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Gut, Christoph Maria Herbst hat für seine "Stromberg"-Figur immer mal den Deutschen Comedypreis bekommen. Aber nein, das ist keine Comedy. Das ist genial. Seit heute läuft die fünfte Staffel auf Pro 7. Zu, in Quotendimensionen gemessen, nachtschlafender Stunde. Kurz nach 22 Uhr.

Stromberg steigt auf, klettert von der Schadensregulierung in die Chefetage seiner Versicherungsfirma. Klettert? Er ätzt sich durch die Decke. Mit bodenlosem Zynismus nach oben. Ein bisschen Moslem-Bashing, eine Handvoll Sexismus und dazu ein gerüttelt Maß Denunziation - fertig ist der neue Posten. Was Ralf Husmann da ins Drehbuch schreibt, ist keine humoristische Zuspitzung der Realität, vielmehr scheint es das Abbild hinter Humor in Deckung gehenden Agreements zu sein.

An der Grenze zur Tragedy sieht es Herbst selbst. Und das, hier rasiert sich die Katze den Schwanz, ist dann eben doch Comedy. Wie sie sein sollte: komische Worte zwar, doch auf der Tonspur der Melancholie. Warum das kein Quotenhit ist?

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Geschrieben von

kay.kloetzer

Kulturtante in Leipzig.

kay.kloetzer