Weiße Ente

Berliner Abende Kolumne
Exklusiv für Abonnent:innen

Es soll ja Momente geben, wo man dem Weltgeist quasi ins Auge blickt. Seinen Atem spürt. Wo man kosmische Gefühle hegt. Sozusagen. Einmal zum Beispiel stand ich in New York auf dem Bürgersteig, da standen die Zwillingstürme noch, der Himmel war blau und ein steifer Wind wehte mir entgegen. Ich legte den Kopf in den Nacken, der Schlagschatten des World Trade Centers fiel mir zur Hälfte aufs Gesicht, links hatte ich Sonne, rechts Schatten. Ich stand im Gewühl der Passanten, unter meinen Füßen fuhr lärmend die U-Bahn durch. Langsam wanderte der Schatten. Kletterte von meiner Nase zu meinem linken Auge und hinüber zum linken Ohr. Die Sonne verschwand hinterm Tower, es wurde kühler, langsam aber spürbar. Die Erde fuhr durchs All. Stehe