Hanfland

Unkraut vergeht nicht Allen Widrigkeiten zum Trotz, drängt der Hanf in die Moderne

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Vor über hundert Jahren ist es der Petro- wie der Chemiebranche gelungen, ein bis dahin für Wirtschaft und Gesellschaft konkurrenzloses Kraut schlechtzureden und als Wettbewerber auszuschalten.

Mit der Markt- oder Produktbereinigung förderte FBI Chef Anslinger desweiteren die Prohibition, infolgedessen jahrzehntelange Stigmatisierung von Armut wie latentem Rassismus der Staatsgewalt über Gefahr in Verzug freie Hand gelassen wurde. Inzwischen hat sich die amerikanische Gesellschaft wie seine Politiker davon überzeugen lassen, dass von Hanf und seinen Liebhabern keine Gefahr für Staat und Society ausgeht. Im Gegenteil, kurieren viele Veteranen damit ihr seelisches Dilemma, die sie von den vielen Auslandseinsätzen mitbrachten, und deren Bewältigung das amerikanische Gesundheitssystem - weil zu teuer - nicht leisten kann.

So mancher Junkie, Alkoholiker oder Pillenschmeisser hat jetzt eine wesentlich gesündere Droge alternativ zu Verfügung, und zwar legal, die ihm sogar mittel- bis langfristig zu einem Ausstieg aus dem Karrussell der Abhängigkeit verhelfen kann. Es gibt Menschen, die entziehen Alkohol mit Cannabis, und switchen damit in einer geringere Abhängigkeit, aus der sie problemlos rausfinden können. Mancheiner entzieht seine Nikotinsucht mittels Cannabistherapie, weil Cannabis halt wesentlich leichter abgesetzt werden kann.

Die Polizeigewerkschaft wie Richter und Staatsanwälte schieben die Bürokratieaufarbeitung als Vorwand voran, weil sie sich vor was fürchten, was sie nie interessiert hat, kennenzulernen. Die jetzt durch das neue Gesetz der teilweisen Legalisierung entstandenen Chancen für die User und ihre Familien haben sie entweder nicht auf dem Schirm, oder sie wissen gar nicht, welche Droge sie jahrzehntelang so akribisch bekämpft und seine User stigmatisiert - ja eingesperrt hatten. Ein Problem mit der Amnestie, sollte ein funktionierender Rechtsstaat aber nicht als Grund voranschieben, weshalb CDU/AFD wie CSU den Untergang des christlichen Abendlandes prognostizieren.

Seit Jahrzehnten überlassen die Regierungen Drogenbanden, Mafia und Sydikaten das Geschäft mit dem schnellen Geld. Wie im Glückspiel, Waffen oder Pornografie - in Deutschland lässt sich alles zu Geld machen. Investoren werden hofiert, wer will denn Wissen woher das Geld kommt? In Bayern kürzt man lieber bei den Finanzbeamten, und verfolgt eben die leichte Beute - Kiffer, die sich kaum wehren. Das ist jetzt vorbei, und wenn sich Behörden plötzlich um das Wohl der Kinder und Jugendlichen sorgen, darf die Frage gestellt werden. Wie konnte es passieren, das der War on Drugs auf allen Ebenen total versagte? Dass die Zahl der Drogentoten in 8 Jahren sich in Deutschland um fast 100 Prozent verdoppelte? Die Versäumnisse der Vorgängerregierungen berechtigen diese in diesem Falle eben nicht dazu, hier (anders als mit dem Heizungsgesetz) den Schwarzen Peter schlicht der Ampel zuzuschustern, denn Lauterbach hat in der Causa Cannabis Legalisierung unter diesen Umständen (möglicher Koalitionsbruch) seinen Job tatsächlich mal gut gemacht.

Heute nach gut 100 Jahren feiert das Arme Leute Kraut seit gestern 12 Uhr Nachts endlich Renaissance. Dass die Pflanze nicht vollends dem Kommerz überlassen wird, ist insofern spannend wie interessessant, weil Cannabis, völlig anders als die meisten Drogen, kein Kraut für Eigenbrödler oder Ich-AG`s, Cannabis ist. Sondern eine soziale Pflanze, die sich Jeder leisten können sollte, weil sie genug Stoff mitbringt, damit der Mensch weiter seiner Natur entsprechend gern neugierig durchs Leben spaziert und die Gemeinschaft von Menschen sucht!

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Chuwawa

Neugierig- skeptisch- kritischer Freigeist mit auch unbequemer Lebenserfahrung aus sozialer, gesundheitlicher wie ökonomischer Realität.

Chuwawa

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