Oskar Lafontaines Ausflug zur Linkspartei: Ein historisch notwendiger Fehler

Sozialdemokratie Am Ende bringt „Die Linke“ ein selbstloses Opfer. Oskar Lafontaine versenkt den eigenen Kahn, damit der sozialdemokratische Muttertanker wieder Fahrt aufnehmen kann.
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Oskar Lafontaine wird auf dem Gründungsparteitag der Linken 2007 in Berlin gemeinsam mit Lothar Bisky zum Vorsitzenden gewählt
Oskar Lafontaine wird auf dem Gründungsparteitag der Linken 2007 in Berlin gemeinsam mit Lothar Bisky zum Vorsitzenden gewählt

Foto: Christian Thiel/Imago

War’s das jetzt, oder kommt noch was? Hat „Die Linke“ ihre Mission erfüllt? Die Frage liegt nach der Saarland-Wahl in der Luft. Über zehn Prozent hat die saarländische Linkspartei verloren, sie steht bei 2,6 Prozent, und damit knapp über der Tierschutzpartei. Die Aufarbeitung brauche Zeit, sagte Parteichefin Susanne Henning-Wellsow zu Beginn der Woche. Sie kündigte eine wissenschaftliche Studie für den Sommer an. Auch der Parteitag im Juni in Erfurt werde sich mit dem Thema befassen. „Die Linke“ habe sich diese Niederlage im Saarland „über Jahrzehnte erarbeitet“, sagte Henning-Wellsow. Die Wortwahl lässt aufmerken: erarbeitet?

Der stolze Parteiname jedenfalls klingt apokalyptisch. „DIE Linke“? Dann