Kartoffelpuffer in Torpedoöl

Nachkrieg in Kiel Im sonnigen Sommer 1945 geriet für den kleinen Jobst von Saldern die Welt aus den Fugen
Exklusiv für Abonnent:innen

Ein ganzes Menschenalter ist es her, da lag Deutschland in Trümmern. Auch Kiel, die stolze Kriegsmarinestadt. Kaum wiederzuerkennen. Die Werft zerstört, die Kieler Förde mit Hunderten Wracks übersäht. In der Stadt lebten noch 135.000 Menschen, halb so viele wie vor dem Krieg. Sie hungerten, hausten mehr in Höhlen als in Wohnungen. Tausende Rückkehrer versuchten, irgendwo unterzukommen, wieder Fuß zu fassen.

Nicht wiederzuerkennen ist seine Heimatstadt Kiel auch für Jobst von Saldern, der im Frühjahr 1945 sieben Jahre alt ist. Seine Mutter hatte sich mit ihm und der kleinen Schwester vor den Bomben rechtzeitig aufs Land retten können, nach Friesland. Dort waren sie in einer Scheune untergebracht, mit vielen anderen Müttern und Kinde