe ich nirgendwo behauptet, Butler & Co. seien die Einzigen, die sich der Geschlechterfrage gewidmet hätten – ganz einfach, weil das historisch nicht zutrifft. Darüber hinaus habe ich schon ein paar Schmöker zu der Thematik gelesen; Simone de Beauvoir etwa galt in gewissen linken Kreisen zeitweilig mehr oder weniger als »Pficht«. Zu Fridda Haug wird man als Linker sicher ebenfalls nichts Schlechtes sagen – auch wenn die Fremdwortdichte in dem verlinkten Sammelband – ist mir halt aufgefallen – nicht unbedingt die prekär arbeitende Putzfrau ansprechen wird. Was die dort dokumentierten Themen anbelangt, fühle ich mich einerseits zwar informiert; da man andererseits fast nie genug informiert ist, nehme ich den Link dankend zur Kenntnis.
Ansonsten: Das Urteil, wer für Sie persönlich »links« ist, bleibt Ihnen natürlich unbenommen.
Schade darum, weil es von den wirklichen – und nach wie vor ausstehenden –Gleichberechtigungszielen ablenkt: gleiche Bezahlung und Karrierechancen, zufriedenstellend gelöste / verteilte Kindererziehung, belästigungsarmer gesellschaftlicher Grundkonsens, and so on. Mit den ganzen aufgesetzten (und – ja: tendendenziell heterosex-feindlichen) Identitätsdiskursen geraten diese wichtigen, eigentlichenAnliegen mehr und mehr ins Hintertreffen.
Ich erlebe eher, wenn es um Themen wie Gendergap bei den Löhnen und Vereinbarkeit geht, sind manchmal die Protest- und Kritikerkommentare noch größer. Mein Gefühl ist - welches Gender-Thema auch behandelt wird, es passt nicht.
Und Ihrer "Idee" kann ich eben nicht folgen.
"Ich schätze aber, der spricht einfach offen aus, wass sehr viele Zeit und Altersgenossen praktizieren aber niemals öffentlich zugeben würde."
Das ist ja das Gegenteil von dem, was ich oben sage. Ich kann mir eben nicht vorstellen, dass überhaupt viele Männer wirklich so ticken, wie es Meinecke von sich behauptet. Und Sie glauben im Ernst, "sehr viele" würden wie Meinecke ticken, ja "es" sogar "praktizieren", es sich aber nicht zu sagen wagen? Solche Panikargumente, die unterstellen, in Wirklichkeit seien wir alle schon derart unterwandert, dass quasi das Ende des Abendlandes bevorstehe (gilt wahlweise auch für die Bereiche Political Correctness, Ernährung, Klimawandel, Flüchtlinge und Einwanderung) sind ein ausgemachter Blödsinn! Und da kann ich mir wiederum nicht erklären, wo so etwas herkommt oder auf welcher Basis solche Gedanken ernsthaft wachsen.
"Ich glaube, das was da gesagt wurde ist der Hintergrund für viele die ideologisch links blinken und sich praktisch völlig in Geiselhaft nehmeen lassen von einer Kultur, die schon längst bestimmt wird durch einen opportunistischen Materialismus. Wobei ich persönlich keine Probleme damit habe, das psychologisch und philosophisch auf die Wurzel dieses Wortes: "Mater" = "Mutter" (oder Mutti) zu beziehen."
Ich denke, Sie sollten es als ein, nämlich Ihr, Problem ansehen, "Materialismus" auf "mater" zurückzuführen. Da kann man wirklich nur sagen: Mann, Mann, Mann!
Warum fällt Ihnen bei diesen Diskursen die prekär arbeitende Putzfrau ein. Sind nicht alle Texte zu politischen Themen kaum an diese AdressatInnen gerichtet?
Vielleicht hast Du es nicht so mitbekommen, ich sehe es etwas radikaler. Gleichberechtigung im falschen Leben ist sinnlos.
Kurz:
Vielfalt, im Gegensatz zu Alternativlosigkeit, auch in "Geschlechter-Fragen", ist die Basis aller Veränderungen.
Wer sich somit in der (kapitalismuskonformen) Rolle als "Frau" oder "Mann" einsperren lässt und konfrontativ gegen- statt miteinander agiert, der unterstützt das herrschende System.
Hoch lebe das Lustprinzip der stets von Konservativen bekämpften "Perversion" ...
Du hast die Quellenangabe zu deinen Zitaten vergessen.
Was ist denn Strohfrau. Und Linkssein ohne die Geschlechtergerechtigkeit zu bedenken und auch über sexuelle Identitäten zu diskutieren , ist - nicht nur - für mich konservativ.
Ich bin aufgewachsen mit diesem Karl-Marx-Spruch.
„Der gesellschaftliche Fortschritt lässt sich exakt messen an der gesellschaftlichen Stellung des schönen Geschlechts.“
Und jetzt entwickelt sich das sogar noch weiter. Das ist doch interessant. Was ist daran so ungeheuer irritierend für viele Männer.
Es sind keine Zitate.
Sie sind frei Schnauze kombiniert, profitieren natürlich von der Beschäftigung mit Autoren, die ich hier schon mehrfach hervorgehoben habe.
Horkheimer, Adorno sind angeführt.
Bis zu der Aussage der Interviewerin haben die doch gar nicht weitergelesen. Sonst hätten die Intelligenteren die souveräne Ironie bemerkt und sich vielleicht doch mal verkniffen, ihren hier schon vorhergesagten immer gleichen Reflexen zu folgen.
Jammere ich deshalb? Nein.
Zuhause vielleicht nicht. Aber hier.
Sich jedoch, wie etwa Meinecke, so derartig lossagen zu können, ist mir wirklich schleierhaft, wie das gehen soll ...
Seit ich in Internetforen die Männchen aller Couleur sich so äußern gelesen habe wie hier auch, kann ich mir das sehr gut vorstellen.
Leider viel Blödsinn um nix. Auch wenn konkret richtige Eckpunkte enthalten sind. Vielmehr ist die "Entsexualisierung"(Kastration).. (ich hab noch nie was von "Desexualisierung" gehört, die den Fokus auf die Gonaden richtet, ohne die dann auch abzuschneiden) die Ursache eines treuen "Arbeiters", auf den jeder Chef zählen kann. (vgl. Eunuchen, China). Der ist zwar nicht besonders (eigen)motiviert, aber in Weile zielstrebig und im Ausgeliefertsein Pflichtbewusst. Und noch was: moderne Methoden bringen auch die Intelligenz in solche Existenzen - maximal funktional, je nach Ausbildung. Der perfekte Diener.
Das also vielen Männern Kastrationsängste antreiben, ist deswegen nur logisch, weil das scheinbar ein kollektives Trauma ist, das auf realen Erfahrungen zurück zu führen ist. Sowas soll s ja geben (...).
In gelebter Vielfalt könnte auch Verwirrung stecken. Denn die ist so gar nicht Kern in moderner Kultur der Hochspezialisierung.
Ach ja, ...Mopperkopp. Danke für die Stichworte, aber insgesamt doch eher mäßig in der Sache. Sie haben nicht aufgepasst - 6 setzen.
Das ist doch ein Allgemeinplatz. Wo in dem Interview postuliert Meinecke denn irgendetwas, was mit sozialer Stellung, Kampf um Gleichberechtigung oder gesellschaftliche Rechte zu tun hätte?
Was das Identitätsthema anbelangt, müssen wir uns nicht einigen. Ich persönlich denke, dass die Natur unverrückbar ihre zwei Finger gehoben hat und bin – egal, was diese sexuell und/oder identitär mit dieser Tatsache veranstalten – mit den zwei vorhandenen Spezies vollauf zufrieden. Ansonsten, zum ollen Marx: Volle Zustimmung – inklusive der poesiereifen Formulierung, die ihm da aus der Feder geflossen ist.
Ich hätte mein Jahresgehalt darauf verwettet und sehe es positiv: Es hat was beruhigendes. Der Mensch soll ja ein Gewohnheitstier sein ...
Klar ist aber auch jüngst geworden, dass sich der Feminine Teil der Gesellschaft gerade selbst ins Fleisch gehauen hat. Feminismus dürfte es hier in D gar nicht geben, denn es besteht hier kein herrschendes Patriachat, aus dem man sich als Frau befreien müsste - auch, wenn manche das an unserer Sprache und Duktus erkennen wollen. Doch Sein und darüber reden sind zweierlei und psychologisch unendlich verschlungen widersprüchlich. Der / die geneigte Feminist/in möge sich doch bitte ans traditionelle Patriachat wenden. Wo das zu finden sei? Es entsteht gerade ein Prototyp eines solchen, wie es das lange nicht mehr gegeben hat (Islamischer Staat). Werdet Missionare, aber nicht hier. Wo nämlich Menschen, wie Thomas zugeben, dass sie gar kein Mann sind und das sicher für viele andere ausspricht.
Die Auseinandersetzungen hier sind Ausdruck intrinsischer Befindlichkeiten, die sich eher krankhaft einschätzen lassen müssen. Es werden überinterpretierte Scheingefechte ausgefochten; gegen Menschen, die ebenso gestört sind. Gut, könnte man sagen, dann seien ja die richtigen dabei. Aber so war ja die soziale Idee nicht gedacht und auch keine Gleichstellung derart intendiert.
Ja, ich sage hier, dass der Feminismus vor aller Mode und Profession Folge einer organischen veränderung ist - nicht ausgerechnet im Gehirn der Frau, aber sicher auch. Doch das Krankhafte wird ja demokratisch dazu gemacht, weswegen man ja die Störung beim Manne erkennt - ausschliesslich. Die Ursache liegt im Gehirn und dort auch im Frontallappen beider Geschlechter. Wenn sich dort eine veränderung ergibt (wie ich sie intendiere), dann wird die Frau zur Feministin und der Mann zum stereotypen Macho. Die Ursache liegt im Auslöser der veränderungen dort und sollte vor aller kleinkarrierten Befindlichkeitsgefechte mal untersucht werden.
Was psychologisch dabei auch mal einbezogen werden sollte, ist die Tatsache, dass aus der Fassung geratene Menschen (eben auch Feministinnen in Kampfstimmung, wie Männer in Panikstimmung) längst ihre Souveränität verloren haben und somit kaum mehr als echte Zielperson gegen das Patriachat oder als echte Leidtragende des Weiblichen gelten können. Eben weil sie die erhabene Souveränität längst verloren haben. Meint zumindest, dass der Mann, der sich gegen Feminismus in Stellung bringt, für etwas streitet, das er gar nicht mehr (oder noch nie) representiert. Falscher Ansprechpartner, also falsche Streitfront, und sie nur die Streitenden in Gefahr bringt (Burnout), anstatt wirklich was zu verändern. Weder aktiv streitende Feministen/innen, noch sich aktiv verteidigende Männer seien die tatsächlichen vertreter ihres Geschlechts, die irgerndwas in ihrem Sinne zu "retten" hätten. Freilich, das müssten die eben nur noch begreifen. Aber das herauszustellen, hat eben auch die akademische Gender-Professur nicht geschaft. Wie konnte es nur dazu kommen? Ach ja, das demokratische Ideal und so. Man sei im Paradigma der demokratischen Sachlichkeit und "Gleichstellung" verpflichtet und redete auch nur aus dieser Perspektive. Da tut es sich nicht gehören, wenn man die Streithähne und Kampfhühner dadurch zur Ruhe und Kooperation anregt, in dem man ihnen sagt, dass sie nicht für die eigenen Belange streiten und auch nicht davon profitierten, wenn es scheinbar für sie gut ausging.
Der Thomas Meinicke scheint ja noch alle neuronen im F-lappen vollzählig zu haben; da hat ers einfach "Feminist" zu sein. Ist ja auch so schön - ich kenn es noch von früher. Denn ich war auch mal Feminist (so im Rückblick bedacht).
Ich kann mich erinnern (dunkel), das schon mal dem Manne ein defizitäres Gehirn unterstellt wurde - im Zusammenhang mit dem Feminismus und so. Dazu sei aber gesagt, das eben diese Frauen, die aktiv (also seeehr agressiv und motiviert) für das Weibliche streiten, wahrscheinlich auch in diesem Sinne einen solchen Mangel im Gehirn aufweisen. Allem voran wohl auch die Uremanze mit dem Namen wie eine farbliche Deutung einer maskukinen Existenz. In "ihrem" Namen steckt die Ironie der ganzen Geschichte in Kurzform: "Ruhig Schwarzer, bleib cool".
Und übrigens: wer nicht Mann und nicht Frau ist, der ist eben noch Kind. Und damit natürlich in guter christlicher Tradition. Den Zusammenhang müsste man nun auch noch verstehen, was? Und dann wäre da noch die nationale Integrität und Souveränität. Jeder müsste ein Interesse daran haben, dass es damit gut steht. Aber das Thema ist so erfolgreich dazu geeignet, genau diese zu zersetzen. Und wie wir wahrnehmen konnten, geschah das sogar aus dem Ausland (Russland und USA - ja genau und sie haben alle ihren Vorteil davon, wenn dieser Art einschleichende Intervention einen Erfolgt hat und hier die verhältnisse sich gegenseitig zersetzen). Und alle so Yaeh oder buh - aber leider aus dem falschen Anreiz heraus. Deswegen wäre es sogar sinnvoll, das Thema in der Öffentlichkeit zu zensieren. Aber bei sowas hört der Spaß gleich nochmal auf.
Den Verhandlungszustand finde ich ...naja, blödsinn. Heute Frau, morgen Mann und übermorgen ...äh, Tunte vielleicht? Mir egal. Aber mit solchen Schauspielen sind auch immer Sehnsüchte verbunden. Und solche mit diesem Thema in Erfüllung zu bringen, ist eine eher sinnlose Strategie. Niemand ist aufgrund seiner Spielkunst über sich hinausgewachsen und trug einen Nutzen davon, wie er / sie ihn sich erhofft hat. Mann...Frau... Mensch ist eben einfach, wie er ist - fertig ist das Konzept. Und jedes Konzept hat seine Grenzen. Da ist Herr Wurst viel glaubwürdiger, als so manche Kampfemanze. Der eine ist, die andere will was sein, was nicht geht. Das gilt auch, wenn es um Ermöglichung geht. Ich kann mich tausendmal beschwehren, dass ich nicht Sprintweltmeister geworden bin. Ich werde es dadurch doch nicht. Nicht mal, wenn mir ein Bär aufgebunden wird. (Das ist doppeldeutig! Zum Einen muß sich natürlich was einbildet werden, dass doch was möglich ist, sonst wird eh nix. Zum Anderen wissen Insider ja bescheid).
