„In den meisten Unternehmen ist mehr Unterlassung als Unternehmung drin“

Interview Unsere Vorstellung davon, was „die Wirtschaft“ ist und wie sie funktioniert, ist veränderbar, sagt der „Möglichkeitswissenschaftler“ Lars Hochmann. Wir als Gesellschaft sollten das nutzen, um unsere Zukunft besser zu gestalten
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 34/2022
„In den meisten Unternehmen ist mehr Unterlassung als Unternehmung drin“

Foto: Lena Giovanazzi für der Freitag

Gewiss hat die Art, wie wir als Gesellschaft „die Wirtschaft“ organisieren, sehr viel damit zu tun, welche Interessen sich durchsetzen und den Ton angeben. Sie hat aber auch damit zu tun, welche Begriffe von Wirtschaft wir verwenden und welche Vorstellungen davon unser Handeln leiten. Lars Hochmann untersucht, wie wir uns als Gesellschaft „die Wirtschaft“ vorstellen. Und wie wir das auch ganz anders machen könnten.

der Freitag: Herr Hochmann, bereits mit dem Titel Ihres Buches „Das Imaginäre der Unternehmung. Eine reflexive Theorie der Transformation“ muten Sie uns einiges zu. Was bitte meint das Imaginäre, warum wird der Theorie das Adjektiv „reflexiv“ beigegeben? Und was ist mit Unternehmung gemeint?

Lars Hochmann: Wenn wir an