Daniela Kriens „Der Brand": Vielsagend, existentiell wabernd

Literatur Daniela Kriens Roman „Der Brand“ nervt, im Gegensatz zu Elke Schmitters „Inneres Wetter“
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 32/2021
Daniela Kriens „Der Brand": Vielsagend, existentiell wabernd

Foto: Alfred Gescheidt/Getty Images

In seinem großartigen Essay Die Schlange im Wolfspelz über das „Geheimnis großer Literatur“ (Rowohlt 2020) schreibt der Autor Michael Maar in einem Kapitel über die Stilsünde der Variation. Zwar sei die Wiederholung nicht immer die beste Lösung, und in Goethes Wahlverwandtschaften bäte man auf Knien darum, dass Goethe in den Dialogen mal etwas anderes schreiben würde als „versetzte sie“ oder „versetzte er“, aber noch schlechterer Stil sei es fast immer, ein naheliegendes Wort zu variieren. Was übrigens unbedingt auch für den journalistischen Stil gilt, will man hinzufügen.

Wo es nicht wichtig ist, schreibt Maar, genüge gerade in Dialogen das einfachste Verb, „wenn nicht gerade ein Schrei di