"Solche Panikargumente, die unterstellen, in Wirklichkeit seien wir alle schon derart unterwandert, dass quasi das Ende des Abendlandes bevorstehe"
Sorry, dann habe ich Sie falsch verstanden. Allerdings glaube ich nicht an Unterwanderung. Das ist eine Unterstellung, die in Richtung Verschwörungstheoretiker zielt. Das bin ich nicht. Ich glaube eher an ein Selbstverständnis, das so selbstverständlich ist, dass es überhaupt nicht mehr in Frage gestellt wird. Das aber auch konstituierend für die Hilflosigkeit und Härte ist, mit der die Politik auf drängende politische Probleme reagiert. Oder eben nicht mehr adäquat reagieren kann. Ob und wie die Welt, in erster Linie die westliche Welt, aber nicht nur nicht nur das Abendland und nicht nur das christlichee Abendland mit diesen Problemen, die sie selbst erzeugt fertig werden kann, weiß ich nicht. Ich glaube aber nicht, dass wir in der Hinsicht allzu optimistisch sein dürfen. Weder was die ungelösten Probleme, Ernährung, Klimawandel, Kontrolle der Finanzmärkte oder die Tendenz zu eskalierender militärischer Gewalt und Terrorismus angeht. Noch was unsere Möglichkeiten betrifft, uns frei zu entwickeln und damit auch angemessen auf diese Probleme zu reagieren. Und das ist meines Erachtens eben auch so, weil die Situtation durch Muster bestimmt wird, die das praktische Verhalten weiter Teile der Bevölkerung beeinflussen. Und die man im weitesten Sinne zu den bürgerlichen Eliten zählen kann, zu der auch Thomas Meinecke gehört. Oder gehören möchte. Und ich bin nicht panisch dabei oder fühle mich von einer Verschwörung unterwandert. Aber das, was ich sehe, erklärt für mich auch die Tatsache, dass es im Mainstream weder politisch noch in den Medien wirkliche Alternativen gibt. Und das diese Tendenz ungeebrochen zu sein scheint. So das man in gewisser Weise von Gleichschaltung sprechen kann. Ohne dass dieses Wort mit dem verwechselt werden darf, was in offen autoritären Systemen an Gleichschaltung praktiziert wird. Wenn Ihnen das nicht einleuchtet, ist das in meinen Augen nicht ungewöhnlich. Ich persönlich glaube, dass bestimmte gesellschaftliche Codes einfach dazu gehören, die das konkrete Verhalten unserer Eliten bestimmen. Und die werden nicht mehr hinterfragt. Sie sind taabu. Und dazu gehört auch diese Form von achselzuckendem Materialismus, die sich selbst so sehr einleuchtet, dass auch gedankliche Alternativen oder Versuche, die Situation irgendwie anders zu erklären, als über die tradierten und von allen akzeptierten intellektuellen Theorien und Muster, sofort als Ketzertum erkannt und gebranntmarkt werden. Ich habe kein Problem mit dem Wort Materialismus. Das Wort hat eine Wurzel und die leuchtet mir in den zur Deabatte stehenden Zusammenhängen ein. Auch wenn das für Sie völlig absurd erscheinen mag. Z.B., die Mutter oder die Mutti assoziativ mit dem Materialismus zu verbinden, der so ohne jede Alternative daherkommt ist eine Idee, mehr nicht. Aber etwas anderes, als aggressiv polemisch darauf zu reagieren fällt Ihnen eben auch nicht ein. Was ich auch nicht besonders wichtig nehme. Mir zeigt das einfach nur, dass ich damit einen Nerv getroffen habe. Ich habe Sie missverstanden. Vergessen Sie es einfach und schauen den Frauen, wie gehabt weiter auf den Arsch. Das ist ja schließlich kein Tabu mehr. Also: Nur keine Hemmungen.
@Pfeifel
"Wieso "der Mann?" Er ist noch mit sich "in Verhandlung". "
Tschuldigung. Ich wollte Herrn Meinecke jetzt auch nicht beschimpfen, aber bei der Beschreibung des geschlechtlichen sexuellen Merkmals ist "Mann" vielleicht doch kein Schimpfwort sondern nur eine Zustandsbeschreibung. Es kommt wohl auch auf daran wie wann und wo man dieses Wort "Mann" verwendet.
"Materialismus" auf "mater" zurückzuführen.
-> Tja, wir brauchen wohl einen Linguisten, der es drauf hat. Den Zusammenhang höre ich in dieser Deutlichkeit (und Worten) zum ersten mal. Er ist mir aber nicht fremd. Die These, dass die Wirtschaftskrise auch wegen der feministischen Linkskultur entstanden ist, klingt nur Kontaintuitiv. Immerhin gibt es dafür einige deutliche Indizien. (Die FDP schafft es sogar auf 18 % (neoliberalistischer Wirtschaftsanarchismus), das Linke Milliö inklusive Parteien traten deutlich in das Gesellschaftslicht, das Geschlechterthema spielte eine immer größere Rolle - alles Anzeichen von Dekadenz und gewissen weiblichen Kernbedürfnissen, wie Freiheit, Teilhabe und Gleichstellung). Das kann man alles als erwünscht und gut bezeichnen - aber es hatte auch seinen Höhepunkt, als die Krise ausbrach.
Und selbst meine Erfahrungen beweisen es in gewisser Weise:
Als ich noch den Frauen hinterherrannte, ging es nur darum, mir das auch leisten zu können - und um Tand an der Wand und überall in der Wohnung oder sonstwo. Schöner Schnickschnack überall und ja immer Vollbeschäftigung - ohne Job ist man aus dem Rennen bei den Weibsen. Weil, solche bringen auch kein Geld nachhause.
Der ganze Kram spielt für mich ohne F keine Rolle. Und was soll ich sagen? Ich komm mit meinem Geld aus - unglaublich. Wie es uns Sarrazin vorgerechnet hat.
Wo Meinecke draufsteht ist auch Meinecke "drin"...
;-)
Ist doch wieder schön, wenn man den erwarteten Reflexen die eigene Vorurteilslosigkeit entgegenhalten kann. Ein Potpourri mixen, das allseits Bekanntes in progressivem Gewand verkleidet.
Ein "Frauenversteher", der vergisst, dass es beim Wechselstrom auch eine Mitte in der Anzeige gibt. Eine Kritik des Beitrags halte ich für müßig, denn einerseits wird es erwartet, "die Reflexe", andererseits lohnt es sich nicht, der Klischees wegen.
Übrigens schreibt das jemand, der mit einer Frau verheiratet ist, die viele Jahre in der Frauenarbeit tätig war, etwa Jahrgang Meinecke.
Noch eine sozialdemokratische Zutat. "Wer die menschliche Gesellschaft will, mus die männliche überwinden". (Erhard Eppler)
Wie wärs mit einem Zitat vom vermeindlich das Andere "gelten lassenden" Nietzsche?
Wenn du zum Weibe gehst, ....
Manchmal glaube ich, das ist es, was die Männer tatsächlich falsch gemacht haben. Es nicht angemessen getan zu haben (oder es überhaupt tun zu können - aber dann hülfe es ja nix, es sich vorzunehmen).
Ach jo, soll ich jetzt den Quotenmaskulinist machen? Ich fürchte dazu taug ich nicht.
Ich bin locker, der Text bewirkt da auch nicht mehr als ein Augenverdrehen. Weswegen ich den auch nicht kommentiert hab (*wink*).
Was mich aber tatsächlich ein bisschen ratlos macht ist wenn ansonsten intelligente Menschen dann bei sowas in ein zufriedenes Grunzen a la: "Ätsch das habt ihr [gesamte Männerwelt] jetzt davon!" verfallen. Das zeugt weniger von einer weiblichen Intellektualität als von einem infantilen Gemüt. Und dann eben die Aussage Mann sollte jetzt doch irgendwie einsteigen ins Boot. Nein, auch das macht mich nicht unlocker. Es erstaunt, weils doch irgendwie von der gänzlichen Unfähigkeit zeugt sich in ein männliches Durchschnittgegenüber einzufühlen. Man hofft dann durch Fragen einen Denkprozess anzuregen, so vergeblich das auch sein mag.
Just deswegen richteten sich die Kommentare auch an die hiesigen kommentierenden Damen.
Nehmen sie doch mal für einen Augenblick die Schwarz-Weiß Brille ab. Die ermüdet nur.
Soweit ich das überflogen habe gab es unter all den Kommentaren keinen einzigen der sich gegen Chancengleichheit, gleiche Löhne für gleiche Arbeit usw ausgesprochen hat. Keinen einzigen.
Die einzigen Beleidigungen die gefallen sind finden sich ebenfalls nicht in den Kommentaren, sondern im Interview.
Und auch wenn sie oben behaupten, eine Herabsetzung als Frau wäre für sie Alltag sehe ich hier keinen einzigen Kommentar der das tut.
Also vielleicht einfach mal tief durchatmen?
Was ist passiert? Es wurde ein (sry to say) strunzedummer Text online gestellt, und die Reaktion ist -erwartbar- verhalten kritisch. Wohlgemerkt, verhalten! Denn wie ein veritabler Shitstorm aussieht, gerade zu Genderthemen, sollten sie leicht ergoogeln können.
Aber ich will mich gerne belehren lassen. Wie hätte ich auf den Text den löblicherweise reagieren sollen?
"ja ich schäme mich auch sehr ein Mann zu sein"
"ja, ich finde es auch unsäglich schlimm eine normal entwickelte Sexualität zu haben"
"Ja ich halte Männer auch für generell blöde"
Merken sie was?
Hmm... Der Meinecke sagt ja im Interview: "Wenn ich als Mann sage, ich bin Feminist, denken die Leute: „Der will kein Mann sein.“ Will ich auch nicht. Jedenfalls nicht so wie die Männer, die ich schrecklich finde."
Nun, ich will auch nicht sein, wie Männer, die ich schrecklich finde. Nur deswegen will und vor allem kann ich aber nicht meine Haut, in der ich nuneinmal stecke, leugnen. Wenn Meinecke das kann - Donnerwetter! Ich kann es mir halt nicht vorstellen. Und das meine ich weniger in dem Sinne, dass es abschreckend auf mich wirkte, sondern ich kann mir tatsächlich keinen Begriff davon machen, wie es vonstatten gehen sollte.
Ich staune zuallererst über jemanden wie Meinecke. Ferner teile ich seine Ansichten nicht. Aber ich fürchte mich nicht vor ihm oder finde es wert, als Mann große Selbstverteidigungsreden gegen ihn zu führen.
Ich denke doch, keines der im thread bisher aufgetretenen Männchen taugt zum (Quoten)Maskulisten. Sie haben auch recht, dass auf Widerspruch männlicherseits geradezu gelauert wurde. Und beides zusammengenommen ließ mich den "Locker-Bleiben"-Verweis schreiben. Eben dahingehend, dass die Sache nicht über Gebühr heiß läuft. Ein kleines Zwinkern war aber auch dabei.
Meinecke: ..."Wenn ich als Mann sage, ich bin Feminist, denken die Leute: „Der will kein Mann sein.“ Will ich auch nicht. Jedenfalls nicht so wie die Männer, die ich schrecklich finde"...
Im Eiskunstlauf nennt man das den 3 - fachen Axelschweiss, aehh, Lutz...
ah ja. Da war ich auf dem falschen Dampfer.
Das von Marx hat mir besser gefallen.
Der Franze hat gsagt, es gibt auch anständige Männer, glaubt er. Er kennt zwar keinen, sagt er, aber er glaubts.
Ciao
Wolfram
Da spricht der blanke Neid.
@tlacuache
Im Eiskunstlauf nennt man das den 3 - fachen Axelschweiss, aehh, Lutz...
Schon Konfusius sagt: Zwischen Kunst und Arschbombe ist nur ein Schritt.
Ciao
Wolfram
Das Inrerview ist grandios. Gute Fragen und klasse Antworten. Kult. Sehr sympathischer Typ. Lustig finde ich die Kommentare, denn hier wird klar wo das eigentliche Problem liegt: Dass Gender und sexuelle Identität eben zwei ganz unterschiedliche Dinge sind. Das Missverständniss ist natürlich, dass Sex für feministische Männer keine Rolle spielt. Eben gerade nicht, Freunde. :)
Folgende Fragen sind meiner Meinung nach zu klären:
1. Ist Thomas Meinecke ein Mann – Ja oder Nein?
2. Sind alle Männer schlecht – Ja oder Nein?
Die spezifischere Frage steht mit Absicht zuerst. Die Koppelung zweier Strings (Queer-Ideologie und allgemeiner Feminismus) ebenfalls. Ich gebe aber gern zu, dass dieser Doppelpack ein Notbehelf ist – beziehungsweise der Tatsache geschuldet, dass auch der Interviewte beide Thematiken zutiefst miteinander vermengt.
"Erscheint mir als ein gutes Konzept – wenn »mann« ein Leben führen möchte, in dem Sex keine Rolle mehr spielt." Falsch. Er sagt ja nur dass es keine Rolle spielt mit welchem sozialen Konstrukt man Sex hat. :)
Das Problem scheint mir aber, dass man nicht mit sozialen Konstrukten Sex hat, sondern mit Männern und/oder Frauen ;-).
Geeeenau. Und deswegen trennen wir ja auch zwischen der biologischen Identität, Männlich-weiblich/Gender und ... der sexuellen. Sind zwei paar Schuhe. Kopulation ist das - die Grauzone - das, was in den Zwischenräumen passiert. Deutsch ist das immer verwirrend, auf Deutsch ist alles immer gleich Sex. :)
Tzzt....ein super Intelektueller!
Der Beitrag ist erstmal schon von der Überschrift her als Povokation angelegt, laut eigener Einschätzung weiter unten ja mit Vorfreude auf empörte Kommentare.
Leider springt der Funken bei mir nicht über - das ist so wirres Salbadere, dass mein Adrenalinspiegel einfach nicht anspringen möchte. Wenn Herr Meinecke einen so heftigen Schuldkomplex mit sich herumträgt, dass er seine Identität ablegen möchte ist das eher midleiderregend.
"Ich bin ständig in einer inneren Alarmbereitschaft, es ist möglich, sich das anzuerziehen."
"Ich hatte nie eine schwule Beziehung, aber fühlte mich damit in einem Boot. Weil ein Schwuler auch nicht als richtiger Mann verstanden wurde."
"Und vielleicht ist es unterschwellig auch reaktionär, aber da stecke ich eben immer noch drin."
