Zählen ist keine Solidarität

Obdachlosigkeit Begleitet von einem großen Rummel hat in Berlin die erste Obdachlosenzählung stattgefunden. Doch es gibt auch Kritik: Bei dem Projekt fehle die Augenhöhe
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Brennende Feuerschalen auf Kundgebungen sind in Berlin grundsätzlich nicht zugelassen, auch nicht im Winter bei Minustemperaturen. Wenn das Schule macht, melden die Autonomen in Kreuzberg am 1. Mai ihre Mollis noch polizeilich an. Die Beamten auf der Versammlungsbehörde sind da knallhart. Wer friert, kann ja nach Hause gehen. Und wenn es sich um Obdachlose handelt, dann müssen die halt zur Bahnhofsmission, so die Ansage der Polizei gegenüber den Anmeldern von der Selbstvertretung Wohnungsloser Menschen e.V. – es sei denn das Feuer ist eine Metapher, „ein Symbol der Kundgebung für die soziale Wärme, die in der Stadt fehlt“. Poeten in Uniform, auch das ist Berlin. Und steht nicht schon geschrieben: „Ich bin gekommen, ein Feuer anzuzü