Das Leben als selbstverständlich ansehen?

Essay zum Thema: Leben/Tod

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Weil Menschen sich anlachen können, können sie sich genauso gut auch auslachen, wobei das Auslachen erst die richtige Würze mit ins Spiel bringt. Eigentlich sind die Menschen ja friedlich gesinnt, was aber auf Dauer nicht so bleiben muss. Denn sollte z.B. ein weltumspannender Krieg ausbrechen, wird die fürchterliche Gewalt des Menschen offenbar.
Das vermeintlich Fröhliche, welches manche Personen gekonnt auf ihren Gesichtern tragen, kann vielleicht nur eine Momentaufnahme sein, so stecken diese Personen vielleicht voller Sorgen, die sie aber nicht zeigen wollen. Mit verschmitzten Gesichtern versuchen sie sie zu verstecken, was ihnen meistens auch gelingt. Denn die Menschen an denen sie vorüber gehen, besitzen sicher nicht die Gründlichkeit erkennen zu können, das gerade diese Personen mit Sorgen gespickt sind und halten sie womöglich für überaus glückliche Menschen.
Diese Art der Täuschung, die Welt so subjektiv zu sehen, wie ich es oben beschrieben habe, lässt nur realitätsferne Schlüsse zu, die keinen Wert haben und der Realität abträglich sind. So muss der Mensch jeden Tag rackern, bis ihm manchmal die Hände von der Schufterei blutig geworden sind, so dass es aussieht als hätte derjenige sich mit einem Messer in die Hand geschnitten, was aber Folge harter Arbeit ist.
Komischerweise fließt nur rotes Blut durch unseren Körper, so ist der Samen des Mannes jedoch weiß, so als würde er für die Jungfräulichkeit des Lebens stehen. Rot und weiß, so heißt also die geniale Formel für das Leben, welches uns nicht immer bewusst ist, weil wir es für selbstverständlich halten.
Erst wenn wir im Sterbebett liegen und der Pfarrer sich langsam unserem Bett nähert und von Gott und der Welt zu reden beginnt, dann sehen wir das Leben nicht mehr als selbstverständlich an, weil mit unserem Ableben es verschwindet und was danach folgt, weiß wohl niemand so genau. Selbst der Pfarrer wird es nicht wissen, der uns bis in den Tod mit seinen mitfühlenden Worten begleitet, bis seine Mission hier endet und er seine christliche Aufgabe im Namen Gottes verrichtet hat.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Karl Valentin

Schreiber mit einem Schuss Ironie

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