Das Geld liegt unter Tage

Währungsunion In einem ­Stollen bei Halberstadt wurden vor 20 Jahren schätzungsweise 100 Milliarden ­DDR-Mark eingelagert und sollten verrotten
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Halberstadt, das Tor zum Harz, ist bekannt für seine Würstchen und Soldaten. Bis 1994 war der Ort fast 400 Jahre lang Garnisonsstadt. Bäcker, Hufschmied und Friseur, alle profitierten davon. Zuletzt waren DDR-Grenztruppen und Regimenter der sowjetischen Streitkräfte hier stationiert. Außerdem war der Ort von 804 bis 1648 Bischofssitz und soll einmal eine schöne Fachwerkstadt gewesen sein. Davon ist kaum noch was zu sehen. Der Bischof ist längst fortgezogen, und die hübschen Häuschen gingen 1945 in Flammen auf. Ein Fliegerhorst und eine Niederlassung der Junkers Flugzeug- und Motorenwerke A.G. vor der Stadt zogen gegnerische Bomber magisch an; da war’s mit dem Profitieren vorbei. 1990 wurde der marode Ort zum Sanierungs-Modell. Und so sieht