Laut Studie - mangelnde Ernährungspolitik in Deutschland

Ernährung Viele Krankheiten entstehen durch ungesunde Ernährung. Im internationalen Vergleich schneidet die deutsche Ernährungspolitik nicht gut ab.

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Ca. ¼ der Bevölkerung in Deutschland ist von Übergewicht betroffen. Ein Zehntel ist an Diabetes erkrankt. In Betrachtung der Förderung gesunder Lebensmittel ist die Ernährungspolitik in Deutschland im internationalen Vergleich zurückgeblieben. Zu diesem Ergebnis kamen Forscher und Forscherinnen. Sie untersuchten 43 Länder. Der sogenannte Food Environment Policy Index, kurz genannt: Food-EPI, stand dabei im Mittelpunkt. Es handelt sich dabei um einen Index, welcher mit Betrachtung auf die Ernährung die politischen Grundbedingungen wiedergibt.

Nach den Autoren war das Ergebnis erdrückend. Gerade einmal in zwei von 13 Bereichen bei insgesamt 47 wichtigen Merkmalen erreichte Deutschland ein nicht schlechtes Ergebnis.

Keine gesunde Ernährung dank schlechter Rahmenbedingungen.

Lediglich die Umsetzungsenge der international angewandten Praktiken, um die gesunde Ernährung zu fördern, sei im Hinblick auf die Datensammlung und Auswertung sowie auf die offiziellen Ernährungsratschläge mit mittel bewertet. Niedrig und sehr niedrig bekamen wiederum die Bereiche Regulierung von Werbung, Lebensmittelpreise und Lebensmittel-angebot. So richtig gut umgesetzt wurde kein Bereich der ansässigen Politik, meinen die Autorinnen.

Ist eine Zuckersteuer notwendig?

Es werde zudem betont, dass die Schaffung gesunder Ernährungsfelder sehr nötig ist. Auch diese wurden bei der Untersuchung geprüft. Immerhin versuchen sich 90 % der Menschen an einer ausgewogenen Ernährung. Allerdings machen die Bedingungen des Alltags diese oft nicht einfach. Eine gesunde Ernährung ist jedoch wichtig für die Gesundheit des Menschen. Interessierte Personen finden auf www.gesundheitsreport.com zahlreiche Informationen über eine ausgewogene Ernährung und erhalten nützliche Tipps für die Gesundheit.

Verbunden sind damit starke Gesundheitsfolgen: 15 % der Todesfälle geschehen hierzulande jedes Jahr wegen einer nicht ausgewogenen Ernährung. Weiter kommen 17 Milliarden Euro pro Jahr aus dem gleichen Grund an Gesundheitskosten hinzu. Mehr wie ¼ der deutschen Einwohner ist von starkem Übergewicht geplagt. Etwa 10 % der Menschen sind erkrankt an Diabetes mellitus.

Forderung der Forscher - Zuckersteuer und bessere Schulverpflegung

Als Konsequenz verlangen die Autoren fünf Maßnahmen zur Verbesserung der ausgewogenen Ernährung in Deutschland. Eine von ihnen ist eine kostenfreie und hochwertige Schul- und Kitaverpflegung. Ebenso soll die Mehrwertsteuer auf Gemüse und Obst verringert werden.

Eine höhere Besteuerung sollen wiederum Softdrinks haben. Dazu gibt es die Forderung nach einem gesunden Nahrungsmittelangebot bei dem Besuch öffentlicher Einrichtungen. Außerdem muss die Werbung verbessert werden. Im Durchschnitt sehen Kinder jeden Tag in Deutschland 15 Minuten Werbung für nicht gesunde Lebensmittel. Damit werden die Bemühungen zunichte gemacht, schon den Kleinen eine gesunde Ernährung nahe zu bringen.

Manche Maßnahmen, welche andere Länder schon umsetzen, diskutier deutsche Politiktreibenden schon jahrelang. Es ist etwa die Lebensmittelampel oder die Zuckersteuer. Außerdem wurde in Großbritannien ein Werbeverbot tagsüber für ungesunde Ernährung im Juni eingeführt.

Von vielen guten Ideen wurde deutschlandweit bislang nur wenig umgesetzt. Zum Beispiel ist der Nutri-Score, welcher statt einer Lebensmittelampel auf die Verpackungen gedruckt wird, freiwillig. Besonders Julia K., Bundeslandwirtschafts- und Ernährungsministerin der CDU, wird kritisiert. Sie soll die Interessen der Lebensmittelindustrie zu behutsam behandelt haben.

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Geschrieben von

Katja Schreuder

Als Philosophiestudentin bin ich nicht nur am Weltgeschehen und internationaler Politik interessiert, sondern auch an den philosophischen Konsequenzen

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