"Ich war verunsichert, weil ich wusste, es gibt eine Ordnung, der ich erst mal nicht entsprach. Ich hatte Angst, dass die Biologie etwas mit mir macht, was entgleisen könnte."
Klingt für mich nicht besonders ausgeglichen - Der Mann braucht offenkundig psychologische Hilfe!
Nur deswegen will und vor allem kann ich aber nicht meine Haut, in der ich nuneinmal stecke, leugnen. Wenn Meinecke das kann - Donnerwetter!
Genau darin liegt das Missverständnis, bei vielen das gewollte oder das Leugnen, z.B. bei dem Zietz, der meint: So ein Mann will wohl keinen Sex. Letztlich der blanke Biologismus, und das bei "Linken" - brüll!!
Du musst nicht aus deiner Haut, wenn du bestimmte Männertypen schrecklich findest. Auch Meinecke will nicht aus seiner Haut und versucht es auch nicht, so oft die phallokratischen Männeken das hier oder sonstwo auch behaupten mögen.
Was den Zusammenhang zwischen "Haut", also biologischer Beschaffenheit und psycho-sozio-kultureller Geschlechter-Typik betrifft - ich könnte hier gleich nochmal einen dialektischen Sermon posten, der dann wieder 'ne Menge höhnische Kommentare und unerschütterliches Missverstehenwollen ernten würde (mit Ausnahmen natürlich). Aber ich sags für's erste mal so: Das eine ist das Elementare, Unspezifische, das andere das Spezifische, das in ständig wandelbarer, historisch konkreter Ausprägung erscheint und konkret wirksam wird, weil es gesellschaftlich notwendig (geworden) ist.
Moppchen hat sich was Schlaues angelesen und den Schluss gezogen, dass Gleichberechtigung im "falschen Leben" im Kapitalismus sinnlos sei. Das ist der gleiche bequeme Quatsch, wie ihn die absondern, die meinen, erst müsste ein guter Linker mal für soziale Befreiung kämpfen, weil erst die Überwindung des Kapitalismus, gern auch, wie Herr Rauch bei jeder Gelegenheit postuliert, in nationalistischer Form, Gleichberechtigung möglich machen würde. Das ist ahistorisch gedacht und ein abstrakter Begriff von Gleichberechtigung. Aber die "linken Buben" hängen lieber bequem sowas an, als mal unter Aufbietung von Denkanstrengung den feinen Unterschied zu hinterfragen. Es gibt nämlich sehr wohl eine bürgerlich-kapitalistische Form von Gleichberechtigung im Kapitalismus des 21. Jahrhunderts! Und verglichen mit dem autoritären Patriarchalismus des 19. Jahrhunderts ist der ein erstrebenswerter Fortschritt! Genau wie der doppelt freie Lohnarbeiter ein Fortschritt gegenüber dem Leibeigenen war. Und das gilt, obwohl diese Gleichberechtigung gesellschaftlich wesentlich davon mitgetragen wird, dass der Kapitalismus des 21. Jh.s nicht nur männliche, sondern auch weibliche "Arbeitsmaschinen", besser gesagt hochqualifizierte Arbeitskraft mit ihrer jeweiligen Spezifik, braucht.
Die Kerle hier haben soviel Schiss in der dicken Hose, die können nicht einen anderen Kerl einfach anders sein lassen. Und weil sie "Linke" sind, äußern sie ihre Verachtung dann so: Meinecke sage nichts, "was mit sozialer Stellung, Kampf um Gleichberechtigung oder gesellschaftliche Rechte zu tun hätte". Ahnungslosigkeit, anders kann man das nicht nennen.
Die neuen (bürgerlich-kapitalistischen) Geschlechterverhältnisse des 21. Jahrhunderts sind ein Element einer Produktivkraft-Entwicklung, die über die kapitalistischen Verhältnisse hinaustreibt! Sie sind also eine der Voraussetzungen für die Möglichkeit, dass tatsächlich am Zustand der Gesellschaft zu ändern ist. Die Kerlchen hier behaupten das Gegenteil. Stuss!
Da spricht der blanke Neid.
Ja..ne..is klar..;-))
Und immer dran denken: Die Hemmer sollen Sie vor! dem Frühstück nehmen.
Vermitteln Sie ihren Esprit doch mal an die Hunderttausenden von Frauen, die ehrenamtlich immer noch das patriachalischste System aufrecht erhalten, dass wir in Deutschland noch haben: die christlichen Kirchen. Ich glaube weniger, dass die an ihrer „dritten Option“ sonderlich Interesse haben.
"Die Kerle hier haben soviel Schiss in der dicken Hose, die können nicht einen anderen Kerl einfach anders sein lassen."
und
"Aber die "linken Buben" hängen lieber bequem sowas an, als mal unter Aufbietung von Denkanstrengung den feinen Unterschied zu hinterfragen."
und
„Die Kerlchen hier behaupten das Gegenteil.
Ihre Arroganz (vielleicht auch nur verdeckte Unsicherheit), die mir schon des Öfteren bei ihnen aufgefallen ist, können Sie sich verkneifen. Über ihre sachlichen Inhalte lässt sich allerdings diskutieren, auch wenn es weniger belehrend rüber kommen könnte.
Spätestens dann, wenn „Mann“ alle Eigenschaften verkörpert, die an Meinecke so gelobt wird, werden Frauen sich in trauten Runden flüstern, was ihnen an ihren Männern nun wieder fehlt: der Kerl.
Hallo,
mich würde die erwähnte Studie bezüglich des Testosteron im Hirn der Frau interessieren. Prinzipiell produzieren ja alle Frauen Testosteron nur eben im Verhältnis 1/10 vom Mann.
Soll im Krieg der Testosterongehalt bei den Frauen dann ansteigen auf den Gehalt eines Mannes?
Ansonsten fühle ich mich als "Mann" diskriminiert weil der Author von vorne herein sagt, das er den größten Teil der Männer nicht ab kann.
Was soll man da als Mann tuen? Meine Frau sagt, das sie mich so haben möchte wie ich bin. Schließlich will sie als Frau, als frau wargebommen werden und ich soll als Mann ähm Männlich sein... Auf jeden Fall, wenn das mit den gender so weiter geht, dann wandere ich auf eine einsame Insel aus, hangel mich von Baum zu Baum und grunze...
*Uh Uh, auf die behaarte Brust hau*
Hallo,
mich würde die erwähnte Studie bezüglich des Testosteron im Hirn der Frau interessieren. Prinzipiell produzieren ja alle Frauen Testosteron nur eben im Verhältnis 1/10 vom Mann.
Soll im Krieg der Testosterongehalt bei den Frauen dann ansteigen auf den Gehalt eines Mannes?
Ansonsten fühle ich mich als "Mann" diskriminiert weil der Author von vorne herein sagt, das er den größten Teil der Männer nicht ab kann.
Was soll man da als Mann tuen? Meine Frau sagt, das sie mich so haben möchte wie ich bin. Schließlich will sie als Frau, als frau wargenommen werden und ich soll als Mann ähm Männlich sein... Auf jeden Fall, wenn das mit den gender so weiter geht, dann wandere ich auf eine einsame Insel aus, hangel mich von Baum zu Baum und grunze...
*Uh Uh, auf die behaarte Brust hau*
Da haben Sie ihn (und mich) aber gründlich missverständlich. Mit dem Wechselstrom, dem Oszillieren, ist ja genau gemeint dass es eben eine Mitte der Anzeige gibt. Und eine ganze Menge drumherum. Zum Beispiel auch, dass ein heterosexueller, verheirater Mann wie Meinecke sehr andere Meinungen vertreten kann, als der Mainstream der Menschen, die in ähnlichen Lebenskonstellationen leben wie er. Das ist das Progressive daran und genau ein Hinter-Sich-Lassen der Vorurteile >> Idee dieses Textes. Stattdessen ist das aber für viele schwer erträglich/unverständlich und das wiederum ist eben die Bestätigung der Vorurteile, auf die ich anspielte ...
Sollte aber auch gar nicht so zynisch sein wie es sich liest. Tatsächlich finde ich das eine total spannende Diskussion, auch hier im Thread. Alle können sich ein bisschen aufregen und ein bisschen nachdenken. So sollte es sein!
Ach goedzak, das ist mal wieder klasse.
ich könnte hier gleich nochmal einen dialektischen Sermon posten, der dann wieder 'ne Menge höhnische Kommentare und unerschütterliches Missverstehenwollen ernten würde (mit Ausnahmen natürlich).
Du schreibst hier etwas, das mir langsam auch Angst macht, muss ich sagen. So, als müsste man bald mal ins Exil. Unglaublich was sich Leute, die sich sogar als "links" verstehen da leisten.
Außerdem noch: Gegen so eine Überschrift wie in DiePresse ist der Titel dieses Interviews doch richtig harmlos.
http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/4780827/Stronach_Frauen-sind-Menschen-wie-wir
Frauen sind Menschen wie wir. Na, ist das nicht...
Zum Beispiel auch, dass ein heterosexueller, verheirater Mann wie Meinecke sehr andere Meinungen vertreten kann, als der Mainstream der Menschen, die in ähnlichen Lebenskonstellationen leben wie er. Das ist das Progressive daran...
Nu...wenn das schon progressiv ist, kann man in Ihrer Gegenwart wohl auch eine Banane von unten aufschälen, um sich des Beifalls sicher zu sein. Auch hübsch, in diesem Fall zu substantivieren...das zeugt von Größe der Thematik. Gibt Tinte auf den Füller. Huhu...das ist das Progressive daran...huhu.
Nunja, insgesamt bedenken sollten Sie auch, dass Sie mit dem eingestellten Beitrag eine hohe Verantwortung haben: Die »Männe«-Story mit Showrunner Meinecke ist derzeit die einzige, die das dFC-Sommertheater so richtig ausfüllt. Alle anderen – Vegis, Spaghettimonster und anspruchsvolle Urlaubslektüre schwächeln vor sich hin – während die Polit-Hardware derzeit von zwei Netzbloggern im Alleingang gestemmt wird.
Lange Rede kurzer Sinn: Hier ist klar Spielraum nach oben! Also: Auf zum Urgrund des Seins! Wer bin ich, wieso und überhaupt? Der Beitrag hat klar das Zeug, das phänomenal lancierte Sommerloch-Thema von vor zwei Wochen zu toppen. Und ich finde es – ehrlich – schön.
Leider werden im Herbst wieder die ernsteren Themen verstärkt zuschlagen. Ja – trotz der Wespen im Drink und der allmählich zunehmenden Abendkühle: nie war er so schön, der Sommer. Also, Leute: Macht euch nen Drink. Auch der Freitag gibt sein Bestes, dass eines nie passiert: dass euch langweilig :-((( wird.
Klar doch, erinnert mich an die Frage mit der Uhr, welche genauer geht: die, die "nur" 2 Minuten vorgeht oder die, die steht. Sie kennen die Antwort.
"Zum Beispiel auch, dass ein heterosexueller, verheirater Mann wie Meinecke sehr andere Meinungen vertreten kann, als der Mainstream der Menschen, die in ähnlichen Lebenskonstellationen leben wie er."
Darauf wäre ich nun überhaupt nicht gekommen. Was meinen Sie wohl, wie meine Antworten ausgesehen hätten? Aber das steht auf einem anderen Blatt.
Unsicherheit oder Arroganz, tja, wer weiß, du musst weiter rätseln. Erstere kann und letztere will man sich nicht verkneifen.
Mag sein, dass die beiden Dinge zusammen auftreten (Alarmbereitschaft und Emphatie). Aber wenn Eins nicht auftritt, dann das Andere auch nicht. Und das hat organische Gründe.
Kennen sie den Ärzte-Song mit der Zeile "Schrei nach Liebe". Ein solcher Schrei wurde daraufhin solchen Männern angedichtet, die mit erhobenen rechtem Arm und Springerstiefel die Strasse lang marschierten.
Doch die schrien und schreien nicht mehr nach Liebe. Liebe jedenfalls empfinden sie nicht mehr. Und das hat seine Ursache im Gehirn (Frontallappen). Also doch pathologisieren. Und es gibt keinen Grund dafür, es ihnen als eigene Schuld anzuhängen.
Und das ADHS-Syndrom, was wir von vorpubertären Kindern kennen, die gar nicht klar kommen, kann durchaus die Vorstufe oder später chronifizierte Störung sein, die sich also früh im Gehirn manifestiert und im Jugendalter oder später zu solcher Art A-sozialität führt. Und im Alter die Wahrscheinlichkeit für Demenzerkrankungen erhöht.
Und es gibt ein Paar Hinweise darauf, dass es an einer latenten leichten Nervengiftbelastung in Verbindung mit sozialer Kälte und erhöhtem Gewaltpotenzial im sozialem Umfeld (auch Familie) liegt, die ihnen das Gehirn zersetzt. Das mit den Nervengiften ist nämlich so eine subtile Sache. Das wirken erst schädlich, wenn der Mensch in nicht mehr zu bewältigenden Stressituationen gerät. Das ist wie bei den Bienenvölkern, die überall sterben, wo ein Drama draus gemacht wird, aber beim Menschen gibts Ritalin und gute Worte, anstatt das Kernproblem zu beseitigen.
"Arroganz" kann ich auch etwas weniger scharf mit "mangelnder Achtung" bezeichnen. Etwas, dass wohl genau ihrer Intention des "dritten Wegs" entspricht. Insoweit ist des Rätsels Lösung nicht so schwierig: einfach menschlich sein.
Aha. Nazis haben einen physisch bedingten Defekt am Frontallappen. Und sind deshalb nicht Schuld an dem, was sie tun.
"Genau darin liegt das Missverständnis, bei vielen das gewollte oder das Leugnen, z.B. bei dem Zietz, der meint: So ein Mann will wohl keinen Sex. Letztlich der blanke Biologismus, und das bei "Linken" - brüll!!"
Ach naja, wie soll man den Meinecke denn sonst lesen? Es geht - aber dafür muss man sich schon wirklich viel guten Willen an den Tag legen. Meinecke kalkulier ja geradezu auf den Widerspruch bis zur Empörung - und ja, auch von Linken oder solchen, die sich dafür halten oder ausgeben. Und was die "Biologismen" angeht: Freilich wurde da auch viel geradezu erfunden. Rassismus und Sexismus sind da sicher nicht die einzigen Beispiele. Aber man kann die Biologie auch nicht völlig wegreden oder behaupten, man könne sich beliebig umtrainieren. So, wie eben nach der Verunfallung einer Hand eben die andere zum Schreiben zu trainieren. Es gibt einfach Grenzen. Aber, wie gesagt, ich fühle mich von Meinecke nicht angegriffen oder vermisse nun die großen "wirklich systemändernden" Worte, nur um ein vermeintlich schlagkräftiges Argument, das vielleicht tatsächlich einen "Biologismus" kaschieren will ...
Auf anderes aus Deinem Kommentar will ich vielleicht auch noch eingehen, nur fehlt jetzt die Zeit. Jetzt ziehe ich erstmal den Biergarten vor. :-)
Genau, wegen der nicht funktionierenden "Kontrollinstanz" und vor allem, wenn sie in Gruppen ideologisiert werden., was ihnen dann die Selbstverantworung für ihr Handeln ersetzt, die sie selbst nicht mehr aufbringen können. Sie sind orientierungslos und Hemmungslos (tendenziel). Ganz platt auch vergleichbar mit einem Zombie, der auch nur noch reduzierteste Instinkte besitzt, die ihn in dieser verengten Weise antreiben. Oder auch: wie ein Kleinkind (vergleich: kontrastierte Gehirnschnitte von Paul Flechsig - die zeigen, wie sich das Gehirn mit der Zeit entwickelt. Nämlich erst Partiallappen, dann Okzipitallappen und erst danach, wenn das Kind sein Bewusstsein langsam erweitert ausbaut die Frontallappen, dessen Ausbildung (Myelinisierung) bis ins höhere Alter (35) andauern kann.)
Dem "Zombie" fehlt eben nur der ausgewogen funktionierende Frontallappen.
Ich sag’s mal höflichst-möglich: Ihre Privattheorie klingt für mich ziemlich irre. Tipp: Kasten runter, und ’ne Stunde frische Luft.
Was meinst du, wie "irre" die Relativitätstheorie für Newton geklungen hätte.
Andererseits ist meine These aus gegenwärtiger Neurowissenschaft und Psychologie entlehnt. Die Disziplinen könnten selber drauf kommen. Das "Irre" daran wird sein, dass man politisch nicht gewillt oder fähig sei, daran was zu ändern. Das wäre dann der Tatbestand der vorsätzlichen Unterlassung und Vertuschung mit folgender gesundheitlicher Schädigung der Gesundheit und Lebensfähigkeit der betroffenen Personen. Also gar Totschlag, wenn der Frontallappen sich nicht entwickelt oder degeneriert. Im selben befindet sich nämlich unsere Identität, die sich je mehr auflösst, je mehr der degeneriert.
Lieber Freitag, lieber Herr Meinecke,
es ist dies mein vorläufig letzter Kommentar. Es ist auch die Kündigung des Zeitungsabonnements. Ich nehme mir eine Auszeit, da es Umstände gibt, die zum Luftholen zwingen. Wichtigeres steht an als die von der Krankenkasse nicht bezahlte Haarentfernung bei einem individuell leidenden Menschen. Wichtigeres auch als ein erstmals korrekt beschriebener und darum für Herrn Meinecke hoch interessanter Orgasmus. Wie, bitte schön, ereignen sich wann, wie und bei wem unter welchen Bedingungen Millionen von Orgasmen ? Keine und keiner kann korrekt beschreiben, was sie/er nicht selbst empfunden hat. Und selbst die Empfindung, die im Nachhinein aufgeschrieben wird, ist nie die des empfundenen Momentes. Mag die ein oder andere Frau sich in der besagten, hochinteressanten Beschreibung eines Orgasmus wiederfinden, so ist das Urteil « korrekt » einfach nur lächerlich, wichtigtuerisch, Frauenkennertum vorgaukelnd.
Ach, unsere Gesellschaft ! Ein Kommentar von mir im Jahr 2011 : Warten, bis die Seele nachkommt. Innehalten in dieser Gesellschaft, die noch mehr Wachstum, noch mehr Fortschritt, noch mehr Vermeidung oder Linderung individuellen Leids anstrebt. Ein Leser bedeutete mir daraufhin, dass ich das Innehalten wohl nicht so fordern würde, wenn mich selber eine Krebserkrankung treffen würde. Da mag er richtig liegen, aber ich müsste mich dem Schwur jeder in unserem Land gewählten Regierung beugen, der da lautet : Dem Wohl des Volkes dienen, Schaden von ihm abwenden….. Da mag eine Regierung noch so sehr das Individuum vor Augen haben und berücksichtigen wollen : Sie wird ihm, seinem Glück und der Linderung seines Leids Grenzen setzen müssen, weil sie nicht nur dem einzelnen, sondern dem Ganzen dient.
Eine demokratische Gesellschaft wie die unsere ist dem ganzen Volk verpflichtet, lieber Freitag, lieber Herr Meinecke, das fordere ich ein. Deswegen nahm und nehme ich an Wahlen teil, pausenlose Enttäuschung hin oder her. Und erst, wenn unsere repräsentative Demokratie den Kuchen, der zum Verzehr ansteht (und den wir mit unseren Wahlen mitbestimmen), mit Respekt vor allen Menschen und unter Achtung der Menschenrechte und des Grundgesetzes gerecht und solidarisch verteilt hat, kann sie, wenn sie das Ganze nicht aus dem Blick verliert, sich noch intensiver an einzelnen Individuen und deren Streben nach noch mehr Glück und weniger Leid orientieren.
Mit viel Papier und mit reichlich Zeit widmen Sie sich einer Gruppe - der weiblichen - in dieser Gesellschaft und dem Weiblichen an sich. Beides wird unverhältnismässig erhöht. Woher nehmen Sie den Mut und die Kenntnis, dem Weiblichen zuzuschreiben, eine bessere Gesellschaft zu ermöglichen ? Wieso können Sie von der Annahme ausgehen , dass nur die Dominanz männlicher Begriffe und der Männer überhaupt und daher die Orientierung der Frauen am Männlichen Frauen verbiegt und sie zu unterwürfigen Weibchen macht, die um ihr wahres Potenzial – die Verbesserung der Welt – nicht wissen oder nichts daraus machen (wollen, dürfen, können) ? Vier Fünftel einer anderen Gruppe – der männlichen – schreiben Sie so miese Eigenschaften zu, dass Sie hieraus die Berechtigung ableiten, diese Gruppe zu missachten.
Ein paar Jahrhunderte lang sollen weibliche Begriffe weiblich sozialisieren. Das ist dominant und daher unzulässig ! Die männliche Dominanz in Begriffen und damit in unserer Sozialisation – angenommen, dass sie existiert– sollte nicht von einer anderen, hier : einer weiblichen Dominanz abgelöst werden. Dominanz an sich füḧrt zu nichts Gutem.
Lieber Freitag, lieber Herr Meinecke : Wie wäre es, wenn Sie den Begriff Feminismus, den Sie als eine Haltung – eine positive Geisteshaltung ??? - ausmachen, abschaffen, weil er aufgrund seiner ihm schon rein sprachlich innewohnenden Fraulichkeit zu subjektiv, zu suggestiv ist ? Er ist dadurch – und natürlich durch eine damit einhergehende Bevorzugung und Überhöhung eines Teils unserer Menschheit - ungeeignet, die meiner Meinung nach drängendsten Probleme unserer Zeit für die meisten Menschen nachvollziehbar – und das bedeutet vor allem objektiv und gerecht - zu artikulieren und anzugehen.
Es ist angesichts unserer Menschheit wenig hilfreich, subjektives Glauben an die Kraft und Herrlichkeit von Göttinnen, von weiblich Göttlichem und dessen Idealisierung zu publizieren. Ich dachte, diese Zeiten seien längst vorbei !
Meiner Meinung nach tut Herr Meinecke einer ernstgemeinten feministischen Idee keinen Gefallen. Zum einen will er ganz offensichtlich niemanden "ins Boot holen" - daher ist die entsprechende Nachfrage auch scheinheilig -, er behauptet (?) Rollenklischees aufzubrechen bzw. in Frage zu stellen, ist aber extrem sexistisch, seine Idee von "ausgleichender Gerechtigkeit" wird wohl kaum jemanden überzeugen und seine Haltung zu Kultur ( "ich lese Nietzsche/Lawrence erst, wenn ich die "Erlaubnis" habe") durchweht auch nicht gerade ein emanzipatorischer Geist.
Das Ganze wirkt so skurril, dass ich mich frage, ob das ein Versuch subversiver Feminismuskritik sein soll?
Wo jammere ich?
Ok, Danke, kannte ich nicht. Dann war es sogar ein dreifach-Wortspiel.
Richtig: Feminismus ist das Werkeug eines gesteuerten Kulturkampfes, bei dem niemand mehr weiß, für was gekämpft wird (freilich für die Freiheit der Frau und so).
Man kann aber auch einen kulturkampf über seinen eigenen Horizont hinaustreiben und daran Kulturen zerstören. Dann wäre das Ziel natürlich nicht erreicht, weil andere Kulturen anstelle treten und die Misere geht von vorne los. Und zwar von ganz von Anfang (siehe Islamischer Staat). Die Frauen haben nur eine Chance. Ratet welche das ist.
Vielleicht noch einmal abschließend:
"Die Kerle hier haben soviel Schiss in der dicken Hose, die können nicht einen anderen Kerl einfach anders sein lassen. Und weil sie "Linke" sind, äußern sie ihre Verachtung dann so: Meinecke sage nichts, "was mit sozialer Stellung, Kampf um Gleichberechtigung oder gesellschaftliche Rechte zu tun hätte". Ahnungslosigkeit, anders kann man das nicht nennen."
Ich glaube, der Widerspruch gegen Meinecke hier hat in den wenigsten Fällen wirklich mit "Schiß in der dicken Hose" zu tun. Wirkliche Maskulismen oder Insistieren auf Biologismen - die sozio-kulturelle Überbetonung und anachronistische Festnagelung biologischer Konstituenzien - lese ich im thread ebenso kaum. Vielmehr sind es herbeigeholte Argumente, die ins Politische und historisch Politische ausholen, welche Meinecke eben doch recht tief treffen wollen. (Du nennst und kritisierst dafür Beispiele aus dem thread. Und in dieser Kritik will ich Dir auch nicht widersprechen.) Wenn Meinecke auch sicher zu viel und zu Weitgehendes unterstellt wird ("will keinen Sex", "unsicher, ob Mann oder Frau" etc.), so ist es eben doch so, dass es immer zumindest ähnlich zurückschallt, wie hineingerufen wird. Wenn ich auch die ein oder andere Ausprägung des Widerspruchs gegen Meinecke nicht teile, so habe ich doch einiges Verständnis dafür, dass er - d.h. in der Gesamtheit - zustandekam und in die Tasten gepresst wurde.
Der Schriftsteller und Musiker Thomas Meinecke bezeichnet sich als Feminist.
<klugscheißmodus an> Thomas Meinecke bezeichnet sich als Feministen. Wahlweise kann man auch sagen: Der Schriftsteller und Musiker Thomas Meinecke bezeichnet sich als "Feminist". Ich mein, die deutsche Sprache ist das Handwerkszeug von Tschornalisten. Würden Metzger in ihrem Beruf so einen Scheisendreck produzieren wie Tschornalisten in dem ihrigen, so wäre ich längst Vegetarier. Schon vor über 10 Jahren habe ich Ausländern, die gerade dabei waren, die deutsche Sprache zu erlernen, gesagt: Lest um Himmels Willen keine deutschen Zeitungen, ihr verlernt sonst die deutsche Sprache wieder.
Das gilt natürlich nicht für den Herrn Redakteur Sebastian Heinrich von der Mittelbayerischen Zeitung, was mein Sohn ist. Der hat schon als Grundschüler die deutschgrunzenden Erwachsenen ausgelacht. <klugscheißmodus aus>
Frauen hält er ohnehin für die besseren Intellektuellen
Das habe ich auch mal gedacht, inzwischen ist mir klar geworden, daß Frauen auch bloß Menschen sind.
Es gibt immer noch viele Autoren, die ihre Texte damit schmücken, dass sie beschreiben, wie sie einer Frau auf den Arsch gucken und das toll finden. Auch deshalb ist der Begriff Mann für mich ein Schimpfwort. Ich finde das abstoßend.
Hl. Muttergottes von Tschenstochau! Ich hab inzwischen auch schon 1 Menge Texte abgesondert, über dies & das und Gott & die Welt. Das einer-Frau-auf-den-Arsch-gucken habe ich noch nie thematisiert. Falls doch [1], habe ich mich drüber lustig gemacht. Was ist, frage ich mich, am Arsch einer Frau denn berichtenswert? [2]
Auf die Kommentarspalte freue ich mich geradezu. Ich bin souverän genug, um das an mir abprallen zu lassen.
Wenn du wirklich souverän wärest, Bub, würdest du "das" nicht an dir abprallen lassen, sondern mitdiskutieren, grad so, als wärest du ein ganz normaler Mensch und kein FREITAGs-Autor.
Es ist wie bei Wechselstrom, der ein Oszillieren erzeugt.
<Klugscheißmodus an> Der Wechselstrom erzeugt nicht das Oszillieren, er wird durch das Oszillieren erzeugt. <Klugscheißmodus aus>
Ciao
Wolfram
[1] Ich hab, wie gesagt, ziemlich viel Text hinter mir gelassen. Ach, Jammer!
[2] Okay, ein Proktologe sieht das bestimmt anders.
@Rupert Rauch
...und ich nehme generell andere Menschen nicht allzu ernst. Ein ordentlicher Schuß Arroganz ist manchmal sehr heilsam ;-)
Das Nicht-ernst-nehmen anderer Menschen beginnt damit, daß ich mich selber nicht so rasend ernst und wichtig nehme. Wenn mich, als ich noch ein Bübchen war, meine Mutter mit immer viel zu kaltem Wasser wusch, trug ich meinen Protest in schrillem Diskant vor. "So viel Angst", sagte dann meine Mutter, "um das bisserl Leben."
Die Frauen in meiner Familie waren überhaupt richtig toughe Mädels. Meine Oma hat meinen Opa vom österreichischen Kaiser freigekauft, damit sie ihn heiraten konnte. Meine Großtante Anna hat sich in vollem Gottvertrauen auf den Tod gefreut, weil sie dann Gott und Jesus und einen endgeilen Verein von heiligmäßigen Menschen endlich kennenlernte konnte.
Die Mädels haben zwei Weltkriege erlebt, zwei Inflationen und Währungsreformen... So ein bisserl Feminismus hat die nicht aus der Ruhe gebracht.
Ciao
Wolfram
Moin Heinrich, du Klugschxxsser. Das mit dem Wechselstrom war ja mal meine Domäne. Gut das du aufgepasst hast, denn das ist mir nicht aufgefallen, dass man dem Thomas da kleinkarriert verbessern kann. Aber mir scheinen all diese Details irgendwie abhanden gekommen zu sein - gehen mir ab und durch die Lappen.
Noch genauer müsste man darauf hinweisen, das der Strom auch nicht Osziliert, sondern die Spannung (zwischen normal ~ -230 und +230 Volt) und zwar üblicherweise, wie aus der Steckdose, 50/60 x pro Sekunde.
Angesichts seines (Thomas´s) Gleichnisses möchte ich niemanden wünschen, so oft über seine Identität "verhandeln" zu müssen. ;-)
(Aber das geschieht ja ansonsten sowieso automatisch).
Über die Vorstellungen von Laien über Elektrizität habe ich früher öfter herzlich schmunzeln müssen. Es gab da mal einen Oberstudienrat der mich wegen seiner Steckdose zu sich rief. Er war dann aber so besorgt, dass ich verunfallen könnte und sprach dann diese Worte aus:
"Wollen wir doch erstmal die elektrische Energie abschalten?"
Daraufhin war ich erstmal für Minuten Arbeitsunfähig - wegen akuter Lachreizkrümmung.
Er hatte natürlich "auch" recht. Aber man kann auch ganz einfach "Strom" dazu sagen, den man abschaltet. Im Fachchargon heisst der Handgriff dann kürzer und präziser "Freischalten".
Und das noch:
Du bist ja dann "alte Schule", was Heinrich? Denn Klugscheixxer heissen heute doch "Nerds".
(Nerd-Modus aus...)
Was ist, frage ich mich, am Arsch einer Frau denn berichtenswert?
Meine Gattin würde mir eins hinter die Löffel geben, wenn ich meinem täglichen Bericht über ihren Arsch nicht mehr nachkäme. Das gehört gewissermaßen zu den ehelichen Pflichten.
Proktologie...
...ist ein medizinisches Teilgebiet, das sich mit den Erkrankungen des Enddarms, also genauer des Grimmdarms, des Mastdarms und des Analkanals .....
Oh man Heinrich:
384.te Gebot moderner Hochkultur:
Du sollst nicht schlimme Bilder im Kopfe deines Nächsten erzeugen.
Schaut man sich die Lebensläufe von Genderisten und männlichen Feministen an, so ergibt sich immer ein sehr ähnlichs Bild:
- häufig ohne Vater oder sonstge männliche Bezugsperson aufgewachsen,
- sexuell reifeverzögert oder desorientiert bis zur Pubertät,
- häufig sexuelle Identitätsstörungen,
- statt zum Psychologen zu irgendwelchen durchgeknallten Freaks der Feminismus- und Genderfraktion gegegangen und sich da mit unwissenschaftlichem Ideologie-Unfug abfüllen lassen,
- die eigenen Verirrungen und Störungen zum vermeintlichen Regelfall erklären und daher Hass auf Heteros und insbesondere Männer entwickelt.
Ich denke, ein kompetenter Psychologie / Therapeut hätte dem Hr. Meinecke zur richtigen Zeit besser weitergeholfen, ohne diesen pathologischen Selbsthass zu entwickeln. Aber in gewissen Milieus, vor allem im linken / linksradikalen Milieu, erklärt sich ja jeder Depp zum "Experten" für alles. Da kommt dann sowas bei raus...
Wie hoch ist eigentlich der Anteil Durchgeknallter im sozial- und geisteswissenschaftlichen Bereich?
"Was ist, frage ich mich, am Arsch einer Frau denn berichtenswert?"
Die meisten Frauen finden ihren Arsch zu fett, sagen aber, sie würden ihn trotzdem wieder heiraten.
Furchtbares hat die Menschheit sich antuen müssen, bis das Selbst, der identische, zweckgerichtete, männliche Charakter des Menschen geschaffen war, und etwas davon wird noch in jeder Kindheit wiederholt.
Wieviel Furchtbares man wohl dem männlichen Teil der Menschheit antun müsste, damit er/sie/es nicht mehr dem weiblichen Teil auf den Hintern guckt? Ohweh!
..."Die meisten Frauen finden ihren Arsch zu fett, sagen aber, sie würden ihn trotzdem wieder heiraten"...
*****
Ausserdem geht es ihnen ziemlich auf den Eileiter, dass diese Aersche staendig zum Kippenautomat rennen und keine Gelegenheit auslassen am Kiosk ein 6 - Pack zu holen.
"Das Nicht-ernst-nehmen anderer Menschen beginnt damit, daß ich mich selber nicht so rasend ernst und wichtig nehme."
Ja, ist bei mir ähnlich.
"Die Mädels haben zwei Weltkriege erlebt, zwei Inflationen und Währungsreformen... So ein bisserl Feminismus hat die nicht aus der Ruhe gebracht."
Yup.
Ich denke die meisten kommen auch gut klar.
Andererseits wird es wohl immer die jammernden Weiblein geben. Ich führe das auf ein (im Durchschnitt) defensiveres weibliches Hormonprofil zurück und ein sich anbietendes Opferschema.
Es wird also immer Frauen geben, die sich von Männern überfahren und bevormundet fühlen und das auch kommunizieren, weil es gesellschaftlich aktzeptiert ist darüber zu klagen (anders als wenn Männer das über Frauen tun).
Damit muss man wohl leben. Wir müssen nur aufpassen, dass die ihre "ausgleichende Gerechtigkeit" nicht juristisch immer weiter ausbauen. Ansätze vom Girlsday bis zur bevorzugten Einstellung von Frauen gibt es ja, auch wenn einige (frühere Rente und Wehrdienstfreiheit) weggefallen sind.
@miauxx
"Materialismus" auf "mater" zurückzuführen. Da kann man wirklich nur sagen: Mann, Mann, Mann!
Wir ham in der Schul gesagt: Latein is Glyxach.
Ciao
Wolfram
@Magda
Warum fällt Ihnen bei diesen Diskursen die prekär arbeitende Putzfrau ein. Sind nicht alle Texte zu politischen Themen kaum an diese AdressatInnen gerichtet?
Ob das nicht 1 Jammer ist?
Ciao
Wolfram
"Nein, aber manchmal werden sie von Autorinnen gerettet. […] Oder Hélène Cixous: Die sagt, D. H. Lawrence, der immer als frauenfeindlich galt, habe den ersten korrekt beschriebenen weiblichen Orgasmus in die Literatur eingeführt. So werden diese Autoren für mich doch interessant."
Den männlichen Schriftstellern muss also, wenn vielleicht auch nicht durchgängig, weibliche Absolution erteilt werden, um für den Interviewten doch noch "interessant" zu werden.
Was die Absolution von D. H. Lawrence angeht, hätte ich eher an Anaïs Nins Studie über den englischen Autor gedacht ("At the time [1932], it was virtually unheard of for a woman to praise Lawrence, a man whose works had been very controversial, and in several cases banned for their sexual content").
Auf keinen Fall aber würde ich, ohnehin ja ein merkwürdiges, ein unterwürfiges Konstrukt, der Absolution einer Hélène Cixious folgen, da ich, mit besten Absichten, ein Buch von ihr versucht habe zu lesen (Die unendliche Zirkulation des Begehrens, 1977, Merve). Kostproben?
"Ich habe mir gesagt: Ich werde mir den schwierigsten Text [James Joyces "Ulysses" als Gegenstand ihrer Habilitation] nehmen, den Berg, vor dem die Mäuse, ich spreche von den Männern, zurückschrecken. Es handelte sich darum, einen ausschließlich von einem Text besetzten Bereich, wo ich niemanden sehen wollte, so schnell wie möglich wieder zugänglich zu machen. (S. 10)
"Der Phallus, im Umkreis Lacans auch "transzendentaler Signifikant" genannt, transzendental eben deswegen, weil er erster ist und die ganze Struktur der Subjektivität organisiert, ist es in der Psychoanalyse, der seine Wirkungen einschreibt, daß[s] heißt seine Wirkungen von Kastration und Widerstand dagegen, und ausgehend davon selbst die Organisation der Sprache, werden im Unbewußten ausgedrückt und folglich wäre es der Phallus, der a priori die Bedingung jeglicher symbolischer Funktion wäre." (S.24/5)
Die Frage ist jetzt: Wie gehe ich damit um? Was macht das mit mir? Wie fühlt sich das an? Hilft es, sich auszuprobieren? Muss ich das leben?
Klassische männliche Autorensubjekte fahren immer mit der großen Behauptung auf: Ich habe Recht, und nach dreihundert Seiten werdet auch ihr mir Recht geben. Ich schreibe völlig anders.
Nun, zumindest spricht er in diesem Interview nicht anders^^
aber egal^^ als Mann bin ich völlig unfähig, das zu beurteilen^^
"Ich habe mir gesagt: Ich werde mir den schwierigsten Text [James Joyces "Ulysses" als Gegenstand ihrer Habilitation] nehmen, den Berg, vor dem die Mäuse, ich spreche von den Männern, zurückschrecken.
Wow^^ kennt jemand außer der Aufsatzsammlung von Therese Fischer-Seidel sowie den Monographien von Margot Norris und Suzette Henke nennenswerte (hohe SII, SCI, h-factor u.dgl.) Sekundärliteratur zum Ulysses, die nicht von Männern geschrieben wurde?
Davon abgesehen, Ulysses der schwierigste Text? Ach Gottchen. Gnädige Frau, lesen Sie mal die Antrittsrede von Sartre anlässlich seiner Mitgliedschaft in der Académie Francaise, dann bekommen Sie eine Ahnung davon, was ein schwieriger Text ist.
Und selbst wenn wir bei Joyce bleiben, reicht der Ulysses bei weitem nicht an die Schwierigkeiten von Finnegans Wake heran.
Die Frage ist jetzt: Wie gehe ich damit um? Was macht das mit mir? Wie fühlt sich das an? Hilft es, sich auszuprobieren? Muss ich das leben?
Lacan spinnt möglicherweise^^ vielleicht aber auch Cixious^^
@chrislow
Moin Heinrich, du Klugschxxsser.
"Ei" ist doch kein so schlimmes Wort, daß man es ausixen müßte.
Ciao
Wolfram
@chrislow
Du bist ja dann "alte Schule", was Heinrich?
Wenn ich nicht alte Schule bin, wer dann?
Ciao
Wolfram
@kami
>>Was ist, frage ich mich, am Arsch einer Frau denn berichtenswert?<<
Meine Gattin würde mir eins hinter die Löffel geben, wenn ich meinem täglichen Bericht über ihren Arsch nicht mehr nachkäme. Das gehört gewissermaßen zu den ehelichen Pflichten.
Eben, eben. Man muß den Arschbericht anordnen, von selber käme keine alte Sau auf so was.
Ciao
Wolfram
P. S.:
Unterleibsgespräche
"Ich wollt', ich wär' ein Arsch",
So sprach der Arsch ganz barsch.
"Du bist's doch schon, du dumme Nuß!"
Ereifert sich drauf der Uterus.
@chrislow
Proktologie...
(...)
Oh man Heinrich:
384.te Gebot moderner Hochkultur:
Du sollst nicht schlimme Bilder im Kopfe deines Nächsten erzeugen.
Stimmt. Das war echt Scheiße von mir.
Ciao
Wolfram
@silvio spottiswoode
Er sagt ja nur dass es keine Rolle spielt mit welchem sozialen Konstrukt man Sex hat. :)
Das ist doch mal eine hübsche (und dazu neue) Ausrede, wenn der Erwin oder die Erwine beim Fremdgehen erwischt worden ist.
1. spielt es eh keine Rolle, mit wem ich Sex habe
und
2. hab ich es nicht mit der Hilde getrieben, sondern mit einem sozialen Konstrukt.
Gell, Schatzi.
Ciao
Wolfram
Ist der Ruf erst ruiniert (der männlichen Blogger hier bei der Autorin und den weiblichen Gesprächsteilnehmern) bloggt´s sichs weiter ungeniert.
Hat denn von den Männer-Herrlichkleiten keiner gemerkt, dass sowohl die Autorin als auch die (wenigen) weiblichen Kommentatorinnen längst (seit Dienstag) ausgestiegen sind? Ich habe den Anfang gerne gelesen und auch verfolgt. Ich habe mich nicht beteiligt, weil es dann zu persönlich geworden wäre. Aber hier als Akzent so viel: Meine Frau und ich, wir sind beide- wie es damals die Regel war - autoritär und paternalistisch erzogen worden. Meine Frau hat die Auswirkungen dieser Erziehung als erste überwunden und eine zeitlang darin mit mir ihre liebe Mühe und Not gehabt. Ich habe von meiner Frau als Feministin - sicher sehr eigener Art - so viel gelernt. Nein, sie hat nicht verlangt, dass ich mein "Mann-sein" - aufgebe. ( das steht oder stand ja auch bei dem Protagonisten Thomas Meinecke überhaupt nicht zur Diskussion). Aber - wir haben beide, die wir im kirchlichen Bereich gearbeitet haben - den HERRN gerne ad-acta gelegt - sowohl theologisch als auch in unserer Partnerschaft.
Wir haben in unserm Umfeld ganz andere Konstellationen erlebt - bis hin zu Scheidungen, die von Männern ausgingen, die eine - meistens noch recht zaghafte - Emanzipation ihrer Frauen nicht ertragen konnten.
Und wenn mich jemand süffisant als einen "Frauenversteher" ironisieren wollte, war meine Reaktion: Ehe ich diesen Ehrentitel verdiene, muss ich noch viel lernen.
@silvio spottiswoode
Kopulation ist (...) das, was in den Zwischenräumen passiert.
Muß denn immer gleich so eine schlüpfrige Sprache geführt werden?
Ciao
Wolfram
Ist der Ruf erst ruiniert ...
Gruppen, die einander so lieb haben wie Feministinnen/Feministen und deren ideologische Gegenspieler benötigen einander ohnehin nur als Projektionsflächen ihrer Brillianz^^ die wiederum nur von den Mitgliedern der eigenen ideologischen Homebase erkannt wird^^ ähnlich lieb haben sich z.B. auch Kernkraftgegner und -beführworter oder Veganer und Tierleichenteileesser^^ von daher würde ich in solchen Blogs keine Gespräche erwarten^^
is hin zu Scheidungen, die von Männern ausgingen, die eine - meistens noch recht zaghafte - Emanzipation ihrer Frauen nicht ertragen konnten
ja, die gab es sicher auch. Die meisten emanzipationsinduzierten Scheidungen dürften allerdings dem Rausch der Freiheit zu verdanken sein^^
Das ist jetzt aber unfair, Herr Heinrich, Du willst mich missverstehen: Natürlich mit der Hilde, nur ist das Hildische an der Hilde eben konstruiert, constructed, wie ein Architekt sagen würde. Die soziale Konstruktion der Frau ist eine ganz und gar spannende Geschichte. Du muss dazu unbedingt Silvia Federics Buch "Caliban and the Witch"(Caliban uns die Hexe auf deutsch, glaube ich) lesen. Federici beschreibt in ihrer marxistischen Analyse die Abwertung des Weiblichen zugunsten eines kapitalistischen Verwertungsprinzips. Kurz: Was so aussieht wie die Hilde, das ist das Ergebnis jahrhundertelanger Zurichtung des weiblichen Körpers, passend gemacht, eingepasst in eine kapitalistische Verwertungslogik.
"Eine gängige Erklärung führt die Verfolgung von "Hexen" auf die Verwerfungen zurück, die durch die Entwicklung des Kapitalismus verursacht wurden, insbesondere den Zerfall der im feudalen Europa weit verbreiteten gemeinschaftlichen Formen der Landwirtschaft und auf die durch das Aufkommen der Geldwirtschaft und durch Landenteignung ausgelöste Verarmung großer Teile der Bevölkerung. Dieser Theorie zufolge konnten Frauen am wahrscheinlichsten zu Opfern gemacht werden, da sie sie durch diese Veränderungen am stärksten Entmachteten darstellten, insbesondere ältere Frauen, die den größten Teil der Beschuldigen ausmachten. ... Es gibt sicherlich einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen de Hexenjagd und dem Prozess der Einfriedungen (Privatisierungen) von Land ... Wie sie die Art der Anklagen und Charakterisierung der Hexe als armer, alter Frau, die alleine lebt und von Spenden ihrer Nachbarn abhängig ist ..." zeigt.
Wobei - closer to home - auch unbedingt empfehlenswert zur Konstruktion von Gegensätzen ist "Gender und Parteiensystem" von Michael Jäger. It's a must. :-)
|| Wenn ich als Mann sage, ich bin Feminist, denken die Leute: „Der will kein Mann sein.“ Will ich auch nicht. Jedenfalls nicht so wie die Männer, die ich schrecklich finde. (...) Das sind vier Fünftel aller Männer. ||
Kann gut sein.
Ich hab' aber ein ganz anderes Problem. Ich will nämlich ein Mann sein. Und zwar so einer, wie die, die ich toll finde. Aber Feminist..? Ich weiß ja nicht. Eher Anti-Macho. Was Feminist heißen kann - aber nicht muss. Schon wegen der CDU-Vorsitzenden und meiner Chefin und so.
Nee. Im Wohnzimmer ein Gentleman, in der Küche ein Koch und im Schlafzimmer ein Hur. (Frei nach Demi Moore) So halt.
|| Auf die Kommentarspalte freue ich mich geradezu. Ich bin souverän genug, um das an mir abprallen zu lassen. ||
Das denke ich auch immer, wenn ich einen Blog veröffentliche. Und hinterher ärgere ich mich doch.
Ach, papperlapapp. Liebe Grüße!
|| Ich bin eigentlich der festen Überzeugung, dass Männer Frauen immer auf den Arsch gucken. ||
Joh. Und Frauen Männern, Männer Männern, Frauen Frauen und so weiter. Je nachdings. Nur halt nicht immer, sondern.. öhhm.. ab und zu bis desöfteren, wonnich. Woran wan mal sieht, dass sex und Sex im Prinzip nix miteinander zu tun haben. Dem Trieb scheint's egal, als wer oder was Triebtuende auftreten, sich empfinden und/oder wahrgenommen werden. Scheint mir (während des Schließens von mir auf die meinerseitig wahrgenommene Welt) jedenfalls so.
|| Wie hätte ich auf den Text den löblicherweise reagieren sollen?
"ja ich schäme mich auch sehr ein Mann zu sein" ||
Puh. Irgendwie entmehme ich dem, dass Sie sich nicht schämen, Sikkimoto. Was ich unverantwortlich finde. Denn so fängt es doch an. Also, die Goldene Wagenknecht muss ich dann leider wieder einziehen ;o)
Aber noch kurz ernsthaft. Solche Texte (samt Kommentaren) sind einfach nichts für Leute wie uns, die sich immer gleich angesprochen fühlen, wenn von "Männern" oder "den Männern" die Rede ist.
Bevor ich es nicht schaffe, mich von total willkürlichen Zuschreibungen (wie z.B. ledig, mittelalt, deutsch, schwul, kurzsichtig und dergleichen) nicht mehr unnötig angesprochen zu fühlen, befasse ich mich mit den Themen auch gar nicht mehr. Das will ich also mal..
Naja. So halt. Gute Nacht!
|| Alle können sich ein bisschen aufregen und ein bisschen nachdenken. So sollte es sein! ||
Genau. Und wenn hier voll ist, dann machen wir da weiter. Irgendein Interview is' ja immer..
Hier. Hat er doch gesagt.
Aktueller Debatten-Beitrag:
Der Blick aufs Wesentliche
Ach ja - das noch. Zitat von Thomas Meinecke: "Es gibt aber auch Männer, die eine Generation älter sind als ich, die sich als Feministen bezeichnen. Es werden vielleicht noch ein paar mehr, aber 90 Prozent kannst du vergessen".
Natürlich stirbt unsere Generation weg. Aber ich habe mit einem "Memorial" wenigstens für meine Kinder und Enkel etwas hinterlassen, was für sie vielleicht Denkanstöße geben kann. Vielleicht im Snne von Adornos Memento: "Es gibt kein richtiges Leben im falschen." Aber das ist (mit Fontane gesprochen) "Ein weites Feld".
"Nur halt nicht immer, sondern.. öhhm.. ab und zu bis desöfteren, wonnich."
Mit "immer" meine ich auch nicht die Frequenz, sondern, dass das halt wohl schon immer so war, ist und sein wird.
"Dem Trieb scheint's egal, als wer oder was Triebtuende auftreten, sich empfinden und/oder wahrgenommen werden."
Klar. Ich hatte daran gedacht, dass ich vielleicht auch Nichtheterosexuelle erwähnen sollte. Schien mir letztlich aber überflüssig, weil es im Interview eben um Heten-Männer und deren übles Wesen geht, weshalb ich eben auch nur vom Mann-guckt-auf-Frauen-Arsch gesprochen habe.
Erstens ist offenbar nicht ganz klar ob er oder sie, zumindest wenn man nach der Homepage geht.
Zweitens, was hängst du dich da rein?
Drittens, wenn du es schon tust, dann mach dir wenigstens die Mühe mir einen Kommentar zu zeigen, wo ich jammere. Vielleicht habe ich das schonmal, aber in diesem Thread bestimmt nicht.
Wenn nochmal so ein altkluger hingerotzter Kommentar von dir kommt, werde ich ihn einfach ignorieren.
"Natürlich mit der Hilde, nur ist das Hildische an der Hilde eben konstruiert, constructed, wie ein Architekt sagen würde."
Dass es sozial eine Konstruktion von Geschlechterrollen gibt, ist nicht zu bestreiten. Wenn wer mit der Hilde will, so kann das sicher auch daran liegen, dass sie sich als häuslich, gute Köchin bescheiden und evtl. auch vollbusig usw. ausgibt (immer noch der Renner in konventionellen Partnersuche-Anzeigen). Da hätten wir dann den Standard einer Geschlechterrolle, die eben zu großen Teilen und v.a. in der Kombi konstruiert ist. Aber du kannst nicht pauschal zu jeder Hilde sagen, dass das, was eben auch ein Mann an ihr toll und/oder gut findet - was sie eben als die Hilde ausmacht - nur Konstruktion wäre. Du meine Güte! Wie können sogar bei der sexuellen Attraktion bleiben: Diese ist doch an sich keine Konstruktion. Wie ich auch weiter oben schon schrob, kommt es darauf an, was für einen bzw. welchen sozialen Umgang wir damit finden.
Danke. Ein souveräner, entspannter Mann, tut richtig wohl. :-))
|| ... weshalb ich eben auch nur vom Mann-guckt-auf-Frauen-Arsch gesprochen habe. ||
Verstehe. Um Nichtheterosexuelle ging es mir beim Durchpermutieren aber auch nur am Rande. Hinterhältigerweise wollte ich darauf hinaus, dass Frauen auch Augen haben (wie sie ja selbst gern betonen). Mit denen wan z.B. auf Hintern starren kann. Und als ich den Satz "Dem Trieb scheint's egal..." usw. schrieb, dachte ich tatsächlich mal nur an Geschlechter (falls vorhanden) und nicht an sexuelle Orientierungen (falls vorhanden). Dass das im Zusammenhang etwas missverständlich war, sehe ich aber ein.
|| ... weil es im Interview eben um Heten-Männer und deren übles Wesen geht ... ||
An einem schlechten Tag hätte ich das vielleicht auch so gelesen. Womöglich liegt's am Zustand nach zwei Wochen Urlaub, dass es letzte Nacht anders war. Meinecke sagt doch imgrunde nur, dass er vier Fünftel aller Männer schrecklich findet. Was bestimmt kein beneidenswertes Empfinden darstellt. Denn da muss ja nur ein Fünftel aller Frauen dazu kommen, und schon mag er die halbe Menschheit nicht leiden, wonnich.
Was ich alles nur schreibe, um noch mal ganz allgemein darauf hinzuweisen, für wie, sorry, kontraproduktiv ich es halte, den Bogen von einem Extrem ins Nächste zu spannen. Aber womöglich liegt es einfach daran, dass ich - allen Unkenrufen zum Trotz - zu sehr Mann bin, um verstehen zu können (Unken würden sagen: zu wollen), wie und warum solche Texte samt (den nicht mehr nur erwartbaren, sondern offenbar regelrecht erwarteten) Kommentaren der Sache der Frauen mehr nützen als schaden sollten. Mir persönlich fällt der (in Menge an dieser Stelle nicht näher bezeichnete) Unterschied zwischen Männern und Frauen viel weniger auf, wenn ich nicht gerade dabei bin, Kommentare zum Thema zu tippen. Oder das ist alles Quatsch und ich kenne nur die falschen, weil ihrer jämmerlichen Existenz am Rande der Gesellschaft zu wenig reflektierten Frauen. Meine Schwester, zum Beispiel, die jeden Kerl locker zweimal in die Tasche steckt. Kein Wunder also, dass Meinecke mich schrecklich findet. Ich musste halt früh lernen, mich durchzusetzen im Leben ;o)
Aber vieeel mehr souveräne, entspannte Frauen unter den 20.000 Nutzenden (wie ich lese) täten wohler. Wir sind hier nämlich nicht zu frauenfeindlich, sondern zu männlich. Böse gesprochen traute ich mich zu sagen: Wir simulieren Feminismus hier nur. Dass der vom Manne ausgehen muss, halte ich nämlich für ein Gerücht. Die Frauen sollen nicht warten, bis die Männer ausweichen, die sollen einfach drüber fahren. Feminismus ist schließlich ein Aktivum. Zwar sage ich immer, dass wir ohne Fürsprecher (m/w) alle nur Lobbyisten in eigener Sache sind. Aber Revolution ist doch nicht als das Warten auf freiwilligen Machtverzicht der Vor-herr-schenden definiert. Behaupte ich hier einfach mal.
Stimmt freilich, dass Meinecke von 4/5 der Männer spricht. Aber ich lese schon heraus, dass er auf heterosexuelle Männer abstellt und diese eben das für ihn repräsentieren, was er als den Mann ansieht, den er nicht mag. Gut, er sagt am Ende ja auch, dass doch ein "heterosexueller Mann" sei - das wurde ihm ja hier im thread auch als Unentschlossen- oder Unentschiedenheit ausgelegt. Naja, dann ist er halt ein heterosexueller Mann, der aber eigentlich nur mit Frauen oder schwulen Männern sprechen möchte. Gerade über letztere entscheidet er da im Grunde ganz schön und gemeindet sie sozusagen in seine Denkwelt ein. Es wäre ganz interessant, was er entgegnete, wenn er dir begegnete, der doch, potzblitz, von sich sagt: "(...) dass ich - allen Unkenrufen zum Trotz - zu sehr Mann bin (....)".
"...dann ist er halt ein heterosexueller Mann, der aber eigentlich nur mit Frauen oder schwulen Männern sprechen möchte." Ach was, er ist ein Mann, der nur mit selbstbewussten, souveränen, entspannten Männern sprechen möchte, die IHR Ding machen und nicht brav den Normen und Klischees seiner "Geschlechter-Kohorte" folgen.
Vielleicht würde er sich fragen, warum ich mich selbst so sehr beschimpfe. Aber ernsthaft. Ich empfinde das Wort Mann natürlich nicht als Schimpfwort. Aber - ebenso natürlich - auch nicht als Dekoration. Wenn ich mich schmücken will, tu ich Wimperntusche drauf, wie jeder andere, normale Mann auch.
Okay, jetzt wirklich ernsthaft. Ich lieeebe Ärsche und gucke heimlich drauf, so oft es nur geht. Was ich nur aufschreibe, weil die Gelegenheit günstig ist. Ich meine, wann und wo hat Mann so 'ne Gelegenheit schon, wonnich..? Und ich kann nur immer wieder sagen, dass ich herzlich einlade, heimlich zurückzugucken. Nur bitte unbedingt, ohne dabei von mir ertappt zu werden.. Denn sonst werde ich unsicher und frage mich, warum geguckt wird. Ob er zu dick ist, zu flach oder zu sonstwas, mein Arsch.
Was mich zum ernsthaften Teil dieses Kommentars überleiten lässt. Ob ich mehr oder weniger Mann bin als Thomas Meinecke oder du oder Jule Löffler, ist mir völlig Schnuppe. Worte sind Schall und Rauch. Und Begriffe, solange sie nicht einvernehmlich definiert sind, auch. Wenn der eine die Vokabel Mann als Schimpfwort empfindet, während ich Mädchen mit Bart (~) mich autoaggressionslos als eben solchen bezeichne, haben wir in der Tat ein unbeschreibliches Problem.
Dass Meinecke "eigentlich nur mit Frauen oder schwulen Männern sprechen möchte" lese ich aber auch nicht. Der meint bestimmt Männer wie meinen blonden, schlanken, muskulösen Schulfreund mit 1er-Schnitt, der heute ein Dr. ist und immer rot wurde und verstummte, wenn ich ihn mal fragte, ob er dieser oder jener Damenbekanntschaft in mehr als in Freundschaft verbunden sei. Ein super Typ. Mit einem Humor zum niederknien. One in a million. Und natürlich 100% hetero. Die besten Männer, muss wan nämlich wissen, sind alle hetero. Das hat der Herrgott schlecht eingerichtet.
So. Keine Ahnung, was ich eigentlich wollte. Ich glaube grüßen. Lieb und ernsthaft ;o)
Ach, kommt. Egal.
http://www.torange-de.com/photo/6/13/Ein-Mann-geht-mit-einem-Beiwagen-1277906444_87.jpg
Hintern: Kostenlose Fotobank tOrange.biz, cc
Denn irgendwie muss wan das doch alles verarbeiten.
Irgendwie sieht es so aus, als ob sich unter dem T-Shirt ein BH abzeichnet ... Oder seh' nur ich das?
Genau. Und wenn ich weiter so viel Mist esse und mich kaum bewege, muss ich Montag in acht Tagen auch einen zur Arbeit anziehen. Mit dem Unterschied, dass meine Ellenbogen dann nicht so spitz sind..
Was macht dass ein Kerl, dem sich die Norm als SEIN Ding darstellt?
Na, breitbeinig in U-Bahnen sitzen und auch sonst Schweinsein.
Wo passiert eigentlich die Konditionierung in die "Geschlechterkohorte"? Das werdende Männchen schlendert durch den Park, geht in Gedanken die superioren Texte femininer Intellektueller durch, da setzt's Schläge von den Eltern. Er hat nicht genug Ärsche geguckt, oder vielleicht hat er's auch mit zu wenig Hingabe gemacht. Seine Souveränität, gerade erst ein zartes Pflänzchen, wird jäh verstümmelt.
Und wäre da nicht eher Mitleid angebracht, Verständnis für den brutal unterjochten männlichen Intellekt?
O my. Ich will nicht schmunzeln, aber ich muss. Ziemlich stark sogar.
Mitleid..? Ja, sicher. Kommt halt drauf an, wie sehr das jeweilige Männchen leidet. Gerade die Gymnasien sind ja voll von Schicksalsträgern, die beschriebenes Martyrium durchleben. Ging mir auch so. Ich wollte lernen, damit aus mir mal was wird. Aber dann quetschten die Jungs sich in enge Jeans - und der Rest ist Geschichte.
Ich kann natürlich nur für mich sprechen und sagen, dass ich einen Ausweg aus der Misere gefunden habe. Als Mann neben einem Manne zu liegen hat nämlich den Vorteil, dass wan im "Ehe"bett im Duett rülpsen und furzen kann, ohne dass es jemanden stört. Mein Freund und ich studieren z.B. gerade Brahms Ungarische Tänze in von uns selbst überarbeiteten Versionen für vier Löcher ein. Klingt zwar komisch, ist aber, doch, ziemlich anspruchsvoll.
So halt ;o) Gute Nacht.
Wein ins Wasser. Was Goedzak schreibt, würde ich so auch attestieren. Und ich weiß genau, was er meint. Und auch, warum Meinecke so viele Männer schrecklich findet. Nu isses bei mir aber so, dass ich mal Sozialarbeiter werden wollte. Das Studium brach ich, aus Gründen, allerdings ab. Nicht, was wan nach meinem letzten Kommentar vielleicht denkt. Obwohl es mit den Jungs an der Uni nicht besser wurde. Aber das ist eine andere Geschichte. Was ich sagen wollte war, dass ich es, je nach Tätigkeitsfeld, nach dem Studium schnell mit Menschen zu tun bekommen hätte, denen ich mich geistig wie moralisch haushoch überlegen hätte fühlen können. Aber nur, wenn ich meinen Job beschissen gemacht hätte. Mitleid wäre aber auch fehl am Platze gewesen. Wegen der Wahrung der Balance zwischen Distanz und Nähe und so weiter. Hilfe ist wohl das richtige Wort. Den schrecklichen Männern muss geholfen werden. Denn allein schaffen sie es nicht und Abwertung durch Aburteilung führt sie nur weiter auf die schiefe Bahn. Ihr, die ihr gelernt habt, euch anständig zu benehmen, sagen die dann, habt gut reden. Sprechen's, zischen sich das nächste Bier, spreizen die Beine und werden ausfällig gegenüber Mitmenschen, die ihrer Meinung nach noch weniger wert sind, als sie - dem Vernehmen nach - selbst. Oder schreiben Texte, in denen sie mit der großen Behauptung auffahren, sie hätten recht. Ein Teufelskreis also.
@silvio spottiswoode
Das ist jetzt aber unfair, Herr Heinrich, Du willst mich missverstehen:
Na ja, natürlich will ich dich mißverstehen. Weil mir nämlich das ganze Geschiß mit dem Konstruieren und Dekonstruieren von irgendwelchen sozialen Körpern oder sonstigem Zeug so was von dermaßen auf den Geist geht, daß es nicht zum Sagen ist. Ich mein, daß wir Menschen nicht einfach so auf die Welt kommen und dann spontan und naturwüchsig das sind, was wir dann sind, ist sogar mir schon aufgefallen. Jeder, wirklich ein Jeglicher von uns ist in nahezu seinen sämtlichen Lebensäußerungen kulturell überformt, sei es nun eine Frau oder eine... Herrgottsnein, wie nennt man das jetzt? ...ah, ja, ein Mann. Sogar Tiere, die im Einflußbereich des Menschen leben, sind kulturell überformt, das gilt nicht nur für Haus- oder Nutztiere. In den Städten leben inzwischen Wildtiere teilweise in dichterer Population als auf dem Land, wo sie von der intensiven Landwirtschaft bedroht sind.
Wildschweine rauschen durch die Nacht,
Graueisige Geschwader.
Ob es letztlich nicht wundervoll ist: Du denkst über Frauen nach und kommst schließlich auf Wildschweine. Wahrscheinlich ist es umgekehrt genau so.
Was ich noch sagen wollte: So schlimme - da bis zum Anschlag abgelutschte - Worte wie "kapitalistische Verwertungslogik" oder gar "Frau" [1] will ich nie wieder hören! In den siebziger Jahren, da ich noch jung war und also der Wahnsinn mein Herz noch unmittelbar berühren konnte, habe ich ein Buch aufgeschlagen oder ein Flugblatt umgewendet und mir sind schockierende Wörter wie "ficken" oder "Frau" oder eben "Verwertungslogik" entgegen gesprungen. Und wenn ich dann in meiner Ver2flung den Heiligen Schwur getan habe, nie wieder ein Buch aufzuschlagen, dann habe ich auf Transparenten gelesen "Für freie Sexualität [2], gegen kapitalistische Verwer..." (eh schon wissen).
Wenn ich mir vorstelle, es würde in diesem Zusammenhang das Geisreiter Mariandl aus Teisendorf
Schuhplattln, während ihr bemerkenswerterweise anonym gebliebener Tanzpartner beim Bübldrahn seine Röcke fliegen ließe... interessant wär das schon.
https://scontent-fra3-1.xx.fbcdn.net/hphotos-xtp1/v/t1.0-9/11822483_926474280731534_4448857880586970263_n.jpg?oh=91db7c25b6bb4a2197a96fd91245ebf6&oe=567F2FAD
Ciao
Wolfram
[1] Alleine das Wort "Frau" ist schon ein Schlag ins Gesicht jeder... äh, Person weiblichen Geschlechts.
"Frau" heißt im Althochdeutschen "frouwa" (auch "vrouwe" - "Herrin" und ist die feminisierte Form von "fro" oder "fron" - "Herr" (siehe z. B. "Frondienst" oder "Fronleichnam"). Wie im Englischen ("man" - "wo-man") so besitzt auch im Deutschen die Frau kein eigenes, eigenständiges Wort, sondern existiert sprachlich nur als Funktion, als Ableitung des Mannes (wenn auch mittlerweile etwas verschleierter als im Englischen).
[2] In ein Universitätsseminar zu gehen, um sich 6uell zu befreien statt einfach mit irgendwem irgendwie zu vögeln... auf so was muß man kommen. Dazu braucht's die Matura, ein normales Waldbauernmädel oder ein Waldbauernbub kommt auf so einen Scheisendreck natürlich nicht.
Na, endlich kommt neuer Schwung in die Gender-Debatte. Kulturelle Überformung von allem und jeder. Wer hätte das gedacht..? Die Argumentiererei dagegen grenzte dann also an versuchte Kultur-Revolution. Was ja nichts per se Schlechtes sein muss, wie wir Homosexuellen zu berichten wissen.
Dass deine Zunft ständig nur ans Oszillieren denkt, kann ich natürlich nicht gutheißen, Wolfram. Hinfortfegerei des Überformten hin oder her: Etwas mehr als zu groß geratene Säuglinge auf der Suche nach der Brust unserer Mütter sollten wir Schimpfwörter schon sein, finde ich. Bildlich überformt gesprochen.
Aber der Rest hört sich ganz vernünftig an.
(Ein weiterer Kommentar, der mich mich dem Ziel, hier das letzte Wort zu tippen, ein Stück näher bringt. Natürlich nicht, weil ich Recht haben und behalten will, sondern damit ihr anderen zuletzt, also am besten lacht. Erstgenanntes Motiv wäre selbst mir nämlich zu männ herrisch. Das will ich mal sagen.)
Kannste das nochmal einstellen? Die Zeilen sind doch ein bissel arg beschnitten.
»6uell« ganz groß! Was würde Vilèm Flusser Dazu sagen?
Schau mal, hier noch ein irres Beispiel für soziale Konstuktion des hildischen Körpers: Da, click. :-P
(Der Link zum Bild dann so, leider, weil ja keine Bilder, Null ... #:-(. )
heul doch! :-P
ah, ... Spaaaß. Ich kann Quellcode, und Du?
@silvio spottiswoode
Das ist jetzt aber unfair, Herr Heinrich, Du willst mich missverstehen:
Na ja, natürlich will ich dich mißverstehen. Weil mir nämlich das ganze Geschiß mit dem Konstruieren und Dekonstruieren von irgendwelchen sozialen Körpern oder sonstigem Zeug so was von dermaßen auf den Geist geht, daß es nicht zum Sagen ist. Ich mein, daß wir Menschen nicht einfach so auf die Welt kommen und dann spontan und naturwüchsig das sind, was wir dann sind, ist sogar mir schon aufgefallen. Jeder, wirklich ein Jeglicher von uns ist in nahezu seinen sämtlichen Lebensäußerungen kulturell überformt, sei es nun eine Frau oder eine... Herrgottsnein, wie nennt man das jetzt? ...ah, ja, ein Mann. Sogar Tiere, die im Einflußbereich des Menschen leben, sind kulturell überformt, das gilt nicht nur für Haus- oder Nutztiere. In den Städten leben inzwischen Wildtiere teilweise in dichterer Population als auf dem Land, wo sie von der intensiven Landwirtschaft bedroht sind.
Wildschweine rauschen durch die Nacht,
Graueisige Geschwader.
Ob es letztlich nicht wundervoll ist: Du denkst über Frauen nach und kommst schließlich auf Wildschweine. Wahrscheinlich ist es umgekehrt genau so.
Was ich noch sagen wollte: So schlimme - da bis zum Anschlag abgelutschte - Worte wie "kapitalistische Verwertungslogik" oder gar "Frau" [1] will ich nie wieder hören! In den siebziger Jahren, da ich noch jung war und also der Wahnsinn mein Herz noch unmittelbar berühren konnte, habe ich ein Buch aufgeschlagen oder ein Flugblatt umgewendet und mir sind schockierende Wörter wie "ficken" oder "Frau" oder eben "Verwertungslogik" entgegen gesprungen. Und wenn ich dann in meiner Ver2flung den Heiligen Schwur getan habe, nie wieder ein Buch aufzuschlagen, dann habe ich auf Transparenten gelesen "Für freie Sexualität [2], gegen kapitalistische Verwer..." (eh schon wissen).
Wenn ich mir vorstelle, es würde in diesem Zusammenhang das Geisreiter Mariandl aus Teisendorf
Schuhplattln, während ihr bemerkenswerterweise anonym gebliebener Tanzpartner beim Bübldrahn seine Röcke fliegen ließe... interessant wär das schon.
https://scontent-fra3-1.xx.fbcdn.net/hphotos-xtp1/v/t1.0-9/11822483_926474280731534_4448857880586970263_n.jpg?oh=91db7c25b6bb4a2197a96fd91245ebf6&oe=567F2FAD
Ciao
Wolfram
[1] Alleine das Wort "Frau" ist schon ein Schlag ins Gesicht jeder... äh, Person weiblichen Geschlechts.
"Frau" heißt im Althochdeutschen "frouwa" (auch "vrouwe" - "Herrin" und ist die feminisierte Form von "fro" oder "fron" - "Herr" (siehe z. B. "Frondienst" oder "Fronleichnam"). Wie im Englischen ("man" - "wo-man") so besitzt auch im Deutschen die Frau kein eigenes, eigenständiges Wort, sondern existiert sprachlich nur als Funktion, als Ableitung des Mannes (wenn auch mittlerweile etwas verschleierter als im Englischen).
[2] In ein Universitätsseminar zu gehen, um sich 6uell zu befreien statt einfach mit irgendwem irgendwie zu vögeln... auf so was muß man kommen. Dazu braucht's die Matura, ein normales Waldbauernmädel oder ein Waldbauernbub kommt auf so ein
merkwürdig ... jetzt fehlt wieder Text. Pardon. Grrrrrr
ha! Aber in der Subverlinkung @spottiswoode .... unter dem Namen wird es korrekt angezeigt ... hm. Mysteriös, mysteriös. Ach, erstmal Espresso.
»Schuhplattln« ist jedenfalls fast ein so geniales Wort wie »Schöppedecklsche«. chiii O_o
Heinrich @silvio spottiswoode (Versuch x von y)
Das ist jetzt aber unfair, Herr Heinrich, Du willst mich missverstehen:
Na ja, natürlich will ich dich mißverstehen. Weil mir nämlich das ganze Geschiß mit dem Konstruieren und Dekonstruieren von irgendwelchen sozialen Körpern oder sonstigem Zeug so was von dermaßen auf den Geist geht, daß es nicht zum Sagen ist. Ich mein, daß wir Menschen nicht einfach so auf die Welt kommen und dann spontan und naturwüchsig das sind, was wir dann sind, ist sogar mir schon aufgefallen. Jeder, wirklich ein Jeglicher von uns ist in nahezu seinen sämtlichen Lebensäußerungen kulturell überformt, sei es nun eine Frau oder eine... Herrgottsnein, wie nennt man das jetzt? ...ah, ja, ein Mann. Sogar Tiere, die im Einflußbereich des Menschen leben, sind kulturell überformt, das gilt nicht nur für Haus- oder Nutztiere. In den Städten leben inzwischen Wildtiere teilweise in dichterer Population als auf dem Land, wo sie von der intensiven Landwirtschaft bedroht sind.
Wildschweine rauschen durch die Nacht,
Graueisige Geschwader.
Ob es letztlich nicht wundervoll ist: Du denkst über Frauen nach und kommst schließlich auf Wildschweine. Wahrscheinlich ist es umgekehrt genau so.
Was ich noch sagen wollte: So schlimme - da bis zum Anschlag abgelutschte - Worte wie "kapitalistische Verwertungslogik" oder gar "Frau" [1] will ich nie wieder hören! In den siebziger Jahren, da ich noch jung war und also der Wahnsinn mein Herz noch unmittelbar berühren konnte, habe ich ein Buch aufgeschlagen oder ein Flugblatt umgewendet und mir sind schockierende Wörter wie "ficken" oder "Frau" oder eben "Verwertungslogik" entgegen gesprungen. Und wenn ich dann in meiner Ver2flung den Heiligen Schwur getan habe, nie wieder ein Buch aufzuschlagen, dann habe ich auf Transparenten gelesen "Für freie Sexualität [2], gegen kapitalistische Verwer..." (eh schon wissen).
Wenn ich mir vorstelle, es würde in diesem Zusammenhang das Geisreiter Mariandl aus Teisendorf
Schuhplattln, während ihr bemerkenswerterweise anonym gebliebener Tanzpartner beim Bübldrahn seine Röcke fliegen ließe... interessant wär das schon.
Ciao
Wolfram
[1] Alleine das Wort "Frau" ist schon ein Schlag ins Gesicht jeder... äh, Person weiblichen Geschlechts.
"Frau" heißt im Althochdeutschen "frouwa" (auch "vrouwe" - "Herrin" und ist die feminisierte Form von "fro" oder "fron" - "Herr" (siehe z. B. "Frondienst" oder "Fronleichnam"). Wie im Englischen ("man" - "wo-man") so besitzt auch im Deutschen die Frau kein eigenes, eigenständiges Wort, sondern existiert sprachlich nur als Funktion, als Ableitung des Mannes (wenn auch mittlerweile etwas verschleierter als im Englischen).
[2] In ein Universitätsseminar zu gehen, um sich 6uell zu befreien statt einfach mit irgendwem irgendwie zu vögeln... auf so was muß man kommen. Dazu braucht's die Matura, ein normales Waldbauernmädel oder ein Waldbauernbub kommt auf so einen Scheisendreck natürlich nicht.
"Ich kann Quellcode (...)"
QED :-)
"(...) und Du?"
Pffhh - ist Wolframs Job, seine Texte hier lesbar reinzustellen. Fang ich doch nicht an rumzuschrauben. Aber wenn man mich fragt - gute Ratschläge kann ich geben. Mehr aber auch nicht bei der Hitze!
Kannst ja noch weiterfrickeln ... Ich mach' mich gleich auf'n Weg und trink ein Bier. Und morgen schau' ich mal, wie weit ihr seid. hihi :-)
Ah, Janto hat's schon gemacht. Na, so a Solidarität hier ...
Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, wir waren da schon mal weiter, siehe Valeska Gert, "Cabaret Berlin – Die wilde Bühne 1919-1933".
PS: Mennö, Du sollst doch Urlaub machen, Schätzelein! ... :-P Lass diese Woche mal sprechen, melde mich.
Merci für die kulturellen Einblicke. Also, das ist schon interessant, dieses Brauchtum; so archaisch. :-)))
Hier noch was: Noch einmal Valeska Gert, hach sie ist so irre toll! ... sie durchbricht so ungefähr alle Clichées. Finde ich sehr, sehr toll, neben Anita Berber und Martha Graham, Leute – Frauen – die schon vor hundert Jahren an einem anderen Frauenbild gearbeitet haben.
@janto ban
Na, breitbeinig in U-Bahnen sitzen...
Gut, daß du mich dran erinnerst. Als damals im Dezember über die männlichen Spreizsitzer [1] diskutiert worden war, war ich etwas irritiert, weil mir unklar blieb, wie man sich über den Anblick eines Mannes mit weitgespreizten Schenkeln in der U-Bahn aufregen könnte. In der U-Bahn, so dachte ich, sieht man die gespreizten Schenkel doch eh nur aus den Augenwinkeln, weil man in der U-Bahn neben- und hintereinander sitzt, aber nicht gegenüber.
Im Mai war ich nun wieder mal in Berlin, diesmal mußte ich wegen des Lokführerstreiks die U-Bahn zum Warschauer Platz nehmen statt - wie sonst - die S-Bahn. Ich steige in die U-Bahn ein und stutze. Irgendwas, so dachte ich bei mir, stimmt hier nicht, diese U-Bahn ist völlig verrückt, ohne zunächst zu wissen, was an der U-Bahn verrückt war. Nach einigen Minuten Verzögerung kam ich drauf: Diese U-Bahn ist so was von wutzi-butzi-winzig-klein, man möchte der U-Bahn gern ein Bonbon geben, wenn man nur wüßte, wo der Mund von der U-Bahn ist.
Und tatsächlich, weil kein Platz ist für nebeneinander liegende Sitzplätze, sind die Sitzplätze an die Wände gebaut, so daß man sich gegenüber sitzt.
Weiß jemand, wieso das größte Berlin der Welt eine dermaßen kleine U-Bahn hat [2]?
Ciao
Wolfram
[1] Das ist ein so hypsches Wort, das sollte man feierlich in die Ruhmeshalle des Dudens aufnehmen.
[2] Nicht, daß das wirklich wichtig wäre...
@janto ban
...und auch sonst Schwein sein.
Das Liedl "Männer sind Schweine" war ein Riesenerfolg der "Ärzte", logischerweise haben sie das Stück auch bei ihren Live-Auftritten gerne zum Besten gegeben.
Männer sind Schweine.
Traue ihnen nicht mein Kind.
Sie wollen alle nur das Eine,
weil Männer nun mal so sind.
Ein Mann fühlt sich erst dann als Mann,
wenn er es Dir besorgen kann.
Er lügt, daß sich die Balken biegen,
nur um Dich ins Bett zu kriegen.
Und dann am nächsten Morgen weiß er,
nicht einmal mehr wie Du heißt.
Rücksichtslos und ungehemmt,
Gefühle sind ihm völlig fremd.
Für ihn ist Liebe gleich Samenverlust.
Mädchen, sei Dir dessen stets bewußt.
Männer sind Schweine.
Frage nicht nach Sonnenschein.
Ausnahmen gibt's leider keine.
In jedem Mann steckt doch immer ein Schwein.
Für uns Männer ist das Liedl nun wirklich nicht sonderlich schmeichelhaft. Noch in den neunziger Jahren haben "Die Ärzte" das Stück aus dem Repertoire ihrer Live-Auftritte gestrichen. Warum?
Sie hatten beobachtet, wie Männer beim Absingen des Liedes dieses begeistert mitgrölten. Schlimmer noch: Die zu den Männern gehörigen Weibers standen auf den Tischen und tanzten und sangen das Lied mit.
"Die Ärzte" mußten erkennen, daß Kunst nichts, aber auch gar nichts bewirkt, eine Frau ist ein so was von hirnblödes Stück Fleisch, das glaubst. Und Männer sowieso.
Oder, noch schlimmer: Freilich sind Männer Schweine, aber, hmnja, Frauen lieben Schweine. Je Drecksau, desto Schlag bei die Weibers.
Hauze, sag ich, hauze inne Schnauze. Manchmal könnste nur noch weinen.
Ciao
Wolfram
@silvio spottiswoode
»Schuhplattln« ist jedenfalls fast ein so geniales Wort wie »Schöppedecklsche«. chiii O_o
Bevor jetzt jemand auf die Idee kommt, Schuhplattln wär ein typisch bayerischer Tanz - Schuhplatteln gibt’s im Alpengebiet Bayerns ([1]), sowie in der vorgelagerten Hügellandschaft, dem sogenannten Oberland ([2]). Ferner in Teilen Österreichs und in Südtirol.
Schon im Allgäu und in Niederbayern ist das Schuhplatteln erst durch den Bayerischen Rundfunk bekannt geworden. Von Franken rede ich gar nicht, das ist, wenngleich im selben Bundesland gelegen, ein gänzlich anderer Kulturkreis.
Zur Abrundung des Bildes von der unglaublichen kulturellen Vielfalt Bayerns noch ein Schreittanz aus der Gegend südlich von Hebertsfelden (Niederbayern, Landkreis Rottal-Inn). (Man beachte die deutlich androgyne Note der Künstlerin/des Künstlers. Womit wir, auf dem Umweg über bayerische Volkskultur, wieder beim Thema dieses Blogs gelandet wären.)
Ciao
Wolfram
P. S.: Als Sonderbonus noch ein Liedl zum Thema "Papa, Pipi & sexuelle Rollendifferenzierung"
[1] Das ist winzig klein, wie ein auch nur oberflächlicher Blick auf eine physische Landkarte zeigt.
[2] Auch das ist ein bemerkenswert kleines Stück Erde.
@miauxx
Pffhh - ist Wolframs Job, seine Texte hier lesbar reinzustellen.
Ja, ja. Vielleicht sollte ich erklären, wie es dazu kam.
In den alten Zeiten, da das Wünschen noch geholfen hat und Feen in den Wäldern, Wassergeister in den Seen wohnten, konnte man in der FREITAGs-Community Bilder einbinden. Hei, war das eine Freude, damit konnte man Kommentare illustrieren oder - besser noch - einen ironischen Kontrapunkt zu einem Kommentar setzen. Vorbei die Zeiten des Glücks, heute glaubt man nicht mehr an Waldgeister, sondern lieber an Abmahnanwälte, die ich hiermit samt ihren Kindern und Kindeskindern verfluche ins vierte Glied.
Was wollte ich sagen? ... Ach ja, ich habe also ein eigenes Photo, sämtliche Rechte bei mir, in den Kommentar eingebunden. In der Eingabemaske hat das noch gut funktioniert, kein Hinweis drauf, daß das Verhängnis schon lauerte.
Beim Abschicken hat sich anscheinend das Photo in einen Link zu diesem Photo verwandelt. Der Link war ein Link zu Facebook, das heißt, es war ein sehr, sehr langer Link. So lang, daß er das Format sprengte und damit erhebliche Teile meines gottvollen Textes nach rechts in den Orkus verschob. Ich habe das nicht bemerkt, pardong!
Verdammt, das ist jetzt schon das 2te Mal, daß ich 1 Fehler mache. Das erstemal muß im Frühjahr 1971 gewesen sein.
Ciao
Wolfram
@silvio spottiswoode
Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, wir waren da schon mal weiter, siehe Valeska Gert, "Cabaret Berlin – Die wilde Bühne 1919-1933".
Also, ich weiß ja nicht. "Die Frau im Taumel des Lasters", du lieber Heiland, das ist das Programm, mit dem Pfaffen aller möglichen Religionen seit anno Abraham über den Erdball tingeln. So einen Scheisendreck würd' ich mich nie singen und tanzen trauen, selbst wenn ich tanzen und singen könnte.
Meine Oma war als Dienstmädchen in Wien tätig, seinerzeit, als noch in Schönbrunn der Kaiser Franz Joseph I. eine Weltmacht regierte.
Sie hat diesen Job - damals kannte man dies Wort im deutschsprachigen Raum noch nicht - angenommen, um so viel Geld zu sparen, daß sie damit in Wien einen Milchladen eröffnen konnte. Ihr Auserwählter, mein Opa also, war Berufssoldat, Unteroffizier in der k.u.k.-Armee. Damals war es noch so, daß ein Soldat, der heiraten wollte, dem Kaiser eine Ablösesumme zahlen mußte. Anders als heute beim Fußball wechselte der abgelöste Soldat nicht vom FC Austria zur Spvgg Germania, der abgelöste Soldat erwarb damit nur das Recht, trotz Heirat weiter Soldat bleiben zu dürfen. Der österreichische Kaiser war so seriös wie ein Hütchenspieler.
Wie auch immer, mein Opa hätte diese Summe nicht aufbringen können, so daß meine Oma ihren Traum vom Milchladen dahingab und stattdessen mit dem Geld meinen Opa loskaufte, man könnte auch knallhart sagen: kaufte.
Eine emanzipierte Powerfrau der Sonderklasse, der gegenüber die hierorts genannte und gepriesene Valeska Gert ein matter Abklatsch war.
Ciao
Wolfram
@silvio spottiswoode
Merci für die kulturellen Einblicke. Also, das ist schon interessant, dieses Brauchtum; so archaisch. :-)))
So archaisch ist der Schuhplattler dann auch wieder nicht. Die Wikipedia beraubt uns hier einiger Illusionen: "Schuhplattler ist der Name eines Tanzes, der in Teilen Oberbayerns, Österreichs und Südtirols populär ist. Er ist aus dem Ländler entstanden. Aufgrund seiner Bekanntheit wird er meist als alpenländischer Volkstanz wahrgenommen, gilt jedoch wie der Sirtaki als erfundene Tradition."
(...)
"Der Name „Schuhplattler“ stammt etwa aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Idee von regional differenzierten Volkssitten entstand während der Romantik und war mit der Vorstellung des Gewachsenen und Autochthonen als Antithese zur Industrialisierung verbunden. In der Gründerzeit wurde dieses angeblich bäuerliche Brauchtum in Städten wie Wien, München, Salzburg und Innsbruck zum festen Bestandteil der bürgerlichen Selbstdarstellung."
Ciao
Wolfram
@silvio spottiswoode
»6uell« ganz groß! Was würde Vilèm Flusser Dazu sagen?
Ja, was würd' jetzt der Willi dazu sagen?
Schau mal, hier noch ein irres Beispiel für soziale Konstuktion des hildischen Körpers: Da, click. :-P
Ja, leck mich doch am Arsch, ist das nicht meine alte Benimm-Lehrerin?
Wenn's nur noch solche Weibers gäb, würd' ich auf schwul umschulen.
Ciao
Wolfram
P. S.: "Kardashian", das hört sich armenisch an. Kann das sein, daß diese Kim Kardashian ein ganz übler Propagandatrick von diesem noch viel, viel übleren Obertürken Erdo-Wahn ist?