Selbst, wenn es stimmt

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"Schreibt Guttenberg an neuer Doktorarbeit?" fragt die Mitteldeutsche Zeitung. Schon nehmen Themen Gestalt an: "Die Denunziation der Ahnung zur Bestürzung der Ahnen" oder "Das Selbstgeschriebene als Widerlegung des Selbstschreibenden" oder auch "Rufmord als erweiterter Suizid der Mutterpartei".

Doch schon im ersten Absatz droht Gewissheit: "Der ehemalige Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) schreibt vermutlich an einer neuen Doktorarbeit. Das verlautet aus führenden Unionskreisen." Vermutlich, verlautet, Kreise? Weil seine Tätigkeit bei der US-Denkschmiede „Center for Strategic and International Studies“ ja offensichtlich nur ehrenamtlicher Art sei, ergebe sich daraus "die Gelegenheit zu einer Promotion". Ein CSU-Bundestagsabgeordneter lässt sich zitieren: „Es wäre kein Fehler, wenn er eine neue Doktorarbeit schriebe."

So kaltes Eisen weiß den Gedanken schmiedenden Leser herauszufordern. Doch dann muss er erfahren, Enoch zu Guttenberg habe überdies "seinen Sohn schon vor Monaten aufgefordert, die Familienehre wieder herzustellen". Adel? Ehre? Da war doch was: Duell! Die Sekundanten Copy & Paste wollten, flüstert es in Ecken, diese Verantwortung nicht übernehmen. Doch das ist nur eine Vermutung, zu der Gelegenheit zu geben, kein Fehler sein muss.

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Geschrieben von

kay.kloetzer

Kulturtante in Leipzig.

kay.kloetzer