Fernsehen zum Wegschauen

Medientagebuch Das so genannte deutsche Seriensterben zeigt, dass die Aufmerksamkeit am Empfangsgerät schwindet
Exklusiv für Abonnent:innen

Von einer "großen Krise" oder gar einem "bösen Fluch" ist die Rede, von "Hiobsnachrichten" und davon, dass "etwas nicht stimmt": "Eine Krankheit geht um." Wenn Metaphorik im religiösen und medizinischen Vokabular wildert, dann weiß man, dass es ernst ist - oder zumindest als sehr ernst empfunden wird. Von wem aber stammen die Worte? Geschrieben sind sie von Fernsehkritikern, die gerade mit Ach und Wehe das so genannte "deutsche Seriensterben" verfolgen: Während US-Produktionen wie CSI oder Dokusoaps wie Raus aus den Schulden wunderbare Quoten erreichen, gelingt das eigenproduzierten fiktionalen Serien eher selten. Entsprechend harsche Reaktionen folgen meist auf dem Fuße: Die Anwälte (RTL) mit Kai Wiesinger wurde nach nur einer Folge abgesetzt, Herzog (